Leserundenvorschlag: Joseph Conrad - "Herz der Finsternis"

  • Zitat

    Original von nofret78


    Ich muss gestehen ich habe bis jetzt noch nichts von Joseph Conrad gelesen, bin aber neugierig geworden... Von daher würde ich gern bei der LR mitmachen.


    Guten Abend nofret78 und herzlich willkommen!


    Ich trag´ Dich dann mal ein.

  • Zitat

    Original von steffiB


    Mir wäre der 1.3. 09 wesentlich lieber als eine Weihnachtsrunde, zumal ich da dann schon mitten in Vorbereitungen für die Recherchereise stecke ...


    O.K., dann halten wir erst einmal den 1. März 2009 fest.

  • Obwohl ich mich ungern über so einen langen Zeitraum festlege, würde ich doch sehr gern an der Leserunde teilnehme, da ich das Buch aus der SZ-Reihe hier habe und wahrscheinlich allein nicht durchhalten werde.
    Ich würde also die deutsche Übersetzung mitlesen und hoffe, daß ich den Termin nicht vergesse. Ich habe nämlich noch keinen Kalender für das neue Jahr um ihn eintragen zu können.


    Vielleicht erinnert mich jemand aus der Leserunde kurz vorher per pn ;-)


    :wave
    Charlotte

  • Immer, wenn über den Bürgerkrieg im Kongo berichtet wird, muss ich an "Heart of Darkness" denken. Habe es in der Schule gelesen und damals nicht gemocht, würde mich aber einem neuen Versuch anschließen. Ich denke, ich würde es mir auf Englisch bestellen - wäre ja auch eine gute Übung...


    LG

  • Liebe Mit-Lese-Eulen,


    vor unserem kleinen Ausflug in den Kongo muss ich nochmals wegen des Termins nachhaken. Anfang März sieht´s schon recht gedrängt aus und der 1. des Monats ist der Starttermin für Autorenleserunden. Passt Euch auch der 7. März? Ich würde gern nächste Woche das Formular absenden, damit unsere kleine Runde schon einmal installiert ist.


    Viele Grüße


    J.D.

  • Vielen Dank, Batcat.


    Mal eine Frage an die Teilnehmer, die "Heart of Darkness" im Original lesen wollen - kennt jemand eine Textausgabe, in der die schwierigsten Vokabeln aufgelistet sind, oder einen Verlag, der hierzu eine Art Vokabelheft herausgegeben hat (wie sie im Unterricht verwendet werden)? Das würde die Sache ein wenig erleichtern...

  • von Reclam gibts was.
    Wie sinnvoll die sind, weiss ich allerdings nicht. Hab ich nur für spanische Kurzgeschichten, und da stört mich einfach nur die kleine Schrift.


    Die Wörter die dort angegeben werden, sind die die nicht im Grundwortschatz von Klett enthalten sind.
    Wie das bei Englisch ausschaut weiss ich nicht.


    Warum ist denn alles rot unterstrichen? Hab ich hier Rechtschreibprüfung? :gruebel


    Thomas Mann, Der Zauberberg :keks
    Jostein Gaarder, Sofies Welt :pille
    Agatha Christie, Sangre en la Piscina :chen
    WohnungsSUB: 5 :grin

  • Nur noch 20 Tage bis zu unserem gemeinsamen Aufbruch ins „Herz der Finsternis“ ... Für alle „Expeditionsmitglieder“, die es interessiert, habe ich schon einmal ein paar biographische Daten über den Autor zusammengetragen (Grundlage ist die informative rororo Bildmonographie „Joseph Conrad“ von Peter Nicolaisen):


