Erklärt Pereira

  • Originaltitel: Sostiene Pereira
    (I, Portugal, F, 1995)


    Regie: Roberto Faenza


    Kamera: Blasco Giurato


    Schnitt: Ruggerro Mastroianni


    Musik: Ennio Morricone


    Darsteller:
    Marcello Mastroianni
    Stefano Dionisi
    Nicoletta Braschi
    Daniel Auteuil


    Länge: 98 Min.


    Inhalt:
    Lissabon, August 1938. Der einsame ältere Kulturredakteur Pereira will die politischen Verhältnisse in Portugal nicht wahrhaben und übersetzt lieber französische Romane aus dem 19. Jahrhundert. Als er einen Mitarbeiter sucht, der Nekrologe schreiben soll, gerät er an einen Widerstandskämpfer und wird durch dessen Vorbild an die Ideale erinnert, die er selbst als Jugendlicher vertrat. Allmählich begreift Pereira, dass er Stellung beziehen muss...

    Meine Meinung:


    Diesen Film habe ich soeben im Fernsehen gesehen.


    Erklärt Pereira ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Antonio Tabucchi, der 1938 in Lissabon handelt. Dr. Pereira ist ein durchschnittlicher, nicht mehr junger Mann und als Kulturredakteur verantwortlich für den Kulturteil einer unabhängigen, aber auch unpolitische Zeitung in Zeiten des Faschismus.
    Wie Pereira den Wandel vom unpolitischen Herr Jedermann zum Erkenner und politischer Gegner des Faschismus wird, ist brillant von Marcello Mastroianni (seine vorletzte Rolle vor seinem Tod) gespielt.
    Der Film von Regisseur Roberto Faenza hält sich sehr eng an die literarische Vorlage. Der Roman ist meiner Meinung nach sehr gelungen, der Film steht ihm nicht nach.

    Dass gerade ein Mensch wie Pereira die politische Situation durchschaut und dagegen mit einer grandiosen und bedeutenden Geste protestiert ist entscheidend und so hinterlässt auch der Schluss des Films eine Hoffnung und nicht nur eine Moral. Das ganze wird psychologisch glaubwürdig und mit geeigneten Mitteln vermittelt. Der Film zeigt wie das Leben Politik und Kultur verbindet.



    Unten erscheint der Link zum Roman von Tabucchi, nicht zum Film.