OT: The Bobby Gold Stories
Kurzbeschreibung:
Bobby Gold arbeitet in New York als Nachtclub-Türsteher und professioneller Knochenbrecher. Beide Berufe nimmt er sehr ernst und führt sie gewissenhaft und effektiv aus, auch wenn es ihm bisweilen schwer fällt. Denn Bobby ist im Grund ein herzensguter Kerl und möchte sein Leben dringend ändern. Ähnlich geht es Nikki, der Köchin aus dem Nachtclub. Als sich beide ineinander verlieben, wird ihr Leben allerdings erst so richtig kompliziert und gefährlich...
Über den Autor:
Anthony Bourdain, Amerikaner französischer Herkunft, ist der Sohn eines Managers von Columbia Records und einer Journalistin der "New York Times". Mit drei Jahren konnte er lesen, mit sechs hörte er Miles Davis, mit zwölf rauchte er seinen ersten Joint. Er studierte am College von Vassar und absolvierte seine Fachausbildung am Culinary Institute of America (CIA). Er arbeitet seit 20 Jahren als Küchenchef und führt seit rund zehn Jahren die Brasserie Les Halles in New York City. Sein Buch "Geständnisse eines Küchenchefs" war ein Weltbestseller, seine Fernsehserie "A Cook's Tour" fand in vielen Ländern großen Anklang.
Meine Rezension:
Vorab sei gesagt, dass ich mit den falschen Erwartungen an dieses Buch herangegangen bin. Der Titel "Mord nach Rezept" ließ mich glauben, es handele sich hierbei um einen Krimi, im auf der Rückseite abgedruckten Kommentar von Publishers Weekly wird die Geschichte als Gangster-Komödie bezeichnet und der Klappentext klingt wie eine witzige bis beinharte Story aus dem kriminellen Milieu. Tatsächlich ist es weder das eine noch das andere oder beides, aber nur ein bisschen.
Anthony Bourdain, mir bekannt aus seiner TV-Sendung, mag ich wegen seiner direkten Art. Die zelebriert er auch als Autor. Hier werden nicht zu viele Worte verloren, man kommt auf den Punkt. Kurz und knackig. So weit, so gut. Auch die Story ist ok. Und genau das ist das Problem: eine OK-Story ohne sprachliche Finesse ist eben wie Fast-Food-Essen. Ausreichend für den Moment, aber weder sättigend noch nachhaltig in Erinnerung bleibend. Tut mir leid, dass ich diesen Vergleich ausgerechnet bei Starkoch Bourdain ziehen muss, aber bei diesem Gericht fehlten mir einfach zu viele Zutaten: Die Tiefe der Figuren, eine messerscharfe statt knackige Sprache, ein Gefüge, das die Story zu einem runden Ganzen macht. Da helfen auch einige stilistische Feinheiten nicht über den Gesamteindruck hinweg. Alles in allem also höchstens für den schnellen Hunger zwischendurch zu empfehlen, aber nicht unbedingt etwas, was zu einem Zweitbesuch einlädt.
Leider nur 5 Punkte von mir!