    Joseph Conrad heißt eigentlich Józef Teodor Konrad Korzeniowski und wurde am 3. Dezember 1857 in Berditschew / Polen (in der heutigen Ukraine) als einziges Kind von Apollo und Eva Korzeniowski geboren. Seine Eltern gehörten dem polnischen Landadel an. Der Vater hatte Sprachen, Literatur und Rechtswissenschaften studiert, war als Gutsverwalter tätig und „glühender polnischer Patriot“. Seine politische Haltung (u.a. die Forderung einer militärischen Auseinandersetzung mit Rußland) führte 1861 zu seiner Verhaftung und anschließenden Verbannung der Familie. Bereits 1863 wurde den Korzeniowskis aber erlaubt, in die Nähe von Kiew umzusiedeln. Beide Eltern verstarben frühzeitig: Eva Korzeniowski 1865 an Tuberkulose, Apollo 1869; Józef war somit gerade einmal elf Jahre alt als er seine Eltern verloren hatte und in die Vormundschaft des Bruders der Mutter, Tadeuz Bobrowski, gegeben wurde. Zwischen beiden entwickelt sich eine enge Beziehung, die bis zum Tod des Onkels (im Jahr 1894) angehalten hat.


    Bereits während der Schulzeit hegte Józef den Wunsch, zur See zu fahren, sein Lieblingsfach war Geographie. Die Familie reagierte darauf (verständlicherweise) nicht mit Begeisterung, gab aber schließlich nach. Im Alter von 17 Jahren und vor Abschluss der regulären Schulzeit verließ Józef Polen und nahm – nun schon mit Unterstützung des Onkels - in Marseille eine Laufbahn in der französischen Handelsmarine auf. Erste seemännische Erfahrungen sammelte er in einer Lotsenkorporation, bald folgten größere Reisen zur See (u.a. nach Martinique und zu den westindischen Inseln).


    Die Jahre in Frankreich und auf französischen Schiffen (1874 – 1878) können für Józef nicht einfach gewesen sein: bei Spekulationsgeschäften und beim Glücksspiel in Monte Carlo hatte er Geld verloren, der Eintritt in die französische Marine wurde ihm verwehrt. Nicht vollständig aufgeklärt ist eine Affäre, bei der sich Józef offenbar an einem (gescheiterten) Waffenschmuggel nach Spanien beteiligt hatte. Eine Rückkehr nach Polen hätte den Eintritt in das Militär zur Folge gehabt ... Am Ende unternahm Józef den Versuch, sich mit einem Schuss ins Herz das Leben zu nehmen - was glücklicherweise misslang. Im April 1878 schiffte er sich auf dem englischen Dampfer „Mavis“ ein und trat kurz darauf seinen Dienst in der englischen Handelsmarine an.


    Joseph Conrad fuhr insgesamt fast sechzehn Jahre lang zur See. Im Jahr 1880 bestand er die Prüfung zum zweiten Steuermann, vier Jahre später wurde er erster Steuermann. 1886 erwarb er die britische Staatsangehörigkeit und legte im gleichen Jahr die Kapitänsprüfung ab. Am 24. Januar 1888 übernahm er sein erstes Kommando, es war die in Bangkok liegende Bark „Otago“ - für Conrad wird es die Erfüllung eines Lebenstraums gewesen sein.


    Bis dahin hatten ihn seine Fahrten auf Dampf- und Segelschiffen in den Indischen Ozean, nach Singapur und nach Malaysia gebracht. Prägend war unter anderem die Reise auf der „Palestine“, einem Dampfer, der Kohlen von Newcastle nach Bangkok befördern sollte und den die Besatzung nach zahlreichen Stürmen und Reparaturen bei einem Brand östlich von Sumatra aufgeben musste (1883). Tiefe Spuren hat darüber hinaus eine Reise in den belgischen Kongo hinterlassen (1889). Conrad hatte hier im Auftrag einer belgischen Handelsfirma einen Flußdampfer geführt und in diesem Zusammenhang knapp acht Monate in Afrika verbracht.


    Im Jahr 1889 begann Conrad mit der Arbeit an seiner ersten Erzählung, Almayers Wahn („Almayer´s folly“). Sie wurde 1895 veröffentlicht. Diese Jahre markieren zugleich den Übergang von Conrads Laufbahn als Seemann (bis 1894) zu einer Existenz als Schriftsteller.


    „Heart of Darkness“ - die Erzählung, in der Conrad vor allem seine Erfahrungen aus dem afrikanischen Kontinent verarbeitet hat - erschien erstmals in einer Ausgabe des Blackwood´s Magazine aus dem Jahr 1899.


    edit: Tippfehler