'Südwinde' - Kapitel 36 - Ende

  • Ich habe gestern abend noch fertig gelesen und gleich bei chiclanas Rezi meine Meinung über das ganze Buch angehängt.


    Freue mich schon auf den ersten September :wave

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • @ beo


    :knuddel1
    ich freue mich auch irre auf die nächste Leserunde - und bin so gespannt, wie Ihr das Buch finden werdet, sicher auch, weil ich mit dem Roman so eine ganz andere Richtung im historischen Genre eingeschlagen habe, an der ich selber viel Spaß hatte. :-]

  • @ Herr Palomar


    Die Verständigung lief über einen Mix aus Holländisch und Malaiisch, wobei das Malaiische überwog - wie man auch schön daran sieht, dass der Hafenbeamte, der Cook nötigt, den Schuldschein zu unterschreiben, den Titel des "Shahbandar" trägt und nicht eine holländische Amtsbezeichnung.

  • Das dritte Buch habe ich durch und leider sind viele (22) Männer der Mannschaft gestorben.
    Dabei hat James Cook bisher, auf der eigentlichen Entdeckungsreise, dank Sauerkraut und bedachten Vorgehen gute Arbeit geleistet und keinen Mann verloren. Das ist eigentlich auch eine bemerkenswerte Leistung.


    Ziemlich in Sorge bin ich jetzt um Zachary Hicks! :erschreck

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Ziemlich in Sorge bin ich jetzt um Zachary Hicks!


    :knuddel1


    @ Pelican


    er beschreibt das in sehr dürren Worten...
    Hier ein kleiner Auszug zum Vergleich mit Cooks Aufzeichnungen (Achtung: die Datumsangaben variieren in dieser Zeitspanne zwischen den einzelnen Tagebüchern an Bord! - nicht wundern über die Schreibung, wurde eins zu eins aus Banks' Tagebuch so übernommen):


    Feburary 1771
    (...)
    11. One more of the people died.
    12. Another died.
    14. A third died today; neither of these people had grown either better or worse for many days.
    18. An uncommonly large Number of Tropick Birds were about the ship this day.
    20. Lost another man.
    24. An Albatross seen, the first sign we have had of approaching the South again which we have for some days done pretty fast.
    26. Lost 3 more people today, and got the Wind at NE for the first time it has varied from the true trade.
    (...)


    aus: Beaglehole, John C. (Hrsg.): The Endeavour Journal of Joseph Banks, 1768-1771, Sydney, 1962, S. 244


  • Ich habe das Buch gestern fertiggelesen und fand es wirklich sehr gut.
    Besonders weil nicht nur die Liebesgeschichte im Mittelpunkt steht, sondern man auch sehr viel von der Reise erfährt.


    Schade fand ich, dass man keinen Blick auf das weitere Leben von Brittany bekommt, so wie bei den anderen Personen. Aber da sie die einzige erfundene Person ist, kann ich das durchaus nachvollziehen, dass sich der Blick in die Zukunft auf die realen Personen beschränkt.


    So bleibt Spielraum für die eigene Phantasie. :-]

  • @ SoryuAsuka


    Zitat

    Original von SoryuAsuka
    Schade fand ich, dass man keinen Blick auf das weitere Leben von Brittany bekommt, so wie bei den anderen Personen. Aber da sie die einzige erfundene Person ist, kann ich das durchaus nachvollziehen, dass sich der Blick in die Zukunft auf die realen Personen beschränkt.


    Ich habe mir das damals gründlich überlegt, inwieweit ich Brittanys Geschichte noch erzählen soll. Mir erschien es intuitiv "richtig", sie in genau diesem Moment an der Reling, mit genau diesen Gedanken alleine weiter ihren Weg gehen zu lassen. So wie ich die eigentliche Geschichte auch erst in jenem Moment beginnen lassen wollte, als sie auf der Insel auf Hicks und die anderen Engländer trifft.


