Über den Autor
Elfie Donnelly wuchs als Tochter eines Engländers und einer Österreicherin in Wien auf. Schon sehr jung war sie als Journalistin tätig und schrieb einige viel beachtete Kinder- und Jugendbücher. ›Servus Opa, sagte ich leise‹ (dtv junior 70024) wurde mehrfach ausgezeichnet, es stand zum Beispiel auf der Auswahlliste zum Preis ›Die Silberne Feder‹ und erhielt den Deutschen Jugendliteraturpreis.
Kurzbeschreibung
Tantra in der Toskana! Renate kann es nicht fassen: Wie war sie eigentlich hier hineingeraten? Zugegeben: Ihre Ehe mit Theo bedurfte schon des längeren einer kleinen Auffrischung. Aber war es wirklich eine so gute Idee, sich bei »Love & Life« anzumelden? Und à propos Spaß: War es wirklich so komisch, mit dem verschwitzten, lüsternen Urs die Nacht in einem engen Schlafsack zu verbringen? Oder den eigenen Ehemann dabei zu beobachten, wie seine (zumindest im hauseigenen Ehebett eher verhaltene) Männlichkeit in den Armen von Karla plötzlich zu neuem Leben erwacht!?
Meine Rezension
Die Grundidee hörte sich eigentlich nach dem idealen Buch für leichte Strandmomente an: Ein Ehepaar, bei dem im Ehebett nichts mehr so richtig läuft, beschließt an sich zu arbeiten und bucht ein Tantraseminar in der Toskana. Da allerdings dort nur Singles „behandelt“ werden, beschließt man kurzerhand so zu tun, als würde man sich nicht kennen und reist getrennt an. Daraus ergeben sich die krudesten Entwicklungen. Hätte. Sein. Können.
War. Aber. Nicht.
Es war so: Renate ist eine sehr komische (im negativen Sinne!) und leicht hysterische Frau, die es zutiefst frustriert, dass sie schon seit Monaten keinen Sex mehr mit ihrem Mann hatte. Er ist beruflich sehr eingespannt (sie ist übrigens von Beruf Erbin *augenroll*), während sie völlig unterfordert ist und selbst für die Hausarbeit eine Putzhilfe hat: Branka, die in ihrem Job als Putzfrau nur gebrochen spricht, während sie aber in ihrem eigentlichen Beruf als Übersetzerin für medizinische Fachtexte perfekt deutsch spricht. Krude? Das ist noch längst nicht alles.
Jeder der beiden Protags hat einen eigenen Sohn aus früheren Beziehungen, der bei ihnen lebt, in der Beziehung der Söhne untereinander und zu Renate werden mal wieder gängige Stiefmutterklischees bedient.
Theo (fader Schluffi!) und Renate (kindisch, irrational, zickig!) wirken in ihrem ganzen Tun und Handeln nicht nur völlig überspannt, auch ihr Lebensstil kommt verkrampft und wie angestrengtes Gutmenschentum rüber.
Und jetzt also dieses Selbstfindungs-Tantra-Seminar in der Toskana. Was witzig und leicht voller köstlicher Irrungen und Wirrungen sein könnte, kommt leider nur als fades, tantrisches Bäumchen-Wechsel-Dich-Spielchen herüber. Die anderen Teilnehmer am Seminar sind – man mag es kaum glauben – noch eigenartiger und unsympathischer als Theo und Renate selbst. Das Ende ist überzogen und albern hoch zehn.
Das Buch ist so wirklich doof und unwitzig geschrieben, dass ich es eigentlich nur deswegen fertig gelesen hatte, weil ich am ersten Tag am Strand kein Zweitbuch dabei hatte. Hinterher dachte ich mir allerdings, dass ein Schläfchen besser gewesen wäre.
Bei der Autoreninfo im Buch stand übrigens, dass Elfie Donnelly auch die „Erfinderin“ von Benjamin Blümchen ist. Hätte ich das mal vorher gewußt – wer weiß, ob ich das Buch gekauft hätte. Ich hasse Benjamin Blümchen.