127 Seiten, gebunden
Originaltitel: A Carol For Christmas
Aus dem Englischen von Antje Balders
Verlag: Gerth Medien GmbH, Aßlar 2009
ISBN-10: 3-86591-433-0
ISBN-13: 978-3-86591-433-0
Kurzinhalt / Buchrückentext
Idaho, 1960-er Jahre: Erst die große Liebe, die Hochzeit und dann der Alltag. Wenig Zeit füreinander, Mißverständnisse, und immer häufiger Gedanken an das, was man aufgegeben hat. Bei Carol war es ihr großer Lebenstraum: die Musik. Immer öfter fragt sie sich, ob ihre Entscheidung, für die Liebe zu Johnny ihre eigenen Träume und Wünsche über Bord zu werfen, richtig war - und ob der Weg, den sie eingeschlagen hat, wirklich Gottes Wille ist ...
In dieser anrührenden Liebesgeschichte erleben zwei Menschen, was wahre Liebe ist und was diese mit Weihnachten zu tun hat.
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Über die Autorin
Ich habe nur wenige biographische Angaben gefunden, allerdings noch nicht alle Interviews gelesen, in denen sich vielleicht noch etwas versteckt. Robin Lee Hatcher hat inzwischen über 60 Bücher geschrieben; die Gesamtauflage liegt bei über 6 Millionen in 14 Ländern. Etwa 1999 hat sie vom säkularen ins christliche Genre gewechselt (dazu mehr in den verlinkten Interviews). Sie hat etliche Preise erhalten, u. a. den Christy-Award und den RITA-Award.
Robin Lee Hatcher wurde 1951 geboren und hat drei erwachsene Töchter. Sie lebt mit ihrer Familie in Boise, Idaho.
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Meine Meinung
Als „Erzählung“ wird das Büchlein bezeichnet, und eher eine solche denn ein „richtiger“ Roman ist das auch. Ich tue mich etwas schwer, das als Weihnachtsbuch zu bezeichnen, auch wenn Titel und Covergestaltung solches nahelegen. Sicher spielt die Handlung um die Weihnachtszeit und kulminiert dann an diesem Fest. Dennoch ist es für mich eher die Geschichte zweier Menschen, die sehr jung heiraten, in eine Krise geraten, ihre Lebensziele hinterfragen, mehr oder weniger den Boden unter den Füßen verlieren, und in dieser Situation ihr weiteres Leben wieder neu einrichten müssen. Durch diese sehr alltäglichen Dinge kam, zumindest bei mir, nicht so recht eine Weihnachtsstimmung auf.
Bedingt durch die gerade mal 127 Seiten ist für epische Breite kein Raum; die Geschichte wird also recht geradlinig, nach meinem Empfinden ohne größere Höhen oder Tiefen, erzählt. Dennoch habe ich es nirgends als etwa „holprig“ oder „sprunghaft“ (im Sinne von Gedanken-, Handlungs- oder Zeitsprüngen) empfunden. Es ergab sich für mich eher eine gewisse Distanz zu den Protagonisten, als ob ich als Unbeteiligter einen Film im Fernsehen ansehe.
Die Ausgangskonstellation fand ich recht interessant: zwei sehr junge Menschen (Carol ist 18) lernen sich kennen, geben Studium und bisherige Zukunftspläne auf um zu heiraten und müssen mit der Situation klar kommen. Wobei die Situation vor allem dadurch geprägt ist, daß Jonathans Vater der Besitzer einer Kaufhauskette ist und Jonathan nach vergeblichen Versuchen, anderswo Arbeit zu finden, bei seinem Vater angestellt ist und jeden Tag neu beweisen muß, daß er nicht als Sohn des Chefs, der irgendwann die Firma erben wird, die Stelle bekam, sondern weil er fähig ist, die anfallende Arbeit zu erledigen. Ohne Studium nimmt ihn sein Vater nicht als Teilhaber auf, sondern er muß sich - wie ein Fremder - von unten nach oben hocharbeiten. In der Folge besteht die Ehe mehr in Trennung als gemeinsam verbrachter Zeit, denn selbstverständlich wird erwartet, daß Jonathan immer in der Firma anwesend ist. So leben die beiden sich ganz langsam auseinander; da hilft auch das gute Einvernehmen Carols mit ihrer Schwiegermutter nicht viel. Es läuft auf die Frage hinaus, wer hat mehr aufgegeben, wie viel ist jeder bereit, für den anderen aufzugeben.
Schließlich soll an Weihnachten im Gottesdienst ein bekannter Country-Star, der aus der Gegend kommt, auftreten und Carol den Hintergrundchor organisieren und einstudieren. Hieraus, und aus der Biographie der Autorin, ergibt sich, daß es sich um ein sehr christlich geprägtes Buch handelt. Alle Protagonisten fragen sich mehr oder weniger immer wieder, inwieweit ihr Leben mit dem von Gott bestimmten übereinstimmt; hadern mit Gott oder bitten ihn um den rechten Weg. Mich hat es nicht gestört, da ich solches erwartet habe (nicht nur von einem Buch dieses Verlages, sondern auch vom U4-Text her).
Daß nach einigen Irrungen und Wirrungen alles schließlich zu einem guten Ende führt, kann ich erwähnen ohne groß zu spoilern. Alles andere wäre für ein solches Buch unpassend. Die Überlegungen, wie ein gemeinsames Leben zweier unterschiedlicher Menschen einzurichten ist, damit es gelingt, kamen mir bisweilen bekannt vor. Als Weihnachtsbuch hat es für mich nicht so ganz funktioniert, weil für mich keine richtige Weihnachtsstimmung durchkam. Ob das an mir, der Übersetzung oder allgemein am Buch liegt, vermag ich nicht zu beurteilen. Als eines mit Denkanstößen fürs tägliche Leben aber schon. Und als ein solches lese ich es wahrscheinlich bald nochmals unter eben dieser anderen Prämisse. Denn da bietet es, trotz oder gerade wegen seiner Kürze, durchaus manches Nachdenkenswerte.
Kurzfassung:
Eine Erzählung, die um die Weihnachtszeit spielt, aber eher das „Zusammenraufen“ eines (altersmäßig) jungen, christlich geprägten Ehepaares zum Inhalt hat.
Als Weihnachtsbuch erhält es von mir 7 Punkte. Plus einen Bonuspunkt für die Thematik, macht zusammen deren 8.
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