zum Inhalt:
Seit Mondscheintarif steht der Name Ildikó von Kürthy für witzige Frauenliteratur. Sie stellt dabei junge Frauen und ihre alltäglichen Probleme in den Vordergrund. Der Leser erkennt sich dabei schnell wieder und doch sind die Probleme so überspitzt, dass man froh ist, nur der Leser zu sein. Ihr sechster Roman beginnt auch mit einer eigentlich traurigen Situation, nämlich der Beerdigung der Lieblingstante der Protagonistin Marie Goldhausen. Allerdings stammt der Grabstein dafür aus einem Sonderangebot und bietet kaum genug Platz für den Namen. Die Beschreibung des familiären Umfelds der Protagonistin entspricht dem gewohnten Stil. Doch diesmal hat die Hauptperson bereits ihren 36-sten Geburtstag gefeiert und führt seit Jahren eine ernsthafte Beziehung. Diese führt sie schon so lange, dass sie bereits wieder überlegt, ob sie den richtigen Lebensweg eingeschlagen hat.
über die Autorin:
Ildikó von Kürthy ist Journalistin und Schriftstellerin und lebt in Hamburg. Seit ihrem Debüt "Mondscheintarif" führen ihre Romane die Bestsellerlisten an, wurden mehr als vier Millionen Mal gekauft und in 21 Sprachen übersetzt. "Freizeichen", "Blaue Wunder" und "Höhenrausch" werden derzeit für's Kino verfilmt. (Quelle: Rowohlt-Verlag)
meine Meinung:
Da mich diese Art von Büchern immer wieder zum Schmunzeln, wenn nicht sogar zum lauten Lachen bringt, stand es außer Frage, dass ich auch dieses Hörbuch haben musste. Der Anfang ließ mich auch noch hoffen, gut unterhalten zu werden. Doch schon nach kurzer Zeit stellte ich fest, dass diese Erwartungen wohl nicht erfüllt werden. Spannend fand ich auch die Aussicht, dass die Autorin nun ein neues Terrain betritt und nicht nur über die Hürden beim Kennenlernen schreibt. Normalerweise enden ihre Bücher nach dem ersten Date. Leider werden hier dennoch alle gängigen Klischees erwähnt. Nicht jede langjährige Beziehung stumpft dermaßen ab und nicht jede Frau jenseits der 25 kämpft permanent gegen Falten und Cellulite. Es war bei der Aufzählung der Klischees offenbar egal, ob sie in die Geschichte passen, oder vielleicht doch lieber weggelassen werden können. Beim Hören hatte ich ein paar Mal den Verdacht, die CD wäre einfach zum nächsten Track gesprungen. Hoffentlich liegt das nur an der gekürzten Lesung.
Mein zweiter massiver Kritikpunkt ist die Lesung an sich. Die Autorin liest ihr Werk selbst und betont hoffentlich die Stellen, wie sie sie auch ausdrücken wollte. Ihre Stimme bietet gerade im Hinblick auf Intonation und Variation noch Potential. Die Geschichte wird eher langweilig präsentiert und verleitet den Zuhörer immer wieder, den eigenen Gedanken zu folgen. Oft widmete ich mich der Frage: „Was ist los, Frau von Kürthy? Sie haben doch mit den vorherigen Hörbüchern schon bewiesen, dass Sie es viel besser können.“ Für mich war das eine schwache Darbietung. Die drei Punkte vergebe ich für die Idee, einmal eine Partnerschaft aus einem anderen Blickwinkel zu schildern und sich Gedanken über prägende Erlebnisse zu machen.