Crocodile burning - Michael Williams

  • Crocodile burning
    von: Michael Williams
    OT: Crocodile burning
    aus dem Englischen von: Susanne Rudloff


    Klappentext:
    Eines Tages, davon träumt Seraki, eines Tages werde ich ein Haus haben mit einem leuchtend roten Sportwagen in meiner Auffahrt.
    Vorerst aber sucht er seine Alltagsabenteuer bei halsbrecherischen Fahrten auf der Stoßstange der Pick’n Pay-Lasters wo der Fahrpreis mit aufgeschlagenen Knien und blutigen Schrammen gezahlt wird ...
    Da gerät Seraki zufällig in das Casting für ein Musical des berühmten Mosake, und sein Leben bekommt einen anderen Rhythmus. Tanz und Gesang lassen ihn spüren, was dauernder Terror und Unterdrückung in seinem Volk angerichtet haben.
    Seraki ist wild entschlossen, den Kampf gegen die feindseligen Krokodile in seinem Leben aufzunehmen.


    Zum Autor (dem Buch entnommen):
    Michael Williams wuchs in Südafrika auf. Er war Lehrer in Kathmandu, Nepal, Produktionsassistent an der New Sadler’s Opera in London und Professor für Theaterwissenschaften an Bord eines Schiffes im Rahmen des Pittburgh Semester auf See Programms. Zur Zeit [Eigene Anmerkung: © 1998; d.h. jetzt vielleicht nicht mehr] ist er Opernproduzent am Nico Theater in Kapstadt, Südafrika. Michael Williams bringt Kindern in den Townships die Oper nahe, und zwar mit seinen eigenen Kompositionen, die auf südafrikanischer Folklore basieren. Darunter The Milkbird und The Seven-Headed Snake.
    Michael Williams hat zwei Romane für Jugendliche in Südafrika veröffentlicht.


    Eigenes
    In Crocodile burning, das um 1990 spielt, begleitet man Seraki, einen jungen Südafrikaner, und dessen Probleme auf ihrem Weg bis nach Amerika. Seraki, der eher aus armen Verhältnissen stammt und sich von seinem Vater entfremdet hat, landet eines Tages, nachdem er einem roten Sportwagen gefolgt ist, beim Casting für Mosakes Musical "iSezela". iSezela, das ist das mystische Krokodil, das allgemein Bedrohung, Gefahr und Unterdrückung verkörpert. Und so weist das Musical provokant auf die damaligen Zustände in Südafrika hin.
    Aber in diesem Buch geht es nicht nur um die Verwirklichung des Musicals, das es bis zum Broadway schafft, sondern auch vor allem um die Probleme Serakis, z.B. die (bevor die Handlung einsetzt erfolgte) Inhaftierung seines Bruders, die die Familie zerbrechen ließ und die Konflikte mit den sog. "Naughty Boys" und schließlich der zunehmenden Probleme mit Mosake. Kann er, der er auf die Misstände der Unterdrückung hinweist, selbst ein Unterdrücker sein?


    Abwechslungsreich geschrieben, lernt man zusätzlich zur Haupthandlung auch etwas über die damaligen Lebensbedungen in Südafrika (Apartheid, "Naughty Boys",...)


    Das Buch ist sehr abwechslungsreich, aber schlicht geschrieben, was aber passt und nicht störend wirkt. Die Hauptfigur Seraki ist sehr detailliert beschrieben und war mir von Anfang an sympathisch. Auch Mosake wurde gut dargestellt. Die sonstigen Nebencharaktere hingegen spielen eher eine untergeordnete Rolle, so bleiben sie teilweise grob skizziert oder schablonenartig, was jedoch ebenfalls kein großes Manko war.


    Obwohl ich nahezu nichts über die Lebensbedingungen in Südafrika wusste, war dies beim Lesen nicht hinderlich, da zumeist Unklarheiten durch den Kontext geklärt wurden.


    Mein Fazit:
    Ein schönes Buch, das ich nicht nur Jugendlichen empfehlen würde.


    7-8/10 Punkten


    :wave bartimaeus


    [Edits: Rechtschreibfehler; Anmerkung zum Zum-Autor-Text]