Andy und Marwa. Zwei Kinder und der Krieg - Jürgen Todenhöfer

  • 192 Seiten
    Erstausgabe 2005




    Jürgen Todenhöfer erzählt die Geschichte von Andy und Marwa. Andy, ist gerade 18, als er als Soldat in den Irak geschickt wird, um dort an vorderster Front zu kämpfen. Marwa, ein 12-jähriges Mädchen, lebt mir ihrer Familie in einem ärmlichen Vorort von Bagdad. Der 7. April 2003 wird für beide zu einem Schicksalstag: Andy kommt bei dem Vorhaben, Bagdad einzunehmen, um. Nur wenige Kilometer entfernt wird das Dorf, in dem Marwa lebt, angegriffen. Eine amerikanische Splitterbombe zerfetzt ihr Bein, ihre kleine Schwester kommt ums Leben.


    Abwechselnd erfährt der Leser Einzelheiten über Andys und Marwas Leben. Andy, der nie in den Krieg wollte, der als Reservist, gerade seine Ausbildung absolviert, an vorderster Front kämpfen musste, obwohl er eigentlich immer studieren wollte. Marwa, ein kleines Mädchen, das sich nichts mehr wünschte, als Ärztin zu werden. Hierdurch wird dem Leser gegenwärtig, welche Schrecken der Krieg sowohl für die Bevölkerung als auch für die Soldaten mit sich bringt. Unterbrochen wird die Handlung immer wieder durch Auszüge aus den Reden des Präsidenten Bush, die dieser im Hinblick auf den Irak-Krieg gehalten hat. Diese Auszüge bleiben unkommentiert, so dass sich der Leser seine eigenen Gedanken dazu machen kann


    Ein erschütterndes, bewegendes Plädoyer gegen den Angriffskrieg, das dessen Grausamkeiten anhand zweier persönlicher Schicksale aufzeigt. Es ist ein kurzes Buch, das man schnell gelesen hat, das aber weiter beschäftigt und nachdenklich stimmt.



    Der Verlag über den Autor:
    JÜRGEN TODENHÖFER, geboren 1940, war fast zwei Jahrzehnte als Experte für Entwicklungspolitik und später für Fragen der Rüstungskontrolle für die CDU/CSU im Bundestag. Sein Buch "Wer weint schon um Abdul und Tanaya?" wurde zum Bestseller und sorgte für große Medienresonanz. Mit den Honoraren seiner Bücher finanziert er ein Heim für kriegsversehrte Kinder in Kabul sowie ein Ausbildungszentrum für Straßenkinder in Bagdad.

  • :wave
    Ich kann dir noch dieses Buch von Jürgen Todenhöfer -Wer weint schon um Abdul und Tanaya empfehlen.
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    LG Fantasygirl :wave

  • Gerade habe ich dieses Buch beendet und ich muss sagen, es hat mich doch sehr bewegt. Eigentlich bin ich niemand der sich mit Politik, Krieg oder ähnlichem befasst. Nicht mal weil ich desinteressiert bin, sondern weil man eigentlich nie weiß, wem man bei Thema Krieg überhaupt trauen kann.


    Und so stellt Todenhöfer auch die 2 Seiten des Krieges dar. Auf der einen Seite die starken Amerikaner (die von einem nahezu kriegsbesessenem Präsidenten Bush geführt wurden) und auf der anderen Seite der Irak unter der Führung eines Sadam Hussein.


    Der Autor lässt den Leser zwei Charaktere ans Herz wachsen. Zum einen den jungen Amerikaner Andy, der ein typischer Amerikaner zu sein scheint und im Krieg sein Leben lässt. Dann wird auch das Leben der jungen Irakerin Marwa und ihrer Familie beschrieben. Ihr Leben in einer Hütte. Die ständige Angst vor Bombenangriffen, bei denen sie nicht nur ein Bein sondern auch ihre kleine Schwester verliert.


    Todenhöfer schafft es diese 2 Charakter so nah an den Leser heranzuführen, das man gar nicht mehr aufhören kann zu lesen.


    Besonder gut haben mir die Ausschnitte aus den Reden des amerikanischen Präsidenten gefallen. Aber nicht weil die Reden an sich von so wertvoller Qualität waren, sondern weil sie einen Menschen zeigen, der den Krieg um jeden Preis wollte und dem scheinbar jeder Verlust und jedes Opfer recht waren nur um am Ende sagen zu können: Amerika hat gesiegt.


    Nur eines hat niemand bedacht: Im Krieg gibt es keine Gewinner sondern nur viele tausende Verlierer. Diejenigen die ihre Söhne und Töchter in den Krieg schicken und verlieren und diejenigen die in einem Land wohnen das vom Krieg beherrscht wird.


    Ich will nicht urteilen was richtig und was falsch ist. Und auch wie Todenhöfer es in seinem Buch schreibt, finde ich den 11. Sept. sehr tragisch. Nur darf man Gewalt mit Gewalt bekämpfen - ist das die Lösung?


    Das Buch bekommt von mir eindeutig 10 Punkte, weil es mich immer mehr zum nachdenken bringt und mich bewegt.