Der Mond, der Kühlschrank und ich von Renan Demirkan

  • Kurzbeschreibung
    "Also, wenn Du mal ins Heim kommst, dann brauchst Du überhaupt keine Angst zu haben, denn jetzt weißt Du ja, wie es hier ist." Sabrina, 12 Jahre. Am Anfang stand die Neugier der Schauspielerin und Autorin Renan Demirkan: Sie wollte mehr wissen über das Leben von Kindern und Jugendlichen in diesem Land, die nicht bei ihren Eltern, sondern in Heimen leben. So entstand die Idee, diese Kinder Texte über ihr Leben schreiben zu lassen, um ein Bild aus erster Hand zu erhalten. Das Ergebnis war überwältigend. Die Kinder und Jugendlichen benutzten die Gelegenheit, um in allen denkbaren Formen über ihren Alltag zwischen Schule und Heim, ihre Wünsche, ihre Eltern und Lehrer, ihre Erlebnisse in der Freizeit, über ihre Zukunftspläne und Ängste zu schreiben. Uns erreichten Gedichte, Rap-Texte, Erzählungen, Reportagen, Tagebuchtexte und Märchen - ein Buch aus tausend Facetten von 5-jährigen Kindern bis zu 17-jährigen Teenagern, das ein unerwartet differenziertes Bild einer Welt zeigt, die wir alle nicht genügend kennen: Heimkinder in Deutschland. Erschütternde Berichte sind darunter und überraschend heitere, Anklagen gegen Vorurteile von außen und sehr genaue Beobachtungen über den Unterschied zwischen "normalen" Familien und dem Gruppenleben im Heim.
    "Und Ihr?", schreibt ein Kind, "glaubt ihr immer noch, wir schlafen in großen Sälen und haben Gitter vor den Fenstern? Also dann erzähle ich Euch jetzt, wie das Leben in unserer Gruppe aussieht..."Renan Demirkan, geboren 1955 in Ankara, lebt seit ihrem 7. Lebensjahr in Deutschland. Seit 1980 arbeitet sie als Schauspielerin für Theater, Film und Fernsehen. Für ihre Arbeit erhielt sie unter andrem den Förderpreis NRW, den Grimme-Preis, die Goldene Kamera und das Bundesverdienstkreuz.



    Meine Meinung
    Das Buch gibt mal mehr mal weniger die persönlichen Eindrücke betroffener Kinder wieder. Es wurde von ca. 60 Heimkindern in Form von kurzen Beiträgen "geschrieben".
    Es liest sich recht einfach und schnell, die meisten Texte der Kinder umfassen nicht mehr als eine Seite. Das Buch widerspricht dem typischen Klischee vom "armen" Heimkind.
    Wichtig finde ich die Aussage in der Einleitung des Buches:
    "Kinder sind kein Eigentum. Sie sind Töchter und Söhne der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst.
    Es muss aufhören, dass mitten unter uns Kinder ihr Leben fristen wie blinde Passagiere, unsichtbar und rechtlos.
    Jedoch sind Kinderrechte vor allem und zuerst Erwachsenenpflichten!
    Und das ureigenste Recht der Kinder ist unsere bedingungslose Liebe und Fürsorge, unsere Verantwortung und unser Respekt vor ihrem Leben.
    Sie sind eine Leihgabe der Zukunft."