Jörg Magenau - Die taz. Eine Zeitung als Lebensform

  • Titel: Die taz. Eine Zeitung als Lebensform
    Autor: Jörg Magenau
    Verlag: Hanser
    Erschienen: August 2007
    Seitenzahl: 279
    ISBN-10: 3446209425
    ISBN-13: 978-3446209428
    Preis: 21.50 EUR (Bei Zweitausendeins habe ich es für 7.95 EUR gekauft)


    Jörg Magenau wurde 1961 in Ludwigsburg geboren. Er studierte Philosophie und Germanistik an der Freien Universität in Berlin. Er schrieb für den Freitag, die Wochenpost, die taz und für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Heute lebt er in Berlin und ist als freier Autor tätig. Unter anderem schrieb er Biographien über Christa Wolf und über Martin Walser. Magenau erhielt 1995 den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik.


    Sachlich, ruhig und ein wenig nüchtern erzählt Jörg Magenau von den Anfängen der taz 1979 bis ins Jahr 2007. Wohl kaum ist die Geschichte dieser sicher nicht alltäglichen Tageszeitung irgendwo besser dargestellt worden. Einer Zeitung die seit ihrer Gründung mehr oder weniger immer um ihre Existenz kämpfen musste, die es aber immer schaffte, „am Leben“ zu bleiben. Anfangs verlacht und von der Konkurrenz nicht so sehr ernst genommen, ist die taz aus der heutigen Zeitungslandschaft in Deutschland nicht mehr weg zudenken.


    Es ist das Verdienst der taz eben auch über Dinge zu berichten und zu schreiben, die in anderen Zeitungen keinen Platz finden oder die nicht in das politische Profil so manch anderer Tageszeitungen passen.


    Angefangen hat eigentlich alles im Chaos. Friedensbewegte, Umweltaktivisten und andere Alternative gründeten eigentlich ausgestattet nur mit „Luft und Liebe“ diese alternative Zeitung. Endlose und harte Diskussionen wurden geführt und alles sah so aus als wäre dieses Projekt bereits vor seinem Start gescheitert. Aber man biss sich durch. Und immer musste die taz mit den Ansprüchen ihrer Leserschaft fertig werden. Wohl keine Zeitung wird so hart von der eigenen Anhängerschaft kritisiert wie diese Zeitung.


    Jörg Magenau hat ein sehr informatives und aufschlussreiches Buch geschrieben. Man begleitet die taz auf ihrem Weg in die heutige Zeit und dabei fällt der Blick immer wieder auf die jeweils herrschenden Verhältnisse. Flüssig geschrieben und sehr ordentlich strukturiert ist dieses Buch von Jörg Magenau sehr gut zu lesen. Hervorzuheben ist hier die Sachlichkeit mit der der Autor zu Werke geht. Und er schafft es, neugierig auf diese doch „etwas andere“ Zeitung zu machen. Ein Buch auch über gelebte und erlebte Zeitgeschichte. Sehr lesenswert.


    Es ist eine zeitgeschichtliche Reise, auf die uns der Autor mitnimmt. Es lohnt sich diese Reise zu machen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.