    Zitat

    Original von SoryuAsuka
    So bleibt Spielraum für die eigene Phantasie.


    so soll es sein! :-]
    ich mag die Vorstellung sehr gerne, dass der Leser nach der letzten Seite noch ein wenig bei Brittany verweilt und für sich den Faden weiterspinnt... :-)

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    :lache


    Aber mit dem konnte ich mich ja so gar nicht identifizieren.
    Besonders zum Schluß hin!


    Und die Ergänzungen die Nicole hier noch von seinen Tagebuchaufzeichnungen eingefügt hat, sind doch einfach unglaublich. Das klingt ja nicht nur nach einem sehr snobistischen Menschen, sondern nach einem Wissenschaftler, der den Bezug zur Menschlichkeit schon verloren hat.

  • Zitat

    Original von Nicole


    so soll es sein! :-]
    ich mag die Vorstellung sehr gerne, dass der Leser nach der letzten Seite noch ein wenig bei Brittany verweilt und für sich den Faden weiterspinnt... :-)


    Ein Ende, das mir Raum läßt, bevorzuge ich auch.

  • @ Pelican


    Zitat

    Original von Pelican
    Und die Ergänzungen die Nicole hier noch von seinen Tagebuchaufzeichnungen eingefügt hat, sind doch einfach unglaublich. Das klingt ja nicht nur nach einem sehr snobistischen Menschen, sondern nach einem Wissenschaftler, der den Bezug zur Menschlichkeit schon verloren hat.


    Ja, Banks ist nicht ohne... für mich war so verblüffend, wie alle seine Biografen ihn als Menschen so "gut", so "nobel" geschildert haben. Und das war er ganz gewiß nicht - nicht NUR zumindest. Jedenfalls nicht, wenn man sein Tagebuch auf dieser Reise liest, und das auch schon, ehe die Reise einen solch katastrophalen Verlauf nahm. Aber auch hier gilt wieder: mich haben gerade die Brüche und Widersprüche in ihm fasziniert, und grundsätzlich ist er mir im Laufe der Reise trotzdem sehr ans Herz gewachsen. :-)

  • Ich nehme an, dass Joseph Banks sein Tagebuch nicht direkt für eine Veröffentlichung geschrieben hat, sondern eher als Sammlung der Daten und Fakten, die er später verwenden wollte, oder?


    Und in Tagebüchern hat schon manch Prominenter seine nicht immer ganz liebenswürdige Seite gezeigt. Thomas Mann zum Beispiel.


    Jeder hat so seine guten und schlechten Seiten.
    Von daher verachte ich Joseph Banks sicher nicht, aber schätzen kann ich ihn auch nicht so ganz.

  • @ Herr Palomar


    Im 18. Jahrhundert, v.a. in der 2. Hälfte, waren Reisetagebücher und Reiseberichte heiß begehrte Lektüre der Gesellschaft. Und gerade auch private, subjektive Ansichten waren dabei gefragt. Es war ja auch die Zeit der Briefromane oder von Romanen, die in Tagebuchform abgefaßt waren - das Private wurde öffentlich.


    Banks' Tagebuch erweckt an manchen Stellen schon den Eindruck, er wende sich indirekt an eine imaginierte Leserschaft, wenn er z.B. Szenen besonders pointiert beschreibt - ich hatte manchmal auch das Gefühl, er baut darin gewisse "Show-Effekte" ein.


    In der Einführung zu Beagleholes Ausgabe der Tagebücher habe ich noch gefunden, dass der Herausgeber John Hawkesworth von der Admiralität direkt nach der Rückkehr der "Endeavour" damit beauftragt wurde, Cooks Aufzeichnungen für die Veröffentlichung aufzubereiten. Und auf dessen Bitte hin übergab ihm Banks die seinen mit der Erlaubnis, er könne diesen entnehmen was er wolle, um die Veröffentlichung "zu verbessern oder auszuschmücken" (Beaglehole, John C.: The Endeavour Journal of Joseph Banks, 1768-1771, Sydney 1962, S.47f.)