Melodie unseres Lebens – Karen Kingsbury

  • Verlag: Francke-Buchhandlung
    Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
    Originaltitel: A time to dance
    übersetzt von Silvia Lutz


    Kurzbeschreibung:
    Die Würfel sind gefallen für Abby und John. Er öffnet sein Herz einer anderen und sie zieht den Schlussstrich. Doch als sie ihre Kinder mit dem Schrecklichen vertraut machen wollen, ergreift ihre Tochter zuerst das Wort: In 6 Monaten will sie heiraten - und ihre Ehe soll so wundervoll werden wie die ihrer Eltern ... Also spielen sie das Spiel mit und gehen um der Kinder willen ihren letzten gemeinsamen Weg. Doch 6 Monate können endlos lang sein ...


    Über die Autorin:
    Karen Kingsbury wollte schon als Kind Schriftstellerin werden. Zunächst studierte sie Journalismus und schrieb für verschiedene Zeitungen. Ihre rührenden Alltags-Kurzgeschichten für die LA Daily News waren so gefragt, dass sie ein Angebot einer New Yorker Agentur bekam. So hatte sie kurz nach der Geburt ihres ersten Kindes die Möglichkeit, einige ihrer bisherigen Artikel zu sammeln und als Buch herauszugeben. Das war der Beginn ihrer Karriere als Autorin zahlreicher Bücher, die regelmäßig zu Bestsellern wurden, darunter „Sarahs Liebeslied“.
    Sie lebt mit ihrem Ehemann, den sechs gemeinsamen Kindern und zwei Hunden in Houston, Texas.


    Meine Meinung:
    Eins vorweg: Dieser Roman ist von einer spirituellen Autorin, die christliche Themen und Überzeugungen beschreibt. Sie gilt sogar als die Königin christlicher Romane. Wer so etwas nicht mag, sollte das Buch vielleicht besser meiden. Gefestigte Menschen können den Roman aber auch nur als Buch mit dem Thema über eine mögliche Auflösung einer Beziehung lesen.


    Abby und John sind seit fast 22 Jahren verheiratet, doch jetzt steht es schlecht um ihre Ehe.
    Die Liebe scheint erloschen, Abby verdächtigt John einer Affäre mit der jungen Charlene. John ist von den Vorwürfen seiner unzufriedenen Frau genervt. Sie wollen sich scheiden lassen, doch da ihre Tochter Nicole bald heiraten will, warten sie noch und halten den Schein als bewundernswertes Vorzeigepaar hoch.
    Diese Zeit bis zur Hochzeit ist erfüllt von den Reflektionen von Abby und John, über ihre Ehe, ihre gemeinsame Vergangenheit und der Familie.


    Die Tochter Nicole und ihr Verlobter Matt bewundern die Ehe von Abby und John. Auch Matts Eltern, die getrennt waren, finden am Beispiel des starken Glaubens von Abby und John wieder zueinander und zu Gott. Solche Passagen finde ich überzogen, besonders die Naivität von Matts Mutter in Religionsfragen wirkt unglaubwürdig.
    Die innere Geschlossenheit der Familie aufgrund des starken Glaubens hingegen ist eindringlich beschrieben.


    Lange Zeit wirkt der Roman nicht besonders spannend, einzelne Szenen und Streitereien wiederholen sich auf sehr ähnliche Art. Nur spitzen sie sich zu. Beide Partner sind in ihren Zweifeln gefangen und im inneren Zwiegespräch mit Gott.
    In der Mitte des Buches gerät ein ungeduldiger Leser möglicherweise in Gefahr abzubrechen, ich halte den Roman für zu umfangreich,
    Erst gegen Ende, ca. die letzten 150 Seiten packt einen der Roman mehr und lassen das Buch noch lohnenswert werden.
    Im Nachwort lässt es sich die Autorin nicht nehmen, noch einmal ihre entschiedene Einstellung über Scheidung zu betonen. Eigentlich überflüssig, der Roman hatte für sich selbst gesprochen.
    Es werden gerade noch 7 von 10 Punkten.