Ruhelos – William Boyd (Hörspiel)

  • Verlag: Steinbach sprechende Bücher


    Krimihörspiel, 2009, 2 CDs, ca. 103 Min.
    mit Ulrike Grote, Hille Darjes, Sascha Icks, Bernhard Schütz u.a.
    Hörspielbearbeitung und Regie: Andrea Getto
    Übersetzung aus dem Englischen: Chris Hirte


    Kurzbeschreibung:
    Oxford, 1976. Ganz England stöhnt über die Hitze, doch Ruth Gilmartin ist vor allem um ihre Mutter besorgt: Ständig beobachtet Sally den Wald hinter ihrem Garten, das Telefon beantwortet sie nur nach vereinbartem Klingelsignal und das Haus verlässt sie - obwohl unversehrt - nur im Rollstuhl. Schließlich eröffnet sie ihrer Tochter, dass jemand sie töten wolle. Ihr wahrer Name sei Eva Delektorskaja und sie habe im Krieg als Spionin gearbeitet. Paris, 1939. Eva, eine schöne russische Emigrantin, wird von dem geheimnisvollen Lucas Romer für den britischen Geheimdienst angeworben. Sie soll die Arbeit ihres geliebten Bruders Kolja, der von den Nazis ermordet wurde, weiterführen. Unter Romers Anleitung wird sie zur perfekten Spionin ausgebildet, die schnell lernt, sich zu verstellen und - niemandem zu trauen. Ruhelos ist ein Spionageroman und literarisches Meisterwerk. Es vereint die emotionale Intensität eines Ian McEwan mit der Spannung eines John le Carré. William Boyd stellt die zutiefst beunruhigende Frage, wie gut wir einen Menschen jemals kennen können, und verwickelt den Leser in ein durchtrieben-doppelbödiges Spiel.
    Büchereulenrezension der Buchfassung: Ruhelos – William Boyd


    Über den Autor:
    Rückseite: William Boyd gehört zu den besten britischen Erzählern. 2005 wurde er zum Commander of the british empire (CBE) ernannt. Zuletzt erhielt er den Costa Novel Award für den Spionagethriller Restless (2006). Er lebt in London.


    Sprecher:
    Hille Darjes, Ulrike Grote, Sasha Icks, Bernhard Schütz, Tore Kühl, u.a.


    Meine Meinung:
    Die Erwartungen sind hoch, wenn ein bedeutender zeitgenössischer Roman als Hörspiel umgesetzt wird, was selten passiert.


    Wenn man das Buch „Ruhelos“ allerdings schon gelesen hat, bleibt nicht viel Spannung über.
    Wer das Buch nicht kennt, sollte besser zum Buch als zum Hörspiel greifen, da zuviel entscheidendes verloren geht. Letztlich wird das Hörspiel ja auch als Krimihörspiel vermarktet. Die Zwischentöne des Romans wurden eventuell übersehen.


    Der Einsatz der Musik-und Geräuschkulisse entspricht konservativer Art, innovatives wird nicht geboten. Stattdessen stören die unangenehmen Geräusche vor allem am Anfang. Hupen und Krachen, sind insbesondere für Autofahrer, die ja wohl eine Hauptzielgruppe sein sollten, gefährlich.


    Die Sprecher sind nicht schlecht, bieten aber leider auch nichts Außergewöhnliches. Sie prägen die Figuren nicht in einem solchen Maße, dass sie länger in Erinnerung bleiben.
    Das liegt vielleicht auch daran, dass die verschachtelte Erzählperspektive, die im Roman so gut funktionierte in der Hörspielversion eher verwirrend wirkt. Dann endet das Hörspiel ziemlich unerwartet und abrupt. Irgendwie enttäuschend!