Originaltitel: Fièvre monte à El Pao
Alternativtitel: Das Fieber steigt in El Pao
Darsteller: Gérard Philipe; Maria Félix; Jean Servais u.a.
Regie: Luis Buñuel
Drehbuch: Luis Buñuel; Louis Sapin; Luis Alcoriza
Frankreich / Mexiko - 1959
Nach einem Roman von Henri Castillou
Kurzbeschreibung:
Ramón Vásquez ist in die Frau seines Chefs verliebt. Obwohl Inès mit anderen Männern kokettiert, verrät Ramón sie nicht. Bei einem Fest wird der Vorgesetzte Opfer eines Attentats. Ramón und Inès kommen zusammen. Doch bereits Inès' nächster Verehrer, der Ramón beruflich übergeordnet ist, wittert seine Chance. Nur eine politische Intrige kann die beiden Liebenden zusammenbringen.
Meine Meinung:
Luis Bunuels frühe mexikanische Filme sind für mich etwas Besonderes. Seine surrealistischen Stummfilme waren schwer zu deuten, sein Spätwerk ist sehr verschlüsselt, aber die mexikanischen Filme sind geradlinig mit einer kontinuierlichen Handlung gedreht. Sie stecken auch voller Politik, in diesem Film ist das offensichtlich, da der Hauptdarsteller Ramón Vásquez als Sekretär des Gouverners auf einer Insel im Atlantischen Ozean in einem Zwiespalt steckt.
Das Land wird hart von einem Diktator geführt. Regimegegner werden erbarmungslos verfolgt und ermordet oder eingesperrt.
Ramón Vásquez steht zwischen Loyalität zum Diktator, sieht aber auch deutlich die Ungerechtigkeiten und versucht, etwas daran zu ändern.
Dann kommt noch die Verführung durch politische Macht ins Spiel.
Der leider melodramatisch gespielten Liebesgeschichte ist der schreckliche deutsche Titel geschuldet, wie ich vermute.
Dabei zeigt auch diese, wie politische Unterdrückung von Menschen auch dazu beiträgt, das Privatleben zu zerstören.
In kleinen, beiläufigen Szenen zeigt Bunuel außerdem, wie die politische Situation auch zur Verrohung im Land führt.
Luis Bunuel hat mit diesem kleinen Film ein klarsichtiges Bild von politischer Unterdrückung gezeigt. Durchaus gelungen!
Über den Regisseur Louis Bunuel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Luis_Bu%C3%B1uel