Michael Borlik - Abgerechnet (ab 12 J.)

  • Über den Autor
    Michael Borlik wurde 1975 in Brühl bei Köln geboren. Nach dem Abitur wurde er Speditionskaufmann, hängte seinen Beruf jedoch an den Nagel, um (neben einem Germanistikstudium) Bücher zu schreiben. Mit Vorliebe Krimis, denn die hat er schon als Jugendlicher selbst gern gelesen.


    Kurzbeschreibung
    Jemand hat es auf Samuel abgesehen. Verfolgt ihn, beschmiert das Haus seiner Eltern mit Blut. Die wahllose Tat eines Psychopathen? Oder ist es doch persönlich gemeint?


    Meine Meinung
    Was für ein Schock! Da kommt Samuel ahnungslos von einem netten Tag mit seinem Kumpel nach Hause und die Polizei steht vor der Türe. Einen Abschiedsbrief soll er geschrieben haben und seine Eltern rechnen bereits mit dem Schlimmsten. Doch wer tut so etwas? Wer will sich an ihm oder an seinen Eltern rächen und vor allem: warum?


    Schnell ist man in der Handlung drin und versucht zusammen mit Samuel herauszufinden, was da eigentlich los ist. Zudem benimmt sich auch sein bester Kumpel Jan ziemlich komisch (was mit dem los ist, hatte ich allerdings ziemlich schnell raus! ;-)), der widerliche Unsympath von gegenüber scheint auch Dreck am Stecken zu haben und auch Samuels Vater benimmt sich zunehmends eigenartiger. Doch mit ihm reden will keiner. Also muß Samuel selbst die Initiative ergreifen. Ein nicht ungefährliches Vorhaben! :wow


    Ein spannend geschriebener Jugendroman, finde ich! Sehr zeitgemäß geschrieben (ich habe mir eins gegrinst, als ICQ vorkam) mit sympathischen Protagonisten - fast möchte man selbst mit Jan, Scarlett und Mara befreundet sein bzw. in diesem Alter befreundet gewesen sein.


    Zum Schluß hin legt das Buch noch ein wenig an Tempo und Aufregung nach und selbst ich, die ich der eigentlichen Zielgruppe schon längst entwachsen bin, fand das Buch spannend. Hat mir gut gefallen. Und jetzt gebe ich es weiter an das eigentliche Publikum und bin schon auf deren Kritik gespannt....

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Hallo Batcat :wave


    Zitat

    Original von Batcat
    Ein spannend geschriebener Jugendroman, finde ich! [...] Zum Schluß hin legt das Buch noch ein wenig an Tempo und Aufregung nach und selbst ich, die ich der eigentlichen Zielgruppe schon längst entwachsen bin, fand das Buch spannend.


    Wollt mich schon die ganze Zeit zur Rezi gemeldet haben, die mein Autorenherz gleich hat höher schlagen lassen. :grin Übrigens lesen auch viele Erwachsene die Labyrinthe-Krimis gerne, um dem gerechter zu werden und weil die Comic-Cover nicht so angekommen sind, hat man auf die jetzigen Foto-Cover umgestellt.


    Wer mal in den Krimi hineinlesen will, findet hier 'ne Leseprobe: Klick


    Liebe Grüße und einen schönen Sonntagabend
    Michael

  • Abgerechnet - Michael Borlik
    Thienemann Verlag, Januar 2007, 222 Seiten


    Über den Autor:
    Siehe Büchereulen-Autorenportrait:
    Borlik, Michael


    Meine Meinung:
    Wenn eine Idee gut ist, lese ich auch einmal ein Jugendbuch.
    Die Frage, wer Samuel und seine Familie terrorisiert und was das für die Familie für Folgen hat, ist hochinteressant.
    Die Hauptperson ist der adoptierte Samuel, 17, schwarz und vollständig integriert, er hat Freunde und lebt ein ganz normales Leben mit seinem verschlossenen Vater und der leicht nervösen Mutter.
    Der Roman nimmt seine Spannung aus der Frage, wer es auf ihn und seine Familie abgesehen hat und warum. Ein offensichtlicher Grund ist nicht erkennbar.
    Es stellt sich auch die Frage, was eigentlich mit Samuels besten Freund Jan los ist, der sich seit kurzem merkwürdig benimmt und mit dem unfreundlichen, eigenbrötlerischen Nachbarn Kolwiz, der offen seine Abneigung gegen Samuel zeigt.


    Raffiniert, wie der Autor den Leser auch nie mehr wissen lässt als den überwiegend ahnungslosen Samuel.


    Obwohl ich generell skeptisch bin, wenn Modebegriffe verwendet werden, so werden z:B. Bands wie Fettes Brot oder Xavier Naidoo erwähnt , sind diese Modeworte hier zum Glück nur sparsam eingesetzt.
    Besser gefallt mir, wie Köln mit seinen Lokationen (U-Bahn-Stationen, Tanzbrunnen, Köln Arena usw) reizvoll als Schauplatz eingesetzt wird.


    Am Schluß gibt es bei dem ansonsten eher ruhigen Roman dann doch noch etwas Dramatk.


    Interessiere würde mich jetzt auch, wie die eigentliche Zielgruppe den Roman findet. :-)