Ohne Abschied
Maryam Sachs
Originatitel „Sans te dire adieu“
ISBN 9783899104127
Aus dem Französischen von Eliane Hagedorn
Collection Rolf Heyne
165 Seiten, 16,90 Euro
Über die Autorin: Maryam Sachs, geboren im Iran und aufgewachsen in Europa, ist Autorin der in der Collection Rolf Heyne erschienen Bücher »Der Kuss« und »Der Mond«. Sie lebt zusammen mit ihrem Mann Rolf Sachs und ihren drei Kindern in London. »Ohne Abschied« ist ihr erster Roman.
Buchrückentext: Die 35-jährige Roxanne lebt mit ihrem Mann Kamran in Paris – seit sie vor der islamischen Revolution fliehen mussten, sind die beiden im Exil. Eines Abends, als Roxanne mit Freunden ein Lokal besucht, sieht sie plötzlich einen jungen Fremden mit blauen Augen und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Als er weggeht, folgt sie ihm durch das nächtliche Saint Germain und muss mitansehen, wie er von einem Auto angefaren wird.
Zwei Monate später trifft sie ihn zufällig wieder und die beiden beginnen ein Gespräch. Es bahnt sich eine Liebe voller Schuldgefühlen an, mit heimlichen Treffen, bei denen sie sich von ihrem heimatlosen Leben erzählen. Als sie von der Liebe sprechen, gesteht Sergej, dass er nur die Frau lieben wird, die ihm nach seinem Unfall das Leben gerettet hat…
Meine Meinung: Man könnte die Handlung dieser kleinen Geschichte kurz in drei Sätze fassen, doch Maryam Sachs ist es gelungen, sie auf 165 Seiten zu strecken. Ihre Hauptperson Roxanne benötigt soviel Raum, um sich in allerhand Gedanken in und um ihre so überraschend erschienene Liebe zu ergehen. Allein schon die schöne Aufmachung des Covers - ein Schwarzweiß Bild von einer Frau, die aus einem Fenster blickt - und das kleine elegant wirkende Buchformat mit dem exklusiven Lesebändchen heben das Buch von anderen ab. In seinem Innern geht es in schöner und bildhafter Sprache um das Thema Liebe, Ehe, Exil und Untreue, doch leider bleiben viele Dinge verschwommen und unklar, und werden nur ganz kurz angerissen und da Roxanne an machen Stellen in meinen Augen irrational und nicht nachvollziehbar handelt und sich immer wieder einen gewissen Bezug zur Realität hart erkämpfen muss, so ist es letztlich ihre Inkonsequenz, die sie am Schluss unglaubwürdig macht und die es mir schwer machte, mich für diese unausgebaute Geschichte zu erwärmen, zumal sie viel Potential einfach so verschenkt. Das und der hohe Preis für solch ein dünnes Buch ließen mich am Ende etwas enttäuscht zurück. Vielleicht war es aber auch einfach nicht der richtige Zeitpunkt für dieses Buch...