Tagebuch einer Stiefmutter - Fay Weldon

  • Über die Autorin:
    Fay Weldon, geboren 1931 in Alvechurch, Worcestershire, wuchs in Neuseeland auf, kehrte dann aber mit ihrer Mutter wieder nach England zurück. Sie arbeitete als Werbetexterin und studierte Psychologie und Wirtschaftswissenschaften. Mit dreißig veröffentlichte sie ihr erstes Buch. Die Autorin ist Mitglied der Royal Society of Literature.



    Über die Sprecherin Regina Lemnitz:
    Ihre markante Stimme kennt man schon lange – durch ihre Synchronisation zahlreicher Hollywoodstars wie Whoopi Goldberg, Diane Keaton und Kathy Bates. Ihr Hörbuchdebüt gab Regina Lemnitz mit ihrer virtuosen und packenden Lesung von Stephen Kings "Love".


    Über die Sprecherin Julia Jäger:
    Julia Jäger, geboren 1970 in Angermünde, studierte an der Leipziger Theaterhochschule und war drei Jahre lang am Schauspiel Leipzig engagiert. Sie wirkte in zahlreichen Fernsehfilmen mit, unter anderem in "Sperling und das Loch in der Wand", der Krimireihe "Polizeiruf 110" und in der 13-teiligen TV-Verfilmung "Klemperer - ein Leben in Deutschland". In den "Commissario-Brunetti"-Folgen der ARD spielt Julia Jäger seit 2003 Brunettis Ehefrau Paola. Dem Kinopublikum ist sie unter anderem bekannt aus "Berlin is in Germany" und Detlev Bucks "Karniggels". Julia Jäger erhielt unter anderem den Darstellerpreis des Internationalen Filmfestivals Kairo 1996 und den Max-Ophüls-Preis. Sie lebt in Berlin.



    Meine Meinung:
    Sappho überrascht ihre Mutter Emily mit der Ankündigung, dass sie trotz ihrer Schwangerschaft eine Auszeit von ihrer Ehe nehmen will. In der Zwischenzeit soll Mutter Emily die Tagebücher ihrer Tochter aufbewahren – aber natürlich auf keinen Fall lesen und unter gar keinen Umständen ihren Ehemann in die Finger fallen lassen! Dieser Bitte kann die neugierige Psychoanalytikerin Emily nicht nachkommen, sie erhofft sich durch die Lektüre der Tagebücher einen Blick hinter die Kulissen und vielleicht sogar Aufschluss über die Eheprobleme ihrer Tochter.


    Sappho hatte gegen den Rat aller ihrer Freunde, ihren ehemaligen und verwitweten Arbeitgeber Gavin geheiratet und die Mutterrolle für seine Kinder Isobel und Arthur übernommen, für die sie früher als Kindermädchen angestellt war. Auch wenn es Reibereien mit der Schwiegermutter gibt, scheint das Glück perfekt zu sein, als Sappho schwanger wird. Doch das Glück ist nur von kurzer Dauer, denn die vermeintlich liebe Stieftochter Isobel entpuppt sich als regelrechtes Biest und auch sonst muss sich Sappho mit zahlreichen Problemen auseinandersetzen...


    "Tagebuch einer Stiefmutter" wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, was der scharfzüngigen Geschichte noch mehr Schwung verleiht. Nach Sapphos Abschnitten folgen jeweils entsprechende Kommentare ihrer Mutter, die gleichzeitig auch über ihr eigenes Leben und die Probleme mit ihrem eigenen Freund sinniert. Beide Frauen müssen sich mit ihrem Leben auseinandersetzen und wichtige Entscheidungen treffen, dabei kommen sich die beiden trotz aller Unterschiedlichkeit endlich auch einander wieder näher.


    Mir hat dieses gekürzte Hörbuch sehr gut gefallen, ich habe mich fast selbst wie ein Spion gefühlt, wenn Emily die Tagebücher ihrer Tochter las und bissig kommentierte, gleichzeitig aber auch über ihre eigenen Probleme nachdachte. Ich werde die Autorin auf jeden Fall im Auge behalten und gerne ein weiteres (Hör)Buch von ihr lesen oder hören, weil mir ihre Art zu erzählen, sehr gut gefallen hat.


    Regina Lemnitz und Julia Jäger haben dieses Hörbuch gemeinsam eingelesen und sprechen ihre Rollen beide mit klaren Stimmen. Sie wirken dabei wirklich wie Mutter und Tochter und tragen durch ihre authentische Art zum guten Gelingen des Hörbuches bei.



    Es gibt das Hörbuch von Jumbo Neue Medien & Verlag oder als Download von Audible.de - "Tagebuch einer Stiefmutter" . Ich habe die ebenfalls gekürzte Audible Version gehört.


    Das Cover bei Audible ist dem des dtv Buches angepaßt und gefällt mir besser, als das von Jumbo Neue Medien & Verlag.

  • Komisch. Ich habe hierzu das Buch angelesen, aber ich habe es abgebrochen, weil mir der bissige Esprit, den Fay Weldon in ihren Büchern sonst so an den Tag legt, einfach gefehlt hat. Es war mir einfach zuviel psycholgoisches Geschwafel über Freudianer und Jungianer und auch die Kommentare im und über das Tagebuch fand ich allenfalls semi-witzig.


    Ich könnte mir aber gut vorstellen, daß es durch die Kürzungen und als Hörbuch gesprochen, wirklich um einiges besser ist. :gruebel

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)