Wind von den kleinen Inseln – Mary Stewart

  • Droemer Knaur, 1973, 90 Seiten


    OT: The wind of the small isles
    Deutsch von Ulla H. de Herrera


    Kurzbeschreibung:
    Zu den kanarischen Inseln, den „Inseln der Seligen“, gehört auch Lanzarote, menschenleer, paradiesisch still, bedeckt von der Asche erloschener Vulkane. Hierher kommt die Bestsellerautorin Cora Greshham, begleitet von ihrer jungen, sehr attraktiven Sekretärin Perdita West, um ungestört ein Buch zu schreiben.


    Über die Autorin:
    Mary Stewart, geboren 1916 in England, ist bekannt durch ihren Merlin-Zyklus und zahlreichen Romantikromanen, oft mit Krimitouch.


    Meine Rezension:
    Nach einem kurzen, aber atmosphärischen Vorspiel auf Lanzarote im Jahr 1879 setzt die eigentliche Handlung dann ca. 90 Jahre später ein. Die Bestsellerautorin leichter Unterhaltungsromane Cora Gresham kommt begleitet von ihrer Sekretärin Perdita auf Lanzarote, in der Hoffnung hier einen Schauplatz für ihren nächsten Roman zu finden.
    Miss Gresham will hier vielleicht sogar 2 Jahre bleiben, um auszuruhen.


    Der Einsatz der eigenwilligen 50jährien Schriftstellerin ist anscheinend eine ironische Selbstpersiflage der Autorin. Erzählerin des Romans ist ihre Sekretärin.


    Die beiden quartieren sich dann auf einem Haus ein, in dem ein Bühnenautor und sein Sekretär Michael leben. Michael ist dann zufälligerweise der Sohn von Cora Gresham.
    Ein Zufall, den ich als Leser nicht akzeptieren kann.


    Wind von den kleinen Inseln gehört nicht unbedingt zu besten der Romane von Mary Stewart. Das sind eher: Begegnung in Delphi, Bucht der Delphine, Delphin über schwarzem Grund
    Ich vermisse zum Beispiel einen Misteryanteil, der sonst üblicherweise für das notwendige Quäntchen Spannung in den Romanen Mary Stewarts sorgt. Auch wie die Vergangenheit in die Haupthandlung integriert wird, erscheint mir genauso halbherzig wie die Liebesgeschichte zwischen Perdita und Michael die insbesondere wegen der kürze des Romans sich nicht richtig entwickelt.


    Einige gute Naturszenen gibt es, z.B. bei den Tauchszenen oder als Perdita und Mike eine Grabhöhle der Guanches, den Ureinwohnern der kanarischen Inseln, finden.
    Die Landschaft Lanzarotes gibt dem Roman das Flair.


    Zur leichten und altmodischen Unterhaltung kann man aber auch Wind von kleinen Inseln problemlos lesen.