Das Mädchen mit dem Perlenohrring

  • Meine Meinung:


    Faszination pur


    Der berühmte Maler Jan Vermeer lebte in der Zeit von 1632 bis 1675 in der holländischen Stadt Delft. Nur 37 seiner Bilder sind bis heute bekannt. Unter anderem gehört das Bild "Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge" zu seinen bekanntesten Bildern.


    Der Film basiert auf dem fiktiven Roman der Autorin Tracy Chevalier, die das Buch rund um dieses Gemälde schrieb. Als der Vater des jungen Mädchens Griet sein Augenlicht verliert, muss Griet bei einer kinderreichen Familie als Dienstmagd arbeiten, um Geld für ihre Familie dazu zu verdienen. Unter anderem muss Griet in dem Haus der Familie Vermeer das Malzimmer des Herrn putzen. Dabei fallen ihr nicht nur die Malutensilien auf, sondern vielmehr auch der Maler selbst, welcher eine ungehörige Anziehungskraft auf sie auszustrahlen vermag.


    Doch diese Sympathie scheint nicht nur einseitig zu sein. Auch Vermeer hat Interesse an dieser jungen, scheuen und unbedarften Magd. Doch zielt sein Interesse nicht vielmehr nur darauf ab, sie malen zu wollen? Schon sehr bald hilft Griet ihm heimlich, seine Farben vorzubereiten. Heimlich deshalb, weil es gegen die Sitten einer guten Erziehung verstoßen würde, wenn der Herr des Hauses sich mehr als nötig mit der Dienstmagd abgibt. Doch bleibt diese Heimlichkeit wirklich unentdeckt? Und wie weit werden Vermeer und Griet gehen? Und was würde passieren, wenn Vermeer das Mädchen gerne malen würde?


    Den Produzenten dieses Films ist wahrhaftig ein Meisterwerk gelungen. Man sollte einen Film eigentlich nicht mit dem dazugehörigen Buch vergleichen, aber in diesem Fall steht der Film dem Vergleich stand. Sehr nah an der Handlung des Buches, besetzt mit wunderbaren Schauspielern, taucht man derartig in die Geschichte des 17. Jahrhunderts hinein, dass ich persönlich mich am Ende im Jahre 2009 irgendwie fehl am Platze fühlte.


    Einige Szenen fehlen im Film, was natürlich damit zu tun hat, dass ein Film zeitlich begrenzt ist. Ganz wunderbar finde ich es aber, dass diese Szenen in der Special-DVD zu sehen sind. Das Ende ist zwar auch anders als das Buch, doch lässt es Platz für eigene Gedanken und Ideen.


    Der Film kommt ohne viel Worte aus. Sehr faszinierend umgesetzt wurde die Verbindung zwischen Vermeer und Griet, welche fast ausschließlich aus Gesten und der Mimik besteht. Ein wahrer Film für die Augen. Das Bild von Vermeer hat ebenfalls eine Faszination in mir ausgeübt, die mich auch jetzt noch sehr gefangen hält.


    Wer das Buch kennt und liebt, wird auch diesen Film lieben. Und wer das Buch noch nicht kennt, sollte es unbedingt lesen!


    Chapeau dafür, dass die Filmemacher mir gezeigt haben, dass es doch geht, ein Buch sehr gut umzusetzen!