Die Kinderfänger - Ein belgisches Drama von europäischer Dimension
von Dirk Schümer
Klappentext: Im August 1996 wurde im belgischen Charleroi ein stellenlose Elektriker verhaftet: Marc Dutroux - sein Name ging um die Welt
Doch diese Verhaftung war nicht das Ende, sondern erst der Beginn eines Alptraums. Der Kriminalfall wurde zur Staatskrise. Von den höchsten Ebenen der Politik, der Justiz und der Polizei bis in die letzten Winkel der Verwaltung blieb kein Bereich der Gesellschaft von den Enthüllungen um den Kindermörder und seine Hintermänner verschont.
Über den Autor: Dirk Schümer, geboren 1962, ist seit dem Beginn der 90er Jahre für das Feuilleton der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" tätig und wurde ab 1996 Korrespondent für Nordeuropa, den Niederlanden und Belgien. Er ist bekannt für informative und bestens recherchierte Reportagen veröffentlichte nach sorgsamen Recherchen in 1997 dieses Buch.
Meine Meinung: Erst einmal möchte ich sagen das es sich hierbei um einen URALT-Sub (> 10 Jahre) meinerseits handelt, den ich jetzt, nachdem ich das Buch gelesen habe überhaupt nicht mehr nachvollziehen kann.
Fast analytisch berichtet Schümer, die Gegebenheiten mit denen er sich 1996 in Belgien konfrontiert sieht, in einer Art und Weise die nicht hauptsächlich auf kriminelles Handeln reduziert ist, sondern einen ganzen Staat ins Wanken bringt und einen fassungslosen Leser (mich) zurücklässt.
Sachlich, aber nie langweilig erzählt er von dem Entsetzen und dem Volkszorn der Belgier, der Ignoranz und dem Kompetenzgerangel der Rechtsorgane, dem Korruptionsgebaren auf höchster Staatsebene einer in Flamen und Wallonen gespaltenen Nation und führt die Ergebnisse auf, welche "unerklärlicherweise" scheinbar folgenlos bleiben, ausser (wen wundert es noch) für die Angehörigen der Opfer .
Dieses Buch hat mich überrascht, erschreckt und sehr zum Nachdenken angeregt. Ich kann es nur empfehlen.