Manchmal geschieht ein Wunder - Christine Weiner

  • Kurzbeschreibung:
    Zwei junge Frauen, die Liebe zu Büchern, eine kleine Buchhandlung im verschneiten Heidelberg, ein geheimnisvoller Plätzchenteller und der Glaube, dass alles gut wird - aus diesen Zutaten entstand diese herzensschöne, weihnachtliche Liebesgeschichte voller kleiner und großer Wunder.



    Meine Meinung:
    Also das erste Wort, was mir zu diesem Buch einfällt ist "süß"!
    Denn das ist es wirklich und deshalb passt es auch gut zu Weihnachten, zu anderer Zeit würde ich es aber nicht lesen, denn es ist übertrieben unrealistisch! Doch meiner Meinung nach ist man Weihnachten empfänglicher für so etwas.
    Maya, die Protagonisten, ist mir sehr sympathisch, doch leider auch etwas weltfremd und naiv wie ein 5-jähriges. So ist sie in ihren Handlungen träge, was ich als störend empfand.
    Die Story an sich ist schön überlegt, doch erinnert es mich zu sehr an ein Kinderbuch und es kam so rüber, als wenn die Autorin unbedingt etwas Fantasy mit einbringen wollte, weshalb es gezwungen und übertrieben wirkt.


    Fazit:
    Zu Weihnachten gut zu lesen, doch sonst kann ich es nicht empfehlen!

  • Ich kenne ein anderes Buch von Christine Weiner, dass ich immer mal wieder in die Hand nehme und drin blättere oder es mal eben schnell lese: Der Sonntagskuchen.


    Als ich dieses Buch nun auf dem Stapel der Weihnachtsbücher in meiner Buchhandlung gesehen habe, hoffte ich auf etwas ähnliches.


    Die Aufmachung von "Manchmal geschieht ein Wunder" ist wirklich schön. Die Zeichnungen im Buch sind ebenso schön. Doch die Geschichte an sich ist eher ein Märchen als eine Kurzgeschichte.


    Maya, Alter unbekannt, ich schätze sie auf Mitte/Ende 20, ist Buchhändlerin und Träumerin. Beides von ganzem Herzen. Der Liebe hat sie abgeschworen, nachdem sie vor kurzem bitter enttäuscht wurde. Ihre Kollegin und Freundin, Valentina, sucht jedes Jahr vor Weihnachten nach ihrem Traummann und wird genauso enttäuscht.


    Die Geschichte, die Christine Weiner hier erzählt, ist märchenhaft und eher unrealistisch. Doch was dieses kleine feine Büchlein ausmacht, ist die Atmosphäre, die es verbreitet: Heimelig, warm, ein Hauch von Hoffnung und natürlich weihnachtlich.


    Ich finde, "Manchmal geschieht ein Wunder" passt sehr gut zu Weihnachten und ist geeignet für Menschen, die auch gerne mal träumen und hoffen.


    Von mir gibt es dafür 8 Punkte.

  • Meine Meinung


    Halbleinen, Fadenheftung, durchgehend farbig mit vielen Illustrationen gestaltet. Schon auf den ersten Blick, beim ersten in die Hand nehmen, hebt sich das Buch von vielen anderen Weihnachtsbüchern ab und scheint viel versprechen zu wollen. Bleibt dieser positive Eindruck auch nach dem Lesen erhalten, löst das Buch sein Versprechen ein?


    Unbedingt, diese Frage kann nur mit einem lauten und kräftigen „ja“ beantwortet werden. Obwohl - „laut“ ist hier ein eher unangebrachter Ausdruck, denn es ist ein „leises“ Buch, das eine ganz alltägliche Geschichte, wie sie sich vielfach in den Wochen vor Weihnachten abspielen könnte, erzählt.


    Dabei sind die Voraussetzungen erst einmal gar nicht so günstig. Scheint es jedenfalls. Maya und Valentina betreiben gemeinsam eine kleine Buchhandlung. Durch ihre Verschiedenheit ergänzen sie sich fast ideal. Nur in einem ähneln sie sich: mit der Liebe hat jede für sich keine allzu guten Erfahrungen gemacht. Jetzt naht die Weihnachtszeit, und wieder sieht es so aus, als ob die Feiertage einsam und alleine verbracht werden müßten. Zu allem Überfluß kündigt ihnen der Vermieter die Räume; er will sie für eine höhere Miete anderweitig nutzen lassen.


    In einer Sprache, die so passend ist, daß sie hinter der Geschichte zurücktritt, entwirft die Autorin ihre Geschichte, die zum größten Teil in und um die kleine Buchhandlung angesiedelt ist. Man sieht die verwinkelten Regale förmlich vor sich, hat den Geruch nach alten wie neuen Büchern in der Nase, beobachtet Maya dabei, wie sie ihren Kunden das jeweils genau passende Buch heraussucht. Ehe man es sich versieht, ist man mitten drin in der Erzählung und stellt verwundert fest, daß man dem Beginn eines Wunders, das ganz sich langsam und sachte anschleicht, zusieht. Ist es Magie, ist es Fügung oder gar Schicksal? Was macht das schon, wenn man die Puzzleteile vor sich sieht und von Seite zu Seite hofft, daß sie sich noch fügen mögen.


    Christine Weiner hat es, unterstützt von der einfach wundervollen illustrierten Gestaltung, für mich geschafft, die bereits auf den ersten Seiten aufgebaute (im überaus positiven Sinne) anheimelnde Stimmung bis zur letzten Zeile durchzuhalten. Es war wie ein Eintauchen in eine andere Welt, um - auf der letzten Seite angekommen - plötzlich festzustellen, daß ich nicht als Beobachter auf dem Sofa in einer kleinen Buchhandlung in Heidelberg, sondern einem solchen im heimischen Wohnzimmer sitze, und so eine gewisse Melancholie verspürt habe, weil nun eben die letzte Zeile gelesen war. Sicherlich eines der schönsten Weihnachtsbücher, das ich in den letzten Jahren gelesen habe.



    Kurzfassung:


    Eine wirklich bezaubernde Weihnachtsgeschichte als ebensolches und edles Büchlein. So macht Lesen Spaß!

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")