Mit Kindern über den Tod sprechen, Earl A. Grollmann

  • Das Thema ist heikel und angstbesetzt. Soll man oder soll man nicht...? Wie reagieren Kinder auf den Tod? Was kann man ihnen sagen? Wie bewahren wir Kinder vor Schaden? Was sage ich, wenn mein Kind mich fragt...?


    Na klar, es ist immer besser, wenn man schon vor einem solchen Ereignis in der Familie oder im Freundeskreis mit Kindern auch über den Tod redet. Anlässe gibt es ja genügend: Ein Kreuz am Straßenrand, ein überfahrenes Tier, ein totes Blatt am Wegrand, der Ewigkeitssonntag usw. Aber...


    Das Büchlein von E.A. Grollmann will betroffenen Erwachsenen helfen, die unsicher sind, denen es schwer fällt, selbst Worte zu finden, denen es schwer fällt, selbst mit dem Thema umzugehen.
    Grollmann beantwortet die wichtigsten Fragen knapp und nachvollziehbar. Er macht Mut zu einem ehrlichen und zugleich behutsamen Umgang. Er versucht mögliche Ängste zu entkräften. Seine Sprache ist davon geprägt: Sie ist einfach und ehrlich, tröstend und ermutigend. Die betroffenen Erwachsenen, selbst mitten im Trauerprozess, werden nicht mit Theorieballast beschwert und nicht mit Wortkaskaden überflutet.
    Die Antworten sind weltanschaulich weitestgehend neutral gehalten und eher humanistisch als religiös geprägt.


    Das Buch hat im groben zwei Teile:
    - Lesetexte, die mit Kindern gemeinsam gelesen werden können.
    - Sachliche Hinweise zu einzelnen Fragen.
    Am Ende folgt ein knapper Abschnitt über den eigenen Umgang mit der Trauer.


    Es ist kein wissenschaftliches Buch. Hintergründe, wissenschaftliche Argumentationen u.ä. werden nicht geliefert. Ich habe beides dennoch nicht vermisst, auch wenn ich das Buch sozusagen aus professionellem Interesse gelesen habe.


    Etwas komisch finde ich, dass kaum ein Wort zum Autor und kaum ein Wort der Rechenschaftslegung, woher der Autor seine Weisheit bezieht, zu finden ist.
    Ebenfalls befremdlich finde ich die Anordnung der Teile im Buch, da gleich nach der Einleitung empfohlen wird, die Lesetexte zu überspringen.


    Fazit: es ist ein knapper Ratgeber, der betroffenen Eltern eine gute Hilfe sein mag und auch dafür taugt, sich im Vorfeld mit der Problematik zu befassen und mit Kindern ins Gespräch zu kommen.
    Für eine vertiefende Beschäftigung mit dem Thema ist es eindeutig nicht geeignet.

  • Danke für die Rezi, licht.


    Bücher zu diesem Thema sind sicherlich schwer zu finden, vor allem gute. Solange man nicht persönlich betroffen ist, das heißt der Todesfall nicht in´m Familienkreis oder so aufgetreten ist, ist es sicher nicht so schwierig mit Kindern über den Tod zu sprechen. An Allerheiligen ist es ja üblich die Gräber der Verstorbenen zu besuchen. Daran lässt sich oft gut anknüpfen.
    Natürlcih ist ein entsprechendes Feingefühl notwendig um die vorstellungskraft der Kinder nicht zu überfordern und ihnen auch keine Angst einzujagen. Eine gesunde eigene Einstellung zum Tod kann dabei auch helfen.