Christian Zaschke - Tanz den Fango mit mir

  • Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
    Verlag: Goldmann Verlag (11. Mai 2009)
    ISBN-10: 3442311918
    ISBN-13: 978-3442311910
    Preis: 14,95 €


    Kurzbeschreibung:
    Ein Mann, ein Buch, ein Vorfall!


    Die Geschichte meines Rückens


    Christian Zaschke ist Mitte dreißig, als er eines Tages feststellt, dass sich zwei seiner bis dahin wenig beachteten Bandscheiben definitiv nicht mehr da befinden, wo sie hingehören. Klingt nicht besonders witzig, und achtzig Prozent der Deutschen sind mit dem Phänomen mehr oder weniger vertraut, weil sie mindestens einmal im Leben an starken Rückenschmerzen leiden. Besonders witzig wird es dann aber doch, wenn man wie Zaschke auf eine nicht repräsentative Auswahl dieser achtzig Prozent trifft, die in einer Reha-Klinik in Bad Aibenhausen versucht, die Sache wieder in den Griff zu bekommen. Er erzählt von seiner absurden Reise durch eine ganz eigene Welt – eine unverschämt lustige Geschichte, auch wenn sie nicht den Schmerz verschweigt, den zwei Bandscheibenvorfälle bedeuten. Zaschke begegnet seltsamen Ärzten, skurrilen Patienten, schweigsamen Masseuren, einem einarmigen Banditen und erstaunlich vielen Menschen voller Lebenslust und Humor, die ihn auf seiner Tour de Force auf dem Weg zur Genesung begleiten. Wenn man dieses Buch liest, wünscht man sich fast, es auch mal so richtig am Rücken zu haben. Aber das dann doch nur fast.



    Über den Autor:
    Christian Zaschke, geboren 1971 in Düsseldorf, arbeitet als Sportreporter bei der Süddeutschen Zeitung. Er studierte diverse Geisteswissenschaften in Kiel, Edinburgh und Belfast. Zaschke ist Co-Autor der beiden Spiegel-Bestseller „Fußball Unser“ und „Ein Mann, ein Buch“. Er lebt in München.


    Meine Meinung:
    Ein Buch über einen Rücken? Von einem Mann, der so alt ist wie ich, als er das Buch schrieb? Und der von seiner Krankengeschichte berichtet?


    Sowas kann nur Leute interessieren, die entweder genau das gleiche oder ähnliches erlebt haben oder ein wenig sadistisch-voyeuristisch veranlagt sind. Wen sonst interessieren Krankheiten anderer Leute?


    Ich selbst habe es immer wieder mit dem Rücken, kriege aktuell auch wieder Fango mit Krankengymnastik, doch so schlimm wie den Autor, der 2 Bandscheibenvorfälle durchleiden musste, geht es mir noch nicht. Aber der Klappentext tat sein übriges und schon hing ich an der Angel.


    Christian Zaschke berichtet locker-flockig über seinen Reha-Aufenthalt in der Kurklinik Bad Aiblingen (ein rein fiktiver Ort, den es so oder ähnlich fast überall in Deutschland gibt) und seine Erfahrungen mit Anwendungen, Mitmenschen und Ärzten. Manches Mal fühlte ich einfach nur mit, denn etliches kam mir bekannt vor. Anderes dagegen kann nur übertrieben sein. Oder doch nicht? Menschen, die ähnliches durchlitten haben oder auch mal zur Reha waren, können sich bestimmt bestens in Zaschkes Beschreibungen des Alltags und seine Leidensgeschichte einfühlen.


    Zaschkes Humor ist schon speziell, so richtig laut herauslachen konnte ich nicht. Doch zum Schmunzeln reichte es oftmals. Und das bei einer Krankengeschichte, das ist doch schon was. Für zwischendurch, wenn man beim Arzt oder Physiotherapeuten mal wieder warten oder in der Fangopackung liegen muss, ist dieses Buch bestens geeignet. Doch es ist auch nicht schade, wenn man stattdessen die Klatschzeitungen liest.


    Von mir gibt es 7 Punkte.