Unter den Linden Nummer Eins von Jürgen Ebertowski

  • Unter den Linden Nummer Eins von Jürgen Ebertowski


    Verlag: Ullstein Verlag


    Erscheinungsjahr:1999


    ISBN:3833304693



    Über den Autor:
    Ebertowski, Jahrgang '49, lebte einige Jahre in Tokio und lehrte dort am Goethe-Institut. Nach Beendigung seines Auslandaufenthaltes lebte der studierte Japanologe und Sinologe in Berlin und arbeitete dort als Lehrer für Bewegung und Kampfsport. Der Autor ist Inhaber einer Aikido-Schule.
    Weitere Romane des Autors: Berlin Oranienplatz, Esbeck und Mondrian, Kelim-Connection, Maltagold.


    Über den Inhalt:
    Im Berlin der dreißiger Jahre herrschen Arbeits- und Hoffnungslosigkeit.
    Der arbeitslose Akademiker Karl, der Sprachen studiert hat und in der Welt herumgekommen ist, findet glücklicherweise eine Anstellung als Hausdetektiv im berühmten Hotel Adlon.
    Louis Adlon, Hausherr der Berliner Nobelherberge und liebevoll L.A. genannt,
    will nicht weiter zu sehen, wie sein Champagner unbezahlt aus dem Hause verschwindet.
    In Karl findet er eine vertrauenswürdige Person, die bald mehr als ein Hausdetektiv ist und zur rechten Hand von Louis Adlon wird.


    Meine Meinung:
    Was als historischer Kriminalroman beginnt entwickelt sich schnell zu einem liebevollen Roman über die Geschichte des berühmtesten Hotels in Berlin. Als gelungenen Aufhänger seiner Geschichte wählte Ebertowski den Diebstahl von Champagner aus dem heute wieder berühmten Weinkeller des Adlon,
    um den Übergang von der Weimarer Republik zur nationalsozialistischen Diktatur anhand von persönlichen Schicksalen, die mit dem Hotel Adlon untrennbar miteinander verbunden sind, aufzuzeigen.
    Schnell wird klar, wer Gewinner und Verlierer des politischen Systemwechsels sind. Und Protagonist Karl sitzt zwischen den Fronten.
    Nicht von Arbeitslosigkeit betroffen und den Reichtum der Gewinner täglich vor Augen, versucht sich Karl gegen die Widrigkeiten des Lebens zu behaupten. Gute Recherchen über das Berlin der dreißiger Jahre und
    deren authentische Schilderung lassen den Leser das Buch schnell ins Herz schließen. Der Autor erweist sich dabei als wahrer Kenner der Alltagsthemen Mode, Autos, Sport und Kultur, ohne sich in Details zu verlieren und den Leser zu langweilen. Da verzeiht man dem Autor gerne seine Einstiegsprobleme in den Roman, die sich schnell zugunsten atmosphärisch dichten Beschreibung der Hoteleinrichtung auflösen.


    Mein Fazit:
    Ein Buch für Berlinliebhaber!