Patricia Highsmith - Der Schrei der Eule

  • Originaltitel: The Cry of the Owl (1962)


    Robert Forester hat New York verlassen, um Abstand zu seiner Ex-Frau Nickie zu erlangen. Sein Leben ist ruhig und beschaulich bis er seinen Impulsen folgt und ein junges Mädchen, Jenny Thierolf, in ihrem Haus heimlich beobachtet. Jennys Alltag und Beziehung zu dem jungen Greg geben seinem Leben etwas Struktur und Wärme.


    Eines Tages lernen sie sich kennen und Jenny reagiert auf seine Beobachtungen überraschend positiv. Statt ihn als Bedrohung zu empfinden, lädt sie ihn zu sich ins Haus ein. Beide werden Freunde, wobei Jenny bald mehr für Robert empfindet. Sie verlässt ihren Verlobten Greg, weil sie erkennt, dass in ihrer Beziehung etwas fehlt. Sie weiß jedoch, dass Robert ihr gegenüber keine Liebe empfindet. Dennoch fühlen sie sich beieinander wohl und verbringen viel Zeit zusammen und mitunter übernachtet Jenny bei Robert. Die Gerüchteküche im Ort beginnt zu brodeln und bald verselbständigen sich die Dinge und die Geschichte steuert unaufhaltsam auf eine Katastrophe zu.


    Meine Meinung:
    Wo Highsmith draufsteht, ist auch Highsmith drin. Ein psychologischer Krimi erwartet die Leser und lässt ihn alles um sich herum vergessen. Aus kleinen Begebenheiten entwickelt sich unter bestimmten Umständen ein unheimlicher Sog. Intrigen, Selbstsucht, verletzter Stolz und schiere Boshaftigkeit fördern ein ungesundes Klima und zerstören das Leben vieler Menschen.


    Mehr will ich nicht verraten, aber für mich ist "Der Schrei der Eule" nach einigen Anlaufschwierigkeiten einer der besseren Romane von ihr!

  • Danke, marilu, dass du dieses Buch vorgestellt hast.


    Ich habe es vor langer Zeit gelesen und später Claude Chabrols Verfilmung dieser Geschichte gesehen.
    Diese Geschichte, in der sich unaufhaltsam die Dinge zu einem einzigen Fiasko entwickeln, hat mich damals sehr beeindruckt.