Wie erklärt ihr euch das wenige Jugendliche noch Bücher lesen?

  • Nochmal etwas zum Thema Elternhaus und Vererbung der Lesebegeisterung. Meine Eltern sagten letztens zu meinem Onkel, als ich ihm ganz euphorisch meinen Bücherschrank zeigte: 'Wir wissen auch nicht, woher sie das hat.'
    Ehrlich gesagt, weiß ich es selbst nicht. Meine Mutter hatte früher mal das ein oder andere Buch gelesen - einmal im Jahr (da sprach sie selbst von 'früher viel gelesen' :gruebel ) und mein Vater zeigt überhaupt kein Interesse. Letztens musste ich sie erstmal aufklären, wer Jane Austen ist. Sie hatten noch nicht mal etwas von dem Name gehört. Kann man sich das vorstellen. :yikes
    Charles Dickens sagte ihnen zumindest etwas, aber als ich sie fragte, was er denn so geschrieben hat "Äh..." :rolleyes
    Von der restlichen Verwandschaft rede ich erst gar nicht. Mein Opa hat zig Bücher, aber er sammelt sie nur und liest sie nicht. Ähm...Ok. :lache :cry


    Edit: Kuck an, der 100ste Beitrag und ein roter Stern. *anstoß :prost

  • Eltern. :rolleyes :lache


    Meine meinen manchmal (mmm), ich würde zu viel lesen. Was ist denn bitteschön daran verkehrt? Solange ich mich nicht abschotte, ab und zu zum Kühlschrank wandere und an die frische Luft gehe, kann das doch nicht verkehrt sein. :gruebel


    Hundertundein Eulenbeitrag. Hoffentlich kommt jetzt keine Cruella de Ville und klaut sie. :grin

  • Also ich liebe lesen auch.
    Viele aus meiner Klasse, haben gar kein Interesse mehr daran. Du kannst sie Fragen: >Welches ist dein Lieblingsbuch?< und darauf kommt nur ein seichtes: >Hm... nee, lesen ist nicht so meine Welt.< Ich finde, diese Dinge machen sich aber auch im Altag bemerkbar z.B. die Rechtschreibung, die Ausdrucksweise o.a. Dinge. Wenn es jemandem ja wirklich nicht so viel Spaß macht zu lesen, find ich das natürlich okay, aber ich glaube, heut zu Tage geht es auch viel um 'Coolness' und andere Dinge und nicht vielmehr um die Dinge, die wir selbst am liebsten tun.

  • Zitat

    Original von CherrilySue
    Du kannst sie Fragen: >Welches ist dein Lieblingsbuch?< und darauf kommt nur ein seichtes: >Hm... nee, lesen ist nicht so meine Welt.<


    Diese Antwort kenne ich auch schon gut :grin
    Ich habe es aufgegeben überhaupt jemanden in meiner Klasse nach einem Buch zu fragen :-)

  • Karin : Also das ist ja noch eine recht nüchterne Antwort. Viele sagen: "IHh, nee, Wer liest denn schon freiwillig Bücher?Mir ist die Zwangsleküre in der Schule schon zuviel des Guten."
    Naja die meisten Bücher die wir in der Schule gelesen haben sind einfach nur mies.

    Menschen, die nur arbeiten, finden keine Zeit zum Träumen.


    Nur wer träumt gelangt zur Weisheit Smohalla

  • Ich denke das es den Jugendlichen im Zeitalter von PC, PSP, etc. auch "schwerer" gemacht wird zu einem Buch zu greifen. Ich habe noch einen Recht jungen Bruder (13), welcher sich meist lieber mit diesen Dingen beschäftigt als mit einem Buch. Zum Glück liest meine Mutter auch und immer mal wieder gelingt es uns ihm ein Buch näher zu bringen. Gameboy und Co. bleiben nur meist für ihn spannender.... Ich war vor kurzem erst mit meiner Cousine (14) im Urlaub-ständig hing sie vor der Glotze oder am Gameboy, obwohl sie ein Buch dabei hatte. Auf meine Frage warum sie nicht lieber liest kam die Antwort: "Viel zu anstrengend..."
    Hää????
    Aber mich freut es das ich hin und wieder ( im Bus z.B.) junge Leute beim lesen sehe :-)
    Lg nofret78

  • In meiner Klasse ist das auch so... nur wenn das Wort "Buch" einmal fällt, tritt schon Abneigung zu Tage :wow


    Manche meinen, lesen kostet zu viel Zeit, andere haben einfach keine Lust.


    Aber auch bei uns ist es so: Von den Mädels lesen ziemlich viele, von den Jungs beinahe niemand.

  • Es sind nicht nur die Jugendlichen, die kaum lesen... ich beispielsweise lese sehr viel, und zumindest meinen engsten Freunden geht es ebenfalls so. Aber der Freund meiner Schwester ist 24 und empfindet lesen als "zu anstrengend". Ich habe ihn mal gebeten, eine Geschichte von mir zu lesen. Sie war am PC 6 Seiten lang, in Schriftgröße 14 und noch dazu ein "Theaterstück", also wurde noch nicht einmal das volle Pensum von dem, was ich hätte schreiben können, ausgeschöpft. Er hat eine halbe Stunde dafür gebraucht.
    Dementsprechend sind auch seine Deutschkentnisse... naja.

