Anne Donath - Wer wandert, braucht nur, was er tragen kann

  • Kurzbeschreibung
    Mit Mitte Vierzig wagte Anne Donath den Sprung in ein neues Leben, das Verzicht und Beschränkung bedeutet – und gleichzeitig reich an Reisen und Freiheit ist. Eine schlichte Hütte, versteckt zwischen Wein und Rosen, Kartoffeln und Gemüse, mit gerade mal 4x4 Meter Grundfläche: das ist Anne Donaths Zuhause. Zwölf Jahre liegt es zurück, daß sie nach einem Aufenthalt in Nordafrika, in einer Oase mitten in der Wüste, ihre Stadtwohnung verließ und sich auf ein Grundstück im Schwäbischen ihr kleines Blockhaus bauen ließ. Seitdem kommt sie ohne Strom, Heizung und Fernsehen zurecht. Mit der Kälte im deutschen Winter mußte sie ebenso lernen umzugehen wie mit der anfänglichen Skepsis der Ortsbewohner. Ihre Lebensmittel wachsen ums Haus, die Wolle zum Spinnen auf Nachbars Schafen, das Brennholz kommt aus dem Wald hinter dem Dorf. Und vieles von dem, was sie für ihr einfaches Leben brauchen kann, hat sie sich auf ihren Reisen in der Sahara von den Tuareg und Berbern abgeschaut.




    Über die Autorin:
    Anne Donath, 1948 in Malente/Schleswig-Holstein geboren, Krankenpflegerin und Lehrerin, entschloß sich 1993 zu einem radikalen Neuanfang. Wenig später bezog sie eine Holzhütte im schwäbischen Steinhausen. Einen Tag in der Woche arbeitet die Muter dreier erwachsener Töchter in einer Klinik, die restliche Zeit lebt und reist sie.



    Meine Meinung:
    Nur das zu haben, was man wirklich braucht. Nur soviel zu arbeiten, um zu leben. Für mich war es eine spannende und interessante Vorstellung.
    Das Buch ist in zwei Teile getrennt. Der Erste beschreibt in Kürze den Lebenslauf der Autorin. Im zweiten Teil finden sich Reisetexte und die dazu gehörigen Bilder von Reisen nach Nordafrika. Die Reisetexte vermitteln die große Liebe zu dem Landstrich, der Natur, den Menschen. Für mich war nachvollziehbar weshalb A. Donath ihrem Traum vom einfachen Leben gefolgt ist. Leider war im ersten, autobiografischem Teil viel zu wenig von ihren Motiven, ihren Sehnsüchten und den für sie folgenschweren Konsequenzen zu lesen. Mir fehlte die Auseinandersetzung mit sich, ihrer Umwelt. Und wie das Leben nach einem radikalen Schnitt, jenseits der Norm, nun wirklich ist. Zu wenig Text, zu wenig Information, zu wenig von fast allem, was der Leser erwartet. Für mich enttäuschend wie wenig man aus einem Thema gemacht hat, dass seinen Reiz hat und in der heutigen Zeit auch Thema sein sollte.

    :lesend Jonathan Tropper - Sieben verdammt lange Tage


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Zen-71 ()

  • Auch wenn das Buch einige Schwachpunkte hat, ich hab trotzdem mal im I-Net danach gesucht und habe grad ein günstiges Exemplar davon bei booklooker "erspäht" und es dort mal in den Warenkorb verfrachtet....vorläufig. :grin


    Danke für die ausgewogene, objektive Rezi Zen-71 :wave

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • gerne Joan und noch viel lieber wären mir positivere Sätze über das Buch gewesen :-)

    :lesend Jonathan Tropper - Sieben verdammt lange Tage


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein