OT: The Grass Harp
Kurzbeschreibung:
Eine Parabel von der Suche nach Liebe und der menschlichen Freiheit, eine Geschichte, die der Herbstwind erzählt, der auf der Harfe des dürren Präriegrases spielt, irgendwo im Süden der Vereinigten Staaten. Ein Stück vollkommener Poesie, ein ergreifender Gesang von Schönheit und Trauer - eine perfekte Erzählung.
Über den Autor:
Truman Capote, geboren 1924 in New Orleans, wurde schon mit 20 als literarische Entdeckung gefeiert. Seine Werke wie z.B. Frühstück bei Tiffany und Kaltblütig zeichnen ihn als einen der wichtigsten Autoren des 20. Jahrhunderts aus. Er starb 1983 in Los Angeles.
Meine Meinung:
Collin verliert kurz hintereinander beide Elternteile und wird von seiner resoluten Tante Verena, einer geschäftstüchtigen, unverheirateten älteren Frau aufgenommen. Der 11-jährige verbringt die Zeit allerdings lieber mit ihrer 60 Jahre alten Schwester Dolly und deren Freundin Catherine. Als es eines Tages zum großen Streit mit Verena kommt, quartieren sich die drei kurzerhand in ein altes Baumhaus ein und wissen gar nicht, was sie mit ihrem Umzug auslösen...
Truman Capote kann mit Worten umgehen, das beweist diese kleine Geschichte über Freundschaft, Liebe und Freiheit zweifellos. Seine Figuren erhalten auf nur wenigen Seiten die Konturen und die Menschlichkeit, für die andere Autoren viel mehr Raum benötigen. Der Leser begleitet sie dabei, wie sie noch enger zusammenwachsen, wie sie neue Freundschaften knüpfen, wie alte Ängste aufbrechen und neue Hoffnung keimt.
Eine kleine, aber feine Geschichte, bei der man bedauert, dass sie viel zu früh endet und für die man sich Zeit nehmen sollte, um die Sprache und die Atmosphäre, die Capote heraufbeschwört, zu genießen und um die Grasharfe spielen zu hören.
Von mir 8 Punkte!