Das Treffen in Telgte - Günter Grass

  • Kurzbeschreibung:
    Im Jahr 1647, zur Zeit des Westfälischen Friedens, treffen sich die deutschen Barockdichter in Telgte bei Münster, um über ihre Arbeiten zu diskutieren. In diesem Bericht eines fiktiven Autorentreffens beschwört Günter Grass die alle Zeiten überdauernde Kraft der Literatur und stattet zugleich der Gruppe 47 und ihrem Gründer Hans Werner Richter, dem dieses Buch gewidmet ist, seinen Dank ab.


    Über den Autor:
    Günter Grass wurde am 16. Oktober 1927 in Danzig geboren, absolvierte nach der Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft eine Steinmetzlehre, studierte dann Grafik und Bildhauerei in Düsseldorf und Berlin. 1956 erschien der erste Gedichtband mit Zeichnungen, 1959 der erste Roman "Die Blechtrommel". 1999 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. Grass lebt in der Nähe von Lübeck.
    -> Jede Menge Infos gibts bei Wikipedia.


    Meine Rezension:
    Im Jahr 1647 treffen sich die Dichter der Zeit, um über die politische Situation, ihre persönlichen Arbeiten und die gemeinsamen Möglichkeiten der Einflussnahme zu diskutieren. Auch wenn ich etwas besorgt an die Lektüre herangegangen bin, weil ich maximal zwei der Figuren dem Namen nach kenne, hat mir die Erzählung über "Das Treffen von Telgte" durchaus Spaß gemacht. Keine Frage, dass die Sprache hier der Zeit und dem Thema angepasst ist und ein bisschen Eingewöhnungszeit braucht, aber dennoch hat Grass mich schon bald gepackt, denn ihm gelingt es sehr gut, diesen Club der verschiedensten Persönlichkeiten zum Leben zu erwecken und jede Figur mit nur wenigen Sätzen zu charakterisieren. An Handlung geschieht nicht wirklich viel, aber darum geht es auch gar nicht. Da mir die Namen nicht alle geläufig waren, sind mir ganz sicher zahlreiche Andeutungen entgangen, die mit dem entsprechenden Hintergrundwissen für mehr Biss gesorgt hätten. Schade fand ich auch, dass meine Ausgabe (s.u.) keinerlei Namensregister oder Personenverzeichnis mit kurzen Erläuterungen enthält, dies hätte die Lektüre vereinfacht. Dennoch bin ich positiv überrascht und kann die Erzählung allen empfehlen, die sich im weitesten Sinn für den 30-Jährigen Krieg und/oder die Dichtkunst im Barock interessieren.


    Knappe 7 Punkte von mir!

  • So, ich trau mich jetzt einfach mal das hier so bloß und provokant hinzuschreiben:


    Lange nichts so fades mehr gelesen!


    Ich hab mich vor der Lektüre über die Hintergründe informiert und die Anspielungen etc. besser zu verstehen.
    Aber ich konnte dem Buch trotzdem nichts abgewinnen.


    Der Kern der Erzählung sind ja die gemeinsamen Gesprächen der Literaten und dabei kam aber kaum eine Thematik vor, die für mich irgendwie von Interesse war.
    Ich kam mir ein bisschen vor als würd ich im Wirtshaus sitzen und einer alten Herrenrunde nebenan lauschen wir sie über die alte Rechtschreibung reden.