  • Ich sehe das zum Glück eine neue Lese-Generation heranwächst, für die z.B der PC nur ein Gebrauchsgegenstand ist und ganz normal zum Alltag gehört, wie ein Toaster oder die Kaffeemaschine. Harry hatte daran sicher einen großen Anteil, und diese Saat geht jetzt auf. Ich habe viele Kinder / Jugendliche im Laden die zum Teil schon ganz genaue Vorstellungen von ihrem nächsten Buch haben, bei denen eine Beratung eine ebensolche Herausforderung ist wie bei einigen Erwachsenen. Die Leser bekommen Nachwuchs, und ich glaube, nicht zu knapp!

  • ich bin jetzt ja acuh erst 17 und habe erst vor einem jahr wieder so richtig angefangen zu lesen...
    so mit 13 oder 14 habe ich aufgehört zu lesen immer nur mal so zwischendurch ein zwei bücher und jetzt lese ich acuh wieder so wi früher...
    in der zeit hatte ich andere interessen und ich konnte auch nicht abschlten also mich gar nicht auf das buch konzentrieren vielleicht geht es anderen a acuh so....
    ich bin auf jedenfall froh das ich wieder soviel lese wie früher =)

  • Das man nicht abschalten kann beim Bücher lesen kann ich gar nicht verstehen :wow
    Bisher waren für mich Bücher auch oft die Flucht aus der Realität wenn ich einfach mal an nichts mehr denken wollte... :chen

    lg Saturn :wave


    MatheHome


    Auch den Möbelpackern sind Leute, die Bücher lesen, zuwider. Aber sie haben wenigstens einen guten Grund dafür. Gabriel Laub

  • Ich denke dass das viele Ursachen haben könnte. Zum einen dass im Elternhaus wenig gelesen wird und die Jugendlichen es praktisch "nicht kennen" und zum anderen, dass die Medien die Kids mit anderen Reizen überfluten. Es ist eine traurige Entwicklung, wie ich finde. Denn lesen entspannt und es bildet...

    Liebe Grüße
    Steffi


    Einen Menschen zu lieben bedeutet, ihn so zu nehmen, wie Gott ihn gemeint hat

  • hm wenn ich an meine Jugend zurückdenke es waren damals schon recht wenige die irgendwas ausserhalb der Schule am lesen waren.


    Die meisten sehen das eher als notwendiges Übel in der heutigen Zeit an.


    Was die meisten jedoch nicht bedenken ist das man durch lesen eine Menge lernen kann. Ich selbst hab im letzten Zeugnis in Englisch eine 4 gehabt kann aber jetzt ohne Probleme eng. Romane ins Deutsche übersetzen :)

  • Zitat

    Original von Jennyver
    Die meisten sehen das eher als notwendiges Übel in der heutigen Zeit an.


    Was die Erwachsenen toll finden und ihren Kindern raten, kann ja gar nicht gut sein... *ironie*

  • Ich denke auch, dass die Schule den Kids teilweise zuviel abverlangt und sie dann froh sind, wenn sie nach der Schule am PC oder vor dem Fernseher entspannen können. Während meiner Schulzeit (wollte diesen Satz unbedingt mal ausprobieren :chen) habe ich unter der Woche auch höchstens abends etwas gelesen und dafür am Wochenende mehr. Wenn ich noch Hausaufgaben zu erledigen hatte, konnte ich mich nicht aufs Lesen konzentrieren, weil ich es immer für sinnvoller gehalten habe, zuerst die Hausaufgaben zu machen. Hausaufgaben müssen halt vollständig erledigt werden, lesen kann man dann so viel oder so wenig, wie man will. Ich bin meistens so zwischen 21 und 22 Uhr mit den Hausaufgaben fertig gewesen (mit Pausen) und bin danach in die Badewanne und ins Bett gegangen. Da habe ich dann manchmal noch gelesen, sehr oft aber auch nicht.


    Ich finde es nicht schlimm, dass Jugendliche immer weniger (oder immer weniger Jugendliche :gruebel?) lesen. Die meisten Romane sehe ich eher als Unterhaltung, als dass ich mir einbilde, dass ich mich damit bilde. Fernsehen ist doch für diesen Zweck auch okay.


