"Sarahs Töchter" von Elana Dykewomon

  • "Sarahs Töchter"
    Auf vielfachen Wunsch einer einzelnen Dame. :)


    Vor dem Namen "Elana Dykewomon" war ich lange zurückgeschreckt, denn wenn die Autorin sich einen so platten Namen gibt, wie mögen dann erst ihre Bücher sein, dachte ich?


    Nun habe ich mich doch an "Sarahs Töchter" herangewagt. Allerdings habe ich es im englischen Original gelesen ("Beyond the Pale" ), und zur Qualität der Übersetzung kann ich darum nichts sagen. Aber das Buch ist fantastisch!! Historisches über das Schicksal der Juden im Russland und in der Neuen Welt des 19. Jahrhunderts und vor allem über die jüdischen Frauen. Sinnliches über die Liebe zwischen Frauen. Absolut fesselnd und ergreifend, lehrreich und gut für viele Denkanstösse, und kein bisschen langweilig, nicht mal für mich bekennenden Geschichtsmuffel.


    Hier die Inhaltsangabe von Amazon:


    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Hallo,


    Ich bin kein Geschichtsmuffel, im Gegenteil, ich liebe Geschichte !


    Das Buch klingt sehr gt, kommt sofort auf meine Wunschliste !



    Ich habe noch nie von dem Namen des Autors/ der Autorin auf ein Buch geschlossen. Wie kommt man denn auf sowas ?

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Zitat

    Original von melanie
    Ich habe noch nie von dem Namen des Autors/ der Autorin auf ein Buch geschlossen. Wie kommt man denn auf sowas ?


    Hierzu noch...


    Bei Amazon heisst es ja:

    Zitat

    Auf den ersten Blick mag man vor diesem Buch vielleicht ein wenig zurückweichen, weil "Dykewomon" doch wie eine Reminiszenz an die separatistischen 70er Jahre klingt


    Damals gaben viele Feministinnen (vor allem in den USA) sich Namen, die sie von der bösen Männerwelt abgrenzten und oft auch ihr esoterisches Wirken zum Ausdruck bringen sollten - z.B. Moonshadow, Sunflower, Earthchild etc. Was sie schrieben, war oft eher abgedreht-hippiemässig, auf jeden Fall feministisch-(pseudo)politisch.


    Auch "Dykewomon" ist ein offensichtliches Pseudonym ("dyke" = lesbische Frau, "womon" = feministische Form von "woman" ). Die Frau heisst eigentlich Elana Nachman und hat sich 1976 umbenannt, um sich von ihrer traditionsgeladenen Rabbiner-Familie abzugrenzen. Ich habe noch ein Kurzgeschichtenbuch von ihr hier liegen, das tatsächlich in dieses feministische Klischee gehört (und damit zu dem Namen "Dykewomon" viel besser passt). Es gefällt mir weit weniger.


    In "Sarahs Töchter" hat sich Elana Nachman komplett davon gelöst - sie hätte das Buch unter ihrem richtigen Namen veröffentlichen sollen, es wäre ihm viel besser gerecht geworden.

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • "Sarahs Töchter" habe ich auch vor einigen Jahren gelesen, und ich war ebenfalls total begeistert! Ein historischer Roman, der Lesbengeschichte sichtbar macht - jüdisches Leben im zaristischen Russland und dann zu Beginn des 19. Jahrhunderts in der Neuen Welt, in New York. Sehr einfühlsam und zugleich mitreißend erzählt: die parallel verlaufenden Geschichten von Gutke, der Hebamme, und Dovid/a, der lesbischen Bankerin, und daneben die beiden Frauen der nächsten Generation, die mühsam ihren Lebensunterhalt verdienen müssen. Toll! Und ja, der Name der Autorin scheint nicht so glücklich gewählt zu sein - einfach ignorieren und zum Buch greifen.
    Von ähnlicher Qualität und Faszination (und vergleichbarem Umfang) finde ich übrigens den ebenfalls historischen Roman "Sor Juanas zweiter Traum" über die Nonne und "Sappho Mexikos", Sor Juana Inez de la Cruz. Autorin ist Alicia Gaspar de Alba. Hinreißend, die Liebesgeschichten der Nonne!!