“A man leaves, when he ain’t got nothin’ to stay for.“ *
Originaltitel: The Big Sky
Regisseur: Howard Hawks
Darsteller: Kirk Douglas (Jim Deakins), Elizabeth Threatt (Teal Eye / Vogelauge), Dewey Martin (Boone Caudill), Arthur Hunnicutt (Zeb Calloway / Erzähler)
sowie u. a. Steven Geray, Paul Frees, Hank Worden, Buddy Bear, Jim Davis, Henri Letondal
Sprachen: Deutsch / Englisch // Premierenfassung nur Englisch (jeweils wahlweise mit dt. Untertiteln)
Laufzeit: Kinofassung 122 Minuten / Premierenfassung 134 Minuten
FSK: ab 6 Jahren
Erschienen: Film: 1952 / DVD: 2004
Amazon-Nr.: B00016AZJY
EAN: 4006680029702 (Firma: Kinowelt)
Weitere Angaben im Internet:
- < Klick > - die Seite bei imdb.com (Cast, Credit usf., in englischer Sprache)
- < Klick > - die Seite bei Kinowelt über die DVD
- < Klick > - der Eintrag im englischen Wikipedia über den Film (in englischer Sprache, komplette Handlung!)
- < Klick > - die Seite über Howard Hawks bei Prisma-Online
- < Klick > - der Wikipedia-Eintrag über Howard Hawks
Kurzinhalt
Amerika 1832, die Zeit der Abenteurer und Glücksjäger. Alles macht sich auf den Weg nach Westen, als eine Handvoll Männer das Abenteuer ihres Lebens eingehen: Pelzhändler Jourdonnais und ein paar unerschrockene Draufgänger, darunter der junge Heißsporn Boone und sein Freund, der Haudegen Deakins, wollen Handel mit den Schwarzfuß-Indianern betreiben. Dazu setzen sie sich mit ihrem Boot auf der 3.200 Meilen langen Reise den Missouri hinauf nicht nur den Gefahren des bis dahin unerforschten Flusses aus, sondern müssen auch feindliches Indianergebiet durchqueren und mit der Pelzhandelsgesellschaft, die ihnen nichts Gutes will, klar kommen. Mit ihnen reist die Häuptlingstochter Vogelauge (Teal Eye); sie droht einen Keil zwischen die Männer zu treiben, denn sowohl Deakins als auch Boone haben ein Auge auf sie geworfen.
Meine Meinung
Gestern fiel mir die DVD wieder in die Hand, und da konnte ich nicht anders: nach langer Zeit mußte es wieder mal ein richtiger Westernklassiker sein.
Das Set beinhaltet zwei DVD’s: eine mit der gekürzten Kinofassung (auch mit deutschem Ton) sowie eine zweite mit der Original Premierenfassung (nur englischer Ton, wahlweise dt. Untertitel). Diese letztere Fassung habe ich mir angesehen, zugegebenermaßen mit den Untertiteln, weil der Ton nicht so gut ist, und man damals anscheinend noch ein etwas anderes Amerikanisch sprach, als ich es von heute gewohnt bin.
Über die DVD-Qualität ist in den Amazon-Rezensionen schon einiges (vor allem Negatives) geschrieben worden. Der Ton (über Kopfhörer) war halbwegs sauberes Mono, die Bildqualität nicht immer gut. Streifen, ein paar Aussetzer, Kratzer. Nun, was erwartet man von einem so alten Film, zudem noch in Schwarz-Weiß? Ich persönlich nehme lieber so ein paar Macken in Kauf, als daß ich für eine aufwendig „restaurierte und digital bearbeitete Fassung“ vielleicht zehn oder fünfzehn Euro mehr bezahlen würde.
Den Film habe ich das erste Mal in meiner Jugend im Fernsehen gesehen, und wußte eigentlich nichts mehr davon als das Ende. Lange habe ich dann danach gesucht (Video / DVD), aber wie findet man einen Film, wenn man weder Titel noch Schauspieler weiß? Nun, irgendwie kam ich drauf und habe mir dann damals gleich nach Erscheinen die DVD gekauft.
Der einzige wirkliche Nachteil an dem Film ist, daß er in Schwarz-Weiß ist. Diese Landschaftsaufnahmen, was gäben das für wunderschöne Bilder! Froh bin ich, daß der Film schon so alt, teilweise richtig schön altmodisch, ist. Keine grausamen Kampfszenen mit mehr Blut, als ein Mensch in sich hat, vieles nur angedeutet, nicht bis ins kleinste Detail gezeigt, und eigentlich ist recht schnell klar, wer die „Guten“ und wer die „Bösen“ sind, wer also durch kommt und wer nicht. Dazu ein, so habe ich es empfunden, langsames Erzähltempo; der Film wird übrigens wirklich von einem Erzähler - Zeb Calloway - erzählt.
Die zwei Fassungen gibt es lt. DVD-Vorspann übrigens, weil nach der Premiere der Film gekürzt wurde, damit die Kinobesitzer mehr Vorstellungen an einem Tag unterbringen konnten. Howard Hawks war damit nie einverstanden, wie er selbst überhaupt nicht mit dem Film zufrieden war. „Mein Sujet, so wie ich es konzipiert habe, ist nicht wirklich gelungen.“ (Howard Hawks in "Cahiers du Cinèma", zitiert nach Joe Hembus „Das Westernlexikon“, Heyne-Verlag München 1995, ISBN 3-453-08121-8). Hawks wollte eigentlich darstellen,
Wer eine realistische, harte Darstellung wünscht, wird diesen Film möglicherweise nicht so mögen. Auch ist die Darstellung der Indianer historisch sicherlich nicht korrekt. Aber was solls, es ist ja kein Drama oder Historienfilm. Alles in allem ein richtig schöner „Hollywood-Schmöker“, der mir zwei herrlich altmodische „Wohlfühlstunden“ beschert hat. Und noch öfters bescheren wird.
Kurzfassung:
Ein echter Westernklassiker von Howard Hawks in bester Hollywoodmanier: mit Klischees vom guten wie bösen Indianer, guten wie bösen Weißen, wunderbaren Landschaftsaufnahmen (leider nur Schwarz-Weiß) und einem richtig schönen Ende. Was will man mehr?
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* = Ein Mann geht, wenn er keinen Grund zu bleiben hat. (Arthur Hunnicutt -Zeb Calloway / Erzähler)
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