Emmas Glück - Claudia Schreiber

  • Kurzbeschreibung:
    Ein Unfall führt sie zusammen: Emma, die allein und hoch verschuldet auf ihrem Bauernhof lebt, findet eines Nachts in einem schrottreifen Ferrari das, was ihr im Leben fehlte: einen Sack voll Geld und einen Mann. Der junge, aber todkranke Städter Max wollte eigentlich nach Mexiko verschwinden, als seine rasante Fahrt an einem Baum ihr abruptes Ende fand. Und nach einer Weile gesellt sich das Glück zu den beiden, wenn auch auf recht ungewöhnliche Weise...


    Über die Autorin und Sprecherin:
    Claudia Schreiber, geboren 1958, arbeitete als Redakteurin, Reporterin, Autorin und Moderatorin für Hörfunk und Fernsehen. Heute lebt sie als freie Journalistin und Buchautorin in Köln. Ihr Roman Emmas Glück, für den sie den Euregio-Schüler-Literaturpreis 2006 erhielt, wurde 2006 mit Jürgen Vogel und Jördis Triebel in den Hauptrollen verfilmt.


    Meine Rezension:
    Es sind zwei Welten, die hier aufeinanderprallen: Die junge Emma, die alleine auf ihrem Hof in Nordhessen lebt und Schweine schlachtet und noch nie in der Stadt war und der Großstädter Max, der zwanghaft reinlich ist und gerade erfahren hat, dass er nicht mehr lange zu leben hat... Sie beide haben bislang ein mehr oder weniger einsames Leben geführt, dass sie sich so gut es geht, gestaltet haben, immer in ihren eigenen festen Bahnen. Als Max durch Zufall auf Emmas Hof landet, verändert sich beider Leben völlig. Emmas und Max Geschichte ist nichts für Zartbesaitete, und mag erst recht nichts für überempfindliche Vegetarier sein, denn obwohl der Umgang mit Tieren hier sehr liebe- und würdevoll beschrieben wird, bleibt das Resultat doch sehr blutig. Andererseits hat Emma schon recht, wenn sie, nachdem sie soeben ein Huhn geköpft hat, sagt: "Was glaubst du denn, wie das Huhn in die Plastikfolie kommt?". Von Emma kann Max viel lernen und auch der Leser/Hörer sieht die Welt durch Emmas warmherzige und manchmal naive Augen ein bisschen anders - vermutlich ein bisschen besser als zuvor.


    Claudia Schreiber ist ein wundervoller Roman über zwei Menschen gelungen, die in der Welt eher als Außenseiter betrachtet werden, aber gemeinsam ihr Glück finden. Von ihr selbst ganz toll und einfühlsam gelesen, erhält die Geschichte ihren ganz besonderen Reiz. Niemals kitschig, aber immer berührend, manchmal komisch, manchmal tragisch - "Emmas Glück" ist eine wunderbare Geschichte, die noch lange nach dem schockierend anmutenden (aber letztlich unausweichlichen und unvermeidlichen) Ende in bester Erinnerung bleiben wird.


    Satte 9 Punkte! :anbet

  • Zitat

    Original von milla


    Claudia Schreiber ist ein wundervoller Roman über zwei Menschen gelungen, die in der Welt eher als Außenseiter betrachtet werden, aber gemeinsam ihr Glück finden. Von ihr selbst ganz toll und einfühlsam gelesen, erhält die Geschichte ihren ganz besonderen Reiz. Niemals kitschig, aber immer berührend, manchmal komisch, manchmal tragisch - "Emmas Glück" ist eine wunderbare Geschichte, die noch lange nach dem schockierend anmutenden (aber letztlich unausweichlichen und unvermeidlichen) Ende in bester Erinnerung bleiben wird.


    Satte 9 Punkte! :anbet


    So ist es. :-]
    Ich habe 10 Punkte vergeben.


    Und bitte, schau dir bei Gelegenheit den Film an. :wave

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Und bitte, schau dir bei Gelegenheit den Film an. :wave


    Da ziere ich mich noch, weil ich mir Emma und Max irgendwie ganz anders vorstelle als Jordis Triebel und Jürgen Vogel.... Deshalb weiß ich noch nicht, ob ich trotzdem schaue, aber wenn, werde ich natürlich berichten ;-)

  • Zitat

    Original von milla


    Da ziere ich mich noch, weil ich mir Emma und Max irgendwie ganz anders vorstelle als Jordis Triebel und Jürgen Vogel.... Deshalb weiß ich noch nicht, ob ich trotzdem schaue, aber wenn, werde ich natürlich berichten ;-)


    OK, das ist ein Argument. Vielleicht lässt du einfach etwas Zeit vergehen. Der Film ist es wert. :-)

  • Zitat

    Original von Rosenstolz


    OK, das ist ein Argument. Vielleicht lässt du einfach etwas Zeit vergehen. Der Film ist es wert. :-)


    Der Film ist es auf jeden Fall wert. Ich hab ihn schon zweimal gesehen (und vorher das Buch gelesen) und die Besetzung ist klasse. Sie mag nicht so aussehen, wie du sie dir vorgestellt hast, aber sie spielen ihre Rollen fantastisch. Man nimmt ihnen jede Regung, jedes Gefühl, jede Handlung ab und das ist eine super Leistung, weil die Protagonisten in dieser wunderschönen Geschichte ja eher schrullige Originale als Otto Normalos sind.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."