Juan Carlos Onetti - Magda

  • Titel: Magda
    Originaltitel: Cuando entonces
    Autor: Juan Carlos Onetti
    Verlag: Bibliothek Suhrkamp
    Erschienen: März 1998
    Seitenzahl: 99
    ISBN-10: 3518402021
    ISBN-13: 978-3518402023
    Preis: ab 0.01 EUR auf Amazon Marketplace



    Diese kleine Geschichte spielt in Buenos Aires. Es geht um eine geheimnisvolle Frau und ihren dunkelhäutigen Begleiter, einen Hauptmann. Und es geht um Lamas, einem heruntergekommenen und versoffenen Journalisten, der in einer deutschen Bierstube in Lavanda einem Begleiter die Geschichte Magdas erzählt.


    Juan Carlos wurde 1909 in Montevideo geboren und starb 1994 in Madrid. Sein Erstling „Der Schacht“ erschien 1939 und orientierte sich an William Faulkner und den Existenzialismus. 1974 wurde Onetti unter der Militärdiktatur zu einer Haftstrafe verurteilt, weil er eine kritische Kurzgeschichte des Dichters Nelson Marras ausgezeichnet hatte. 1975 verließ er das Land und lebte seit dem in Madrid, wo er als Kellner, Türsteher und Verkäufer arbeitete.


    Onetti schafft es eine unsensible Geschichte sehr sensibel zu erzählen. Er benennt und umschreibt, beleuchtete Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln, verliert nicht den Faden sondern arbeitet vielmehr das Gespenst der Hoffnungslosigkeit sehr gut heraus. Es wird klar das seine handelnden Personen nichts anderes vor Augen haben als den Absturz ins Bodenlose. Und gerade der daraus resultierende Verlust jeglicher Illusionen wird von Onetti sehr gut deutlich gemacht.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Der kurze Roman Magda gehört zum Spätwerk von Juan Carlos Onetti.

    Angesiedelt in den Kneipen und Puffs in Argentinien lässt Onetti einen heruntergekommen Journalisten namens Lamas von der Halbwelt und der Prostituierten Magda erzählen. Lamas hatte sie sehr bewundert, doch sie wurde von einen reichen wie suspekten "Kommandanten" ausgehalten, später aber fallengelassen und vermutlich führte dieser Abstieg zu ihrem Selbstmord.

    Onettis berühmte Lakonie entfaltet sich hier vollständig, neben der Illusionslosigkeit gibt es aber auch eine spürbare Sympathie für seine Figuren. Das erinnert mich leicht an John Steinbecks Cannery Row. Aber bei Onetti bleibt eine bittere Note. Ich vermisse heute Autoren dieses Formats!