"Tod einer Ärztin" - Hansjörg Schneider

  • amazon Kurztext:


    Ausgerechnet die Hausärztin von Kommissar Hunkeler hat es erwischt. Tot in der Praxis liegt sie da. Und die Täter sind natürlich schnell ausgemacht: die Drögeler, die Alkis von der nahen Bocciabahn. Mag der Sommer in Basel noch so heiß sein, für Hunkeler präsentiert sich der Fall nicht so einfach. Auch wenn die Staatsanwaltschaft und die Medien, allen voran das verhasste Zürcher Boulevard-Blatt, auf eine schnelle Aufklärung des Mordes an der respektierten Basler Ärztin drängen. Da behält Hunkeler lieber einen kühlen Kopf und geht im Rhein schwimmen, mag er deshalb doch zu spät zum Rapport kommen.
    Auch mit seinem vierten Hunkeler-Krimi versteht es Hansjörg Schneider die kleinen und grossen Befindlichkeiten am Rheinknie, hüben und drüben der Grenze zu malen. Handwerklich geschickt webt er falsche Fährten, streut mögliche Motive und steuert zielsicher auf den Plot zu. Er spannt mitunter einen weiten Bogen, und bewegt sich im internationalen Drogenhandel weniger glaubhaft, als er es auf dem Polizeirevier tut oder im Umfeld der sozial Schwachen. Da spricht großes Verständnis für die so genannten Randständigen, die Kranken, die Alten. Hunkeler findet den Zugang, trifft den Ton.


    Dabei streift Hansjörg Schneider immer wieder nicht minder spannende Nebenschauplätze. Einer davon, natürlich, das Privatleben des liebenswürdigen Hunkelers, der sich - statt schwitzend zu ermitteln -- doch so viel lieber ins warme Bett seiner Freundin Hedwig legte, denn Alter schützt vor Liebe nicht, schon gar nicht, wenn sie im Ferienhaus im nahen Elsass ein behagliches Nest findet. "Weil ich dich sexy finde, du Arsch", zerstreut sie seine Selbstzweifel. Überhaupt die Liebe, sie geht bei Schneider quer durch alle Alter, Geschlechter und vermeintlichen Standesgrenzen. Und muss natürlich auch als Motiv herhalten: enttäuschte Liebe und eine ärztliche Fehldiagnose, das sind die Triebe, die morden, sich und andere. In Basel und anderswo. --Martin Walker


    meine Meinung:


    Ich finde, das ist gute Krimiunterhaltung. Manchmal hatte ich das Gefühl, einen Maigret-Roman zu lesen.
    Die Schauplätze sind so klar, dass ich bestimmt weiß, wie es in Basel aussieht, obwohl ich noch nie da war...


    Ein vor mehreren Monaten gesehenes Interview mit dem Autor schilderte, dass dieser Roman eine Art private Abrechnung sei. Schneiders Frau starb durch einen ärztl. Kunstfehler.
    Vielleicht ist das der Grund, weshalb der Roman wirklich gut gelang.



    :wave Sam

  • Ich habe, ehrlich gesagt, das Buch gekauft, weil mir der Autor bei dem Interview sympatisch war und er überzeugen konnte, das Basel-Krimis etwas besonderes sind.
    Und ich war nicht enttäuscht...


    Viel Spaß beim lesen..


    :wave Sam