Silberfieber - Peter Wührmann

  • Kurzbeschreibung:


    Der Geographiestudent Frank Schönbeck wird in Hamburg von einem bewaffneten, seltsam maskierten Mann überfallen, der auf der Suche nach einer alten Landkarte ist. Frank gelingt es, den Eindringling loszuwerden. Er weiß, dass die Karte in London ist und kommt dort gemeinsam mit seinem Freund Peter Adams und dem Professor für Geophysik, Kenneth McCully, dem Rätsel des mysteriösen Pergaments auf die Spur. Verfolgt von dem Unbekannten aus Hamburg, gelangen sie an die Küste Neuschottlands und finden die kleine, auf der Karte abgebildete Insel Wavy Island, die über Jahrhunderte als Piratenversteck gedient hat.



    Über den Autor:


    Peter Wührmann, geboren 1962 in Kaufbeuren, studierte an der Universität Bremen Jura und Geografie, sein Jurastudium finanzierte er sich als Automechaniker. Nach seinem Studium bearbeitete er zwei Jahre lang in der Rechtsabteilung einer Bremer Reederei Containerschäden. Heute arbeitet er als Rechtsanwalt in Bremen. "Silberfieber" ist Peter Wührmanns erster Roman. Eine Fortsetzung ist bereits in Vorbereitung.



    Meine Meinung:


    Student Frank schreibt gerade seine Diplomarbeit im Fach Geographie, als er in seiner eigenen Wohnung von einem Unbekannten überfallen wird und zu der Herausgabe einer alten Landkarte gezwungen wird, die sich jedoch nicht in Franks Besitz befindet. Neugierig geworden macht sich Frank zusammen mit seinem Freund Peter in London auf die Suche nach dem Geheimnis der Karte und finden schon bald Erstaunliches heraus.


    Die Idee, eine alte Landkarte zum Dreh- und Angelpunkt der Geschichte zu machen, ist aus Krimi-Sicht sicher ungewöhnlich und auch angesichts des Booms von Vatikanverschwörungen und in Serie killenden Psychopathen erfrischend anders, doch das Prädikat „packender Verschwörungsthriller“, mit dem auf der Rückseite für das Buch geworben wird, ist doch etwas hochgegriffen. Auch wenn Verschwörungen viele Gesichter haben können, so findet sich doch keines in diesem Roman wieder. Stattdessen erhält der Leser eine flott und flüssig erzählte Abenteuergeschichte, die über ein solides Mittelmaß jedoch nicht herausreicht. Ein paar überraschende Wendungen und mehr Tiefe bei der Charakterisierung der Figuren hätten der Spannung gut getan, die man als routinierter Krimi- und Thrillerleser hier eher vergeblich sucht. So bleibt eine solide Abenteuergeschichte, die durchaus interessante Informationen über Einstein und die Titanic vermittelt, aber insgesamt ein bisschen an die Abenteuer der drei ??? (die ich absolut liebe!) erinnert, und die relativ geradlinig auf ihre Auflösung zusteuert. Wer eine Faszination für Landkarten, Piraten und Schatzinseln besitzt und zudem weiß, dass es ein Vorbild für die im Buch beschriebene Insel vor der Küste Neuschottlands gibt, auf der tatsächlich der meistgesuchte Schatz der Welt vermutet wird, der könnte vom Silberfieber angesteckt werden. Ich persönlich hatte einfach die falschen Erwartungen, sonst hätte es die ideale Lektüre für einen verregneten Sonntagnachmittag sein können.