"Die Bibliothek von Olea"/"Die Macht des Wassers" - Christine Aziz

  • Titel der englischsprachigen Originalausgabe: "The Olive Readers"


    Das Buch ist als Hardcover unter dem Titel "Die Bibliothek von Olea" erschienen und wird im September 2009 als Taschenbuch unter dem Titel "Die Macht des Wassers" herauskommen.


    Kurzbeschreibung


    Ein utopisches Märchen über eine archaische Welt, in der die Menschen von wenigen Mächtigen geknechtet werden


    Die Mächtigen haben die Erde unter sich aufgeteilt. Alle Quellen überlieferten Wissens sind versiegt, Bücher bei Todesstrafe verboten. In dieser Welt wächst die junge Jephzat ganz allein in einem Dorf am Meer heran. Nur die alte Sengita und der Olivenpflücker Homer kümmern sich um das Mädchen. Sie erzählen Jephzat von der Bibliothek von Olea, Hort verbotenen Wissens und Treffpunkt eines rebellierenden Geheimbundes. Aber erst die Liebe zu Homer gibt Jephzat die Kraft, in die Welt der Bücher einzutauchen - eine Entscheidung, die sie fast das Leben kostet...


    Über die Autorin


    Christine Aziz wurde 1953 in Yorkshire geboren und begann bereits im Alter von 16 Jahren als Journalistin zu arbeiten. Neben einer Reihe anderer Jobs verfasste sie als freie Journalistin Beiträge für große britische Zeitungen und die BBC. In den 90er Jahren berichtete sie aus den Niederlanden für THE GUARDIAN und THE SCOTSMAN und schrieb zahlreiche Beiträge für MARIE CLAIRE. Erst vor einigen Jahren machte sie eine Ausbildung zur Homöopathin und praktiziert heute in Bournemouth, wo sie auch mit ihrer Familie lebt.


    Mit ihrer aufrüttelnden Zukunftsvision "DIE BIBLIOTHEK VON OLEA" hat Christine Aziz in England unter 46.000 Einsendungen ersten Preis des "Richard & Judy, How to Get Published"-Wettbewerbs (Channel 4) gewonnen. Der Literaturpreis fördert bislang unentdeckte, herausragende Schreibtalente und genießt höchste Aufmerksamkeit bei Kritik und Leserschaft.


    Meine Meinung


    Ich packe es mal unter Science Fiction, denn es handelt sich um eine Utopie, aber die "Science" in diesem Buch ist für meinen Geschmack eher fragwürdig.


    Wir befinden uns im Jahr 2295. Irgendwann so um 2100 hat die Erde kurz vor dem Umweltkollaps gestanden und die Menschen haben dann mit restriktiven Regeln, die insbesondere von einer Aktivistin namens Maya gefördert wurden, grad noch die Kurve bekommen. Inzwischen sind wir fast 200 Jahre weiter und die alten Staaten (zum Beispiel die USA) gibt es in dieser Form nicht mehr. Die Macht wurde von multinationalen Konzernen übernommen und was früher die Präsidenten der Länder waren, sind heute die CEOs der Unternehmen. Jedes Unternehmen hat eine Monopolstellung und Menschen gehören nicht einer Nationalität an, sondern einem Unternehmen. Die Hauptfigur Jephzat wohnt in "Olive Country", in dem die Einwohner Oliven ernten, die dann an das Unternehmen, das für sämtliche Olivenprodukte zuständig ist, geliefert werden. Alle Einwohner von Olive Country sind (Zwangs-)Mitarbeiter dieses Unternehmens. Direkt nebenan liegt Water Country, das im Besitz des Geheimnisses für die künstliche Herstellung von Wasser ist und damit viel Macht hat. Kriege gibt es nämlich immer noch. So droht Water Country gerade damit, Olive Country entweder zu überfluten oder austrocknen zu lassen. Alle Unternehmen sind vereint in der Föderation. Die Einwohner wurden zwangsumgesiedelt, in Arbeitslagern ausgebildet und so oft durcheinander gewürfelt, dass sie jetzt nach einigen Generationen keine eigene Kultur mehr haben, auf die sie zurückgreifen können. Es gibt einen neue gemeinsame Amtssprache, Föderalistisch. Die alten Sprachen haben die Leute vergessen. Bücher sind verboten und wurden größtenteils vernichtet und im Geschichtsunterricht wird bestenfalls die Unternehmensgeschichte gelehrt, oder das, was sich die Unternehmen ausgedacht haben, was sie lehren wollen.


    Jephzats Eltern werden irgendwann von der Föderation umgesiedelt, um sich der Erforschung der künstlichen Herstellung von Wasser zu widmen und Jephzat bleibt im Elternhaus zurück und findet heraus, dass sich in ihrem Haus eine geheime Bibliothek befindet, in der sich die "Reader" treffen und alte Schriften übersetzen und lesen und nebenbei Revolutionspläne schmieden. Und zwar ohne das Jephzat oder ihre Eltern jemals etwas davon gemerkt haben. Und da ist gleich mein erster Kritikpunkt. Ich finde das Buch zum Teil einfach unlogisch. Auch wenn das Haus recht groß ist, finde ich es unwahrscheinlich, dass niemand merkt, dass das halbe Dorf dort ein und ausgeht. Und das ist nicht der einzige Punkt, an dem es bei mir geknirscht hat. Ansonsten fand ich, kam das Buch eher zögerlich in Gang und den Schluß fand ich ziemlich abgedreht. Und irgendwie hatte ich mir auch erhofft, dass die Bücher eine größere Rolle spielen.


    Also, die Idee fand ich nett, aber die Umsetzung nicht so toll.
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  • Ich fand einfach unlogisch, dass die Hauptfigur in einer Gesellschaft, in der jeder Zwangsmitarbeiter eines Unternehmens ist, einfach keinen echten Job hat und das Ende war mir zu durchgeknallt. Die Idee an sich war eigentlich ganz interessant.