Hölle im Schnee – Richard Martin Stern

  • Bastei Lübbe, 301 Seiten
    OT: Snowbound six, 1977
    Deutsch von Karl-Otto und Friederike von Czernicki



    Kurzbeschreibung:
    Ein Jagdausflug in die Rocky Mountains wird für eine vierköpfige Familie zur Katastrophe, in 3000 m Höhe werden die Ausflügler von einem verherrenden Schneesturm überrascht, ohne entsprechende Ausrüstung bei sich zu haben. Ihr Glück im Unglück ist Ben Parker, ein erfahrener Alpinist, der die Hilflosen zu einer nahe gelegenen Höhle bringt. Zu Ihnen stösst auch noch Lila, eine junge, schöne Frau, die Ben aus einem Flugzeugwrack gerettet hat. Scheinbar in Sicherheit, ist ihre Überlebenschance dennoch äußerst gering. Die Temperaturen sinken rapide, und herabdonnernde Lawinen drohen den Höhleneingang zu verschütten.
    Unterdessen hat im Tal eine dramatische Rettungsaktion begonnen. Sie wird zu einem Wettlauf mit dem Tod …


    Über den Autor:
    Richard Martin Stern : In der Welt von Spionage und Sabotage sind seine Thriller angesiedelt. Er hat den angesehenen und begehrten Preis der Mystery writers of America erhalten. Er war auch für einige Jahre deren Präsident.
    Romane: Der Turm, Tödliche Flut, Die Himmelsmaschine, Die Söhne


    Meine Rezension:
    Der Roman ist ganz in der Tradition der Katastrophenromane und –filme der siebziger Jahre gehalten.
    Mit Pathos wird nicht gespart. Was mich dennoch daran immer gereizt hat, ist die psychologische Herangehensweise an die Protagonisten. Jeder in diesem Roman hat seine Stärken und Schwächen und trägt seine Selbstzweifel mit sich herum.
    Das zeigt sich stark bei der betroffenen Familie: Warner Harlow ist ein Mann aus der Stadt, der sich in der Wildnis nicht auskennt. Seine Frau Sue Ann ist eher zurückhaltend und während die Tochter Patty ein verwöhntes Püppchen ist, wird der intelligente, aber naseweise Billy von seinem Vater nicht für voll genommen.


    Im Verlaufe des Romans werden sich die Charaktere alle verändernd. Die gemeinsam erlebten Gefahren weckt in ihnen das Gute, das Zusammenhalten als Gruppe wird notwendig zum Überleben. So beweist jeder seinen Mut.


    Ben Parker, den sie in ihren Unglück treffen und der ihnen hilft, schleppt ähnliche Probleme mit sich herum. Er ist zwar stark und überlebensfähig in der Wildnis, doch sein abweisendes Verhalten bringt ihn in die Rolle des Außenseiters und Einzelgängers.
    Ähnlich interessant ist aber auch die Darstellung des Rettungsteams: Bart Wallace, Wilt, CJ, Jamie, Steve
    Sie sind aufeinander eingespielt und es liegt ihnen nur daran zu helfen. Unglücklicherweise versucht die Politik sich einzumischen und will ihnen einen unfähigen Leiter der Rettungsaktion aufdrücken. Das kann nur schiefgehen.


    Die Beschreibungen des Kampfes mit den Naturgewalten sind spannend geschildert. Dabei sind die wildromatischen Rocky Mountains trotz Schneelawinen, Grizzly-Attacken und bittere Kälte irgendwie reizvoll.
    Gut gemacht ist auch, wie sich die Handlung mit der Zeit immer mehr dramatisch zuspitzt, hinzu kommen einige unerwartete Wendungen.


    Hölle im Schnee ist ein unterhaltender Roman, den man trotz einiger Klischees auch öfter lesen kann.

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