Helme Heine - Herr Pfarrer und sein Teufel

  • Über den Autor
    Helme Heine, einer der erfolgreichsten Bilderbuchautoren der letzten Jahrzehnte, wurde am 4. April 1941 in Berlin geboren. Er studierte Wirtschaftswissenschaften und Kunst und reiste Anfang der 60er Jahre durch Europa und Asien. In Südafrika, Johannesburg, gründete er das politisch-literarische Kabarett "Sauerkraut". Er übernahm die Regie einer Theatergruppe und wurde Herausgeber einer satirischen Zeitschrift. 1976 begann er seine internationale Karriere mit dem ersten Bilderbuch. Seine Geschichten handeln von Zusammenleben und Freundschaft. Seine Arbeiten erhielten viele Auszeichnungen und Preise, u.a. Schönste deutsche Bücher, den Europäischen Jugendbuchpreis und den Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder - und Jugendliteratur. Helme Heine schreibt auch für Erwachsene und zeichnet Comics sowie Zeichentrickfilme.


    Kurzbeschreibung
    Pfarrer Domino kümmert sich schon viele Jahre liebevoll um seine Gemeinde und führt das Leben eines ganz gewöhnlichen Geistlichen. Nur seine Vorliebe für Krimis ist ein bisschen außergewöhnlich. Unerwartet tritt ausgerechnet der Teufel in sein Leben, und es entwickelt sich ein reger Austausch über Himmel, Hölle und das, was dazwischen liegt. Eines wird dem Herrn Pfarrer und seinem Teufel klar: Das Gute gibt es nicht ohne das Böse und umgekehrt. In 14 Episoden nähert sich Helme Heine mit sanfter Ironie dem Thema Kirche und Religion. Seine Bilder überraschen mit unerwarteten Pointen.


    Meine Rezension
    Pfarrer Domino ist der gute Hirte der kleinen Gemeinde Niffelding in einem kleinen Seitental der Alpen. Man könnte auch sagen: jenseits von Gut und Böse. Dort, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Oder schlicht und ergreifend: am A…. der Welt.


    Pfarrer Dominos Leben als Seelsorger der Gemeine könnte so schön ruhig und beschaulich sein, wenn ihm nicht eines Tages der Teufel erscheinen würde.


    Und dieser Teufel fängt auch noch das Diskutieren mit ihm an: Die Themen sind vielfältig, es geht um Gut und Böse, um Leben und Tod und noch vieles mehr. In den 14 vergnüglichen Kapiteln dieses kleinen Buches führen die beiden dabei sehr interessante Gespräche und man merkt: eigentlich können die beiden nicht ohne einander „Wir beide sind siamesische Zwillinge, untrennbar miteinander verbunden wie Licht und Schatten. Du kannst den Schatten nicht vom Licht trennen. Du könntest das Licht löschen, dann wäre der Schatten zwar verschwunden, aber das Licht ebenfalls“ (Seite 14).


    Tja - wie würde man das Gute als das Gute erkennen, wenn es als Kontrapunkt nicht das Böse gäbe? Wobei der Teufel in Helme Heines eher ein boshafter kleiner Schelm, ansonsten aber recht umgänglich ist. Eine sehr amüsante und kurzweilige Lektüre für zwischendurch, die sehr liebevoll illustriert ist mit einem Ende, das mich mit einem sehr breiten Schmunzeln zurückließ. Ein nettes, kleines Schelmenstück ist das! :-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)