"Small World", Martin Suter

  • "Small world" war mein erster Suter und der Schreibstil hat mir sehr gefallen.
    Im Mittelpunkt des Romanes steht Koni, der an Alzheimer erkrankt ist. Er lebt am Rande der Familie Koch, einer sehr begüterten Fabrikanten-Familie, die ihn zwar finanziell unterstützt, ihn sonst aber am liebsten vergessen würde.
    Im Zuge der Erkrankung erinnert sich Koni immer weiter zurück, an Erlebnisse aus seiner Kindheit. Und das scheint sich für Elvira Senn, die Firmen-Chefin, zu einem Alptraum zu entwickeln...
    Mich hat die Alzheimer-Thematik besonders fasziniert. Suter schreibt teilweise aus der Sicht des Vergessenden und wechselt dann wieder zu den Personen im Umfeld, die mit der Wesensveränderung des Kranken umgehen lernen müssen- oder eben gerade das nicht können. Das ist Suter wirklich gekonnt gelungen und hat mich manchmal zu Tränen gerührt.
    Die Familiengeschichte um dieses zentrale Thema war für mich jetzt kein so entscheidender Bestandteil.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Nur wenige Autoren verstehen es, Geschichten mit einer überdurchschnittlichen Leichtigkeit zu erzählen. Martin Suter ist bestimmt einer der Matadoren der beschwingten gehobenen Mittelmäßigkeit. Seine Sprache ist schnörkellos, seine Themen sind zeitgemäß und seine Geschichten erzählt er so, dass man sie mit Genuss liest, ohne himmelhochjauchzend begeistert zu sein.


    Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen. Der einzige Minuspunkt betrifft den etwas langatmigen Mittelteil. Der Autor hätte gut und gerne auf 50 bis 80 Seiten verzichten können.