    Von Schülern wird heutzutage meiner Meinung nach viel zu viel verlangt: Der ideale Schüler arbeitet in jedem Fach konzentriert mit und hat auch noch aufrichtiges Interesse, ist auch in der siebten Stunde noch aufnahmefähig, spielt mindestens ein Instrument, ist sozial engagiert, liest gern und viel, hat ein Auslandsjahr gemacht, übernimmt zusätzliche Aufgaben für die Klassengemeinschaft und für die Schule, ist in mindestens einem Sportverein und in diversen AGs etc.


    http://www.gymnasium-moelln.de…en/530532984e11e1c11.html


    Schaut euch nur mal die Bewertungskriterien für die Kopfnoten an; die Lehrer benoten Dinge, die sie oft eigentlich gar nicht wissen können; jedenfalls nicht jedes einzelne Kriterium für jeden einzelnen Schüler. Da kriegt man einfach irgendwann zuviel und hat keine Lust mehr, diesen Vorgaben zu entsprechen. Wieso man zum Beispiel "über das geforderte Maß hinaus" lernbereit sein muss, um eine Eins zu kriegen, ist für mich absolut nicht nachvollziehbar.


    Aus diesem Grund halte ich es ebenfalls für möglich, dass viele Jugendliche (nicht alle!) auch nicht lesen, weil sie gegen diese Vorgaben rebellieren wollen. Solche Phasen hatte ich auch. Ich war zwar nicht direkt überfordert, empfand es aber als ungerecht, dass Lehrer die Schüler nach Maßstäben beurteilen durften, denen sie selbst nie im Leben standgehalten hätten. Beispiel: Ein Deutschlehrer, der erwartete, dass wir pro Woche mindestens einen Klassiker lesen, in der siebten Stunde noch konzentriert mitarbeiten und zudem in seiner Theater-AG und seiner "Big Band" (er war außerdem Musiklehrer) mitwirken. Selber hat er allerdings immer zwei Monate gebraucht, bis er die Klausuren korrigiert hatte; er ist in der Stunde andauernd Kaffee holen oder kopieren gegangen und schien immer total schlecht vorbereitet zu sein :fetch.


    Wenn man als Jugendlicher gerade dabei ist, das Lesen zu entdecken und einem vielleicht noch nicht wirklich klar ist, ob man es gerne tut oder nicht und dann mit so einem Lehrer konfrontiert wird, der vehement fordert, dass man liest, vergeht einem echt alles. Ging jedenfalls mir so.


    Eddie

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

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  • hallo nochmal


    ich sehe das genauso wie die meisten anderen hier . ich bin jetzt 15 und ich habe als kind sehr viel gelesen , als ich die zeit noch hatte . dann hatte ich eine phase in der ich eigentlich gar nicht mehr gelesen habe , vor allem auch weil es nicht cool ist . es ist wirklich so , sobald man jemanden fragt was liest du gerade oder eine ähnliche frage stellt , wird einem ein blick zugeworfen als hätte man eine antsteckende krankheit oder wäre nicht ganz richtig im kopf . ich könnte ohne bücher gar nicht leben ... . ich behaupte jetzt mal einfach , dass auch dei lehrer schuld sind :schnellweg, die bücher die wir in der schule lesen sind nämlich wirklich schlecht und so verderben sie vielen den spaß am lesen , ich meine wer liest schon gerne " der Sandmann " ?und außerdem wird auch ( ich will mich nicht beklagen aber ... ) dfie unterrichtsbelastung mehr. ich denke aber dass es trotzdem viele jugendliche gibt die lesen , auch wenn sie es nie zugeben würden . und ich stimme saturn 14 zu

    Zitat

    Bisher waren für mich Bücher auch oft die Flucht aus der Realität wenn ich einfach mal an nichts mehr denken wollte...

    ich lese auch oft wenn ich von der realität einfach mal genug habe und eigentlich hilft es bei problemen immer :-) .

  • Eddie Poe


    Oh doch ich finde schon das Lesen bildet! Vielleicht nicht so in Wissen (Geographie oder sonst was) aber ich bin davon überzeugt das diejenigen die vile Lesen viel besser deutsche Texte schreiben können.


    Ich bin jetzt in der Oberstufe, da wird schon mehr gelesen als ich es ursprünglich gewohnt war. Aber meine Mitschüler natzen mich ab und zu auch n bisschen weil ich halt so viel und gerne lese. Aber das macht mir nichts aus.
    Vorher war ich auf einer Hauptschule. Da wurde jeder, der mal ein Buch hatte gleich als Streber tätuliert, die Deutschkentnisse waren katastropfahl und die Sprache lässt echt zu wünschen übrig. Ich bin jetzt Ende 16 und spreche auch häufig auch diesen "Jugend-slang" kann aber sofort in einem gescheiten Sprachenniveau wechseln und vor allem auch so schreiben.
    Fakt ist halt das die Jugend Heutzutage einfach zu bequem ist und sich lieber vor dem Fernseher und so berieseln lässt oder - wie einige schon sagten- sich lieber an jedem Wochenende einen hinter die Binde kippen bis sie sich an nichts mehr erinnern können. Traurig wie sich die Jungend heute entwickelt hat.

    lg Leila :wave


    Vergiss Deine Fehler, die Du nicht ändern kannst.
    Aber vergiss niemals, dass Du daraus gelernt hast!


    :lesend Michael Peinkofer- Am Ufer des Styx