"Die Eleganz des Igels" Muriel Barbery - gelesen von K. + A. Thalbach

  • gekürzte Lesung, 6 CDs


    Kurzbeschreibung: ( von www.amazon.de )
    Muriel Barberys Roman über eine kleine, hässliche, aber ungemein gebildete Concierge in Paris und eine altkluge Tochter reicher Eltern. Hinreißend komisch und zuweilen bitterböse erzählen die beiden sehr sympathischen Figuren von ihrem Leben, ihren Nachbarn im Stadtpalais, von Musik und Mangas, von Gott und der Welt. Eine großartige Gesellschaftssatire, ein sehr intelligenter Führer durch Kunst und Philosophie, die höchst unterhaltsame und anrührende Geschichte zweier Außenseiter.Renée ist nun schon seit fast dreißig Jahren Concierge in einem Pariser Stadtpalais. Und seit eben dieser Zeit setzt sie alles daran vor den reichen Hausbewohnern das Klischee der einfältigen Witwe zu erfüllen. Doch hinter der spröden Kulisse blitzt immer wieder ihre Leidenschaft für die schönen Künste auf. Damit zieht sie die Aufmerksamkeit der zwölfjährigen Paloma auf sich. Das altkluge Mädchen seziert haargenau die Gepflogenheiten der Hausbewohner, um die gewonnenen philosophischen Erkenntnisse dann ihrem Tagebuch anzuvertrauen.Wunderbar komisch, bitterböse und überaus originell erzählen die beiden sympathischen Außenseiter von ihrem Leben, den Bewohnern des Stadtpalais, von Musik und Mangas, Gott und der Welt... doch diese Welt gerät ins Wanken, als Monsieur Ozu, ein japanischer Geschäftsmann, ins Haus einzieht und alle Konventionen über Bord wirft.


    Die Sprecherinnen: Katharina Thalbach
    Anna Thalbach


    Meine Meinung:
    Ich habe mir während des Hörens manchmal überlegt, ob das Buch zu lesen soviel Vergnügen bereiten kann, wie das Buch zu hören.
    Denn gelesen wird es von Katharina und Anna Thalbach einfach nur wunderbar. :anbet Die beiden ergänzen sich in ihren jeweiligen Rollen perfekt.
    Und nur bei gaaaanz philosophischen Gedankengängen ertappte ich mich kurzfristig dabei, dass meine Konzentration nachliess. Aber das geschah wirklich nur ganz selten.
    Die allermeiste Zeit war ich von der Geschichte und den Stimmen gefangen.
    Ein sehr, sehr schönes Hörbuch. :anbet


    Deshalb auch 10 Punkte.

  • Ich kann mich deiner Meinung nur anschließen, dieses Hörbuch ist einfach wunderbar.
    Und weil ich es so schön fand, werde ich auch noch das Buch lesen müssen.

  • Ich habe das Hörbuch heute morgen beendet und bin einerseits ganz froh darüber, aber andererseits traurig, da ich die Stimmen der Sprecherinnen vermissen werden.


    Das Hörbuch ist wirklich sehr, sehr schön gesprochen. Sowohl Anna als auch vor allem Katharina Thalbach haben ihre Aufgabe - angesichts der Komplexität - mit Bravour gemeistert. Es ist wirklich bezaubernd ihnen beiden zuzuhören.
    Hätte ich dieses Hörbuch als Buch begonnen, ich bin mir sicher, ich wäre nach spätestens 50 Seiten ausgestiegen. Ich habe den Tag über einiges an "Kopfarbeit" zu leisen, so dass ich keinesfalls die Energie aufbringen könnte, diesen Schwall an philosophischen Auswüchsen sinnbildend aufzunehmen.
    Beim Autofahren ging es gerade mal so lange gut, so lange ich gerade Strecken fuhr. War ich einen Bruchteil einer Sekunde vom Verkehr abgelenkt, konntes es passieren, dass ich das gesamte restliche Kapitel über keinen Plan hatte, wie Madame Michel vom Kleinsten ins Hunderdstel gekommen ist. Es ist schlichtweg einfach zuviel des Guten. Über weite Strecken dieses Buches bleibt die Frage: Ist es nicht schon ein inflationärer Umgang mit philiosophischen Fragestellungen? Im Prinzip geht der Autor hier konsequent vor. So komplex die Fragestellungen sind, so komplex sind auch die entsprechend verschachtelten Sätze. Das wirkte abends ermüdend auf mich, morgens hingegen erfrischend. Kann aber auch abschreckend sein.


    Ein wesentlicher Kritikpunkt, auf den ich beim Lesen einzelner Rezensionen gestoßen bin und dem ich mich anschließe, sind die kaum unterscheidbaren Figuren Paloma und Madame Michel. Natürlich, Paloma ist ein junges Mädchen aus "höherer" Gesellschaft, wohingegen Madame Michel eine ältere und "einfache" Concierge ist, das sind grundlegende gegebene Unterschiede. Aber in ihren Gedankengängen unterscheiden sie sich nur marginal. Das nehm ich der Figur der zwölfjährigen Paloma nicht ab. Sie mag intelligent sein, sehr sogar, aber sie kann nicht über ihre Lebenserfahrung hinaus philosophieren. An dieser Stelle wäre eine stärke Differenzierung der Figuren wünschenswert gewesen. Vielleicht hätte dies dem Roman sogar ein bisschen mehr Leben eingehaucht.
    Ich könnte mir z.B. gut vorstellen, dass Paloma eine komplett andere Stellung einnimmt. Das wäre doch viel spannender - beide Seiten zu hören.


    Ansonsten hat mir das Hören sehr viel Freude bereitet. Wie schon erwähnt sind die Sprecherinnen großartig und wenn man ein bisschen was für philiosophische Fragestellungen übrig hat und sich diesbezüglich gerne berieseln lässt, ist es auf jeden Fall zu empfehlen!