Klappentext:
Die „lieben Kleinen“ machen uns Eltern oft ganz schön zu schaffen. Sie wissen genau, wie sie ihren Willen durchsetzen können – und wir sind machtlos. Unsere Kinder haben uns im Griff – und wir sind ratlos. Entsprechend genervt reagieren wir – und machen so alles oft nur noch schlimmer. Dabei wollen wir doch nur das Beste für unsere Kinder.
Hier ist das Buch, das uns zeigt, wie wir unsere Kinder liebevoll und konsequent zugleich durch die Kindheit führen können: „Jedes Kind kann Regeln lernen“ – das Buch des positiven Lenkens. Mit praktischen Anleitungen und vielen wertvollen Tipps für ein harmonisches Familienleben, in dem jeder für jeden da ist – und jeder jeden respektiert.
Die Autorin:
Annette Kast-Zahn, Jahrgang 1956, ist Diplom-Psychologin und ausgebildete Verhaltens-Therapeutin. Sie arbeitete zunächst in einem Heim für verhaltensauffällige Kinder und danach 5 Jahre lang in einer kinderpsychologischen Praxis. Seit 1991 ist die Mutter von drei Kindern in eigener Praxis als Therapeutin von Eltern und Kindern tätig.
Meine Meinung:
Dieses Buch lässt sich bequem an einem Vormittag lesen, und ich kann es ratlosen oder gar verzweifelten Eltern nur ans Herz legen.
Die Autorin klärt Eltern sehr strukturiert und ohne langes Ausschweifen darüber auf, welche Regeln in welchem Alter sinnvoll sind und fordert sie auf, sich zu überlegen, welche davon ihnen selbst wichtig sind. Sie erläutert den Teufelskreis im Kampf des Kindes um die Aufmerksamkeit der Eltern und bietet wirksame Gegenmittel an. Danach führt sie auf, welche typischen Elternreaktionen unwirksam sind und warum das so ist (Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung…).
Schließlich erläutert sie ihren 3-Stufen-Plan zum Grenzen setzen, den ich bis zur zweiten Stufe nun schon oft angewendet habe und zwar manchmal als mühsamen, insgesamt aber als einen gangbaren Weg empfinde. So muss ich Wünsche wie „Zieh bitte deine Schuhe aus!“ immer wieder x-mal wiederholen, bis sie endlich in die Tat umgesetzt werden. Die Technik der „kaputten Schallplatte“ hilft mir aber, bei meiner Forderung zu bleiben und mich nicht in Diskussionen verstricken zu lassen, die von der ursprünglichen Bitte ablenken. Da bestätigt sich dann, dass Erziehung auch mit „Patentrezepten“ immer ein Kräfte zehrendes Geschäft ist. Die sicher umstrittenste Maßnahme, die „Auszeit“, habe ich erst einmal anwenden müssen und sie führte sehr schnell zum Erfolg.
Sehr gut gefällt mir, dass es in diesem Buch nicht nur darum geht, Kinder zu „dressieren“. Die Autorin betont immer wieder, dass Liebe, Ermutigung, Aufmerksamkeit, Rituale, Zeit für Zuwendung, Respekt usw. den Erziehungsprozess positiv beeinflussen und unbedingt dazu gehören, für sich allein aber zum Regeln lernen meist nicht ausreichen.