Ein guter Mann - Jacques Berndorf

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    Karl Müller ist Agent des Bundesnachrichtendienstes. Mit Hilfe seines in Syrien lebenden Kontaktmannes Achmed beobachtet er die Geschehnisse im arabischen Raum. Aus Damaskus nach Berlin zurückkehrend, steht Müller vor einem Haufen von persönlichen Problemen. Er verlässt Frau und Tochter, zudem liegt sein Vater im Krankenhaus im Sterben.
    Kurze Zeit später wird sein Informant Achmed bei seiner überraschenden Ankunft auf dem Berliner Flughafen Tegel beobachtet. Sofort danach taucht er unter. Während Müller und der BND auf der Suche nach Achmed sind, wird ebenfalls in Berlin ein Spezialtransporter mit radioaktivem Material überfallen. Schnell ist klar, dass der Computerspezialist Achmed die Alarmsysteme des Transporters ausgeschaltet hat. Alles deutet auf den geplanten Bau einer radioaktiven Bombe und einen terroristischen Hintergrund hin.


    Mit Ein guter Mann verlässt der Autor sein gewohntes und überaus erfolgreiches Eifel-Szenario. Einiges nimmt er aber in die Welt der Nachrichtendienste und Agenten mit hinüber. So gelingt Berndorf auch in diesem Roman wieder eine sehr menschliche und geradezu greifbare Darstellung seiner Protagonisten. Zudem bieten die Handlung und die geschickt aufgebauten Tempowechsel ein hohes Maß an Spannung.


    Mit genau dieser introspektiven Erzählweise seiner Hauptperson Karl Müller weist der Roman aber auch seine einzige Schwäche auf. Die Vorgehensweise des Agenten und seiner Behörde mag menschlich wirken, glaubwürdig ist sie aber in vielen Details ganz und gar nicht.


    Doch dieser Makel trübt das gesamte Lesevergnügen nur ein wenig. Man kann im wahrsten Sinne des Wortes gespannt sein, ob Jacques Berndorf dem Leser hier den Beginn einer neuen Serie vorgestellt hat. --Christian Koch --


    "Ein harter Thriller mit gerade der richtigen Mischung aus plausibler Gefahr, realistischem Umfeld, Romantik und sympathischen Helden mit Lizenz zum Kämpfen." Der Tagesspiegel



    Über den Autor:
    Jacques Berndorf ist das Pseudonym des 1936 in Duisburg geborenen Journalisten, Sachbuch-und Romanautors Michael Preute. Sein erster Eifel-Krimi, "Eifel-Blues", erschien 1989. In den Folgejahren entwickelte sich daraus eine deutschlandweit überaus populäre Romanserie mit dem Journalisten Siggi Baumeister. Berndorf setzte mit seinen Romanen nicht nur die Eifel auf die bundesweite Krimi-Landkarte, er avancierte auch zum erfolgreichsten Kriminalschriftsteller mit mehrfacher Millionen-Auflage.2003 erhielt er vom "Syndikat", der Vereinigung deutschsprachiger Krimi-Autoren, den "Ehren-Glauser" für sein Lebenswerk. Die Verfilmungsrechte für "Ein guter Mann" wurden von Regisseur Detlev Buck erworben.


    Meine Meinung:
    Erstmal vorneweg: Dies ist kein Eifel-Krimi um Siggi Baumeister. Dieser Roman spielt, wie schon "Die Raffkes" hauptsächlich in Berlin.
    Karl Müller ist ein Mensch, der perfekt in der Masse untergehen kann. Genau das ist seine hohe Kunst, denn er ist Topagent des BND. Er lebt in einer gescheiterten Ehe und hat eine dreijährige Tochter. Als sein Kontaktmann Achmed in Berlin auftaucht ändert sich sein Leben. Er verläßt seine Familie, erfährt, das er von seiner Frau betrogen würde, und dann verstirbt auch noch sein Vater. Er beginnt eine Affäre - und versucht im Berufsleben Achmed zu finden...
    Das Buch erinnerte mich stark an die Eifel-Krimis (viel Recherche, kaputte Beziehungen zu den jeweiligen Freundinnen, rasches Tempo) mit dem großen Unterschied, das Karl Müller fast ein deutscher James-Bond ist. Diese Rolle ist zum Endehin meiner Meinung nach stark überzogen (CIA-Agenten werden alleine überwältigt, ein paar Leute werden umgebracht).
    Zusammenfassend ist es ein sehr unterhaltsamer deutscher Krimi mit einem interessantem Thema, der flüssig geschrieben ist (Schnell gelesen, aber auch relativ schnell wieder vergessen). Ich würde 7 Punkte von 10 vergeben.