Per Anhalter durch die Galaxis, Teil VI

  • Eoin Colfer: Und übrigens noch was ...
    Untertitel: Dougals Adams' Per Anhalter durch die Galaxis
    Teil 6 der Trilogie


    Titel des Originals: "And Another Thing ..."
    (c) 2009 by Eoin Colfer


    Zum Inhalt:
    Solange die Batterien halten, erhält der Anhalter-durch-die-Galaxis-Mark-II die Hauptpersonen des fünften Teils des Buches am Leben. Danach finden sich Arthur Dent, Trillian, Random und Ford Prefect auf der untergehenden Erde wieder. Hier werden sie zuerst von Zaphod gerettet, doch Ford bringt die Herz aus Gold zum Systemabsturz. Also brauchen sie dringend etwas Hilfe, und die liefert Wowbagger der Unendlich Verlängerte, als Zaphod ihm verspricht, mit Hilfe eines Gottes die Ewigkeit seines Lebens zu beenden.
    Dazu braucht man die Hilfe eines richtig großen Gottes, und Zaphod hat noch alte Connections zu Thor dem Donnergott ... der wird aber auch als Gott von Nano, dem magratheanischen Nachbau des Planeten Erde, gebraucht, vor allen Dingen, als die Vogonen vorbeikommen, um die endgültig letzten Spuren der Erde aus dem Universum zu tilgen.


    meine (voreingenommene) Meinung:
    Eoin Colfer hat eine flotte und gut komponierte Per-Anhalter-Geschichte geschrieben, daran besteht kein Zweifel. Trotzdem packt mich das Buch nicht. Das kann an meiner grundsätzlichen Enttäuschung liegen, dass eine exzellent zu Ende gebrachte Geschichte auf einmal wieder weitergeht. Aber ich bilde mir ein, dass es auch daran liegt, dass Colfers Geschichte einen Tick zu gut und zu clever konstruiert ist – so etwas hätte Adams gar nicht hinbekommen (und wohl auch nicht gewollt). Colfers Geschichte schmeckt nach "hey, seht mal, was ich für tolle Einfälle habe und wie ich die in die Story integriere!" – Adams Romane hatten immer die Aura von "huch, was hab ich denn hier für einen Blödsinn geschrieben – und wie kann ich die Story wieder hinbiegen?"
    Und dann noch eine störende Sache: Hier stehen dauernd "Anmerkungen" mitten im Text – das stört den Lesefluss. In den Anhalter-Ausgaben, die ich besitze, waren diese Anmerkungen als Fußnoten eingefügt, das wäre die bessere Lösung gewesen.
    Trotzdem: Wer gutes Lesefutter sucht, wird hier bestens bedient – man sollte sich natürlich im Anhalter-Universum zurechtfinden.

    Ein Buch zu öffnen, meint auch zu verreisen.
    Heißt mehr noch: sich auf Neuland vorzuwagen.
    Ob seine Worte brechen oder tragen,
    muss sich beim Lesen Satz für Satz erweisen.

    (Robert Gernhardt)

  • ...hmm, also wenn ich da mal meinen Senf dazu geben darf: Ich fand, dieses Buch ist eine würdige Fortsetzung von Douglas Adams' Werk. Es kam etwas überraschend, ja, aber es ist seines großen Vorbildes würdig. Es gefällt mir zum Beispiel viel besser als der fünfte Teil. Für jeden Anhalter-Fan ist dieses Buch ein "must have".


    Gruß, Karsten.

  • Das Buch ist nicht schlecht, aber eben doch anders als Adams (klar, wie solls auch anders sein). Manchmal wirkt es auch etwas wie "ich muss hier unbedingt noch was Lustiges einbauen!". Aber nicht zu oft, das muss man auch sagen. Allerdings mußte ich einige Sätze zweimal lesen, weil sie so verschachtelt sind. Zumindest in meiner Erinnerung war es bei Adams nicht so extrem.
    Ich vermisse bisher auch eine häufigere Verwendung des Wortes "Handtuch". Oft ist von "Badetuch" die Rede... Dabei muss man doch sprichwörtlich wissen, wo sein Handtuch ist! :-]
    Alle Figuren sind wieder aufgetaucht (sogar Wowbagger), nur Marvin vermisste ich ein wenig.
    Wobei ich fand, dass Arthur und Ford am besten charakterisiert sind. :-) ich wunderte mich nur, dass Ford blond ist, ich dachte immer, genauere Details des Aussehens seien ausgespart worden - gut so, David Dixon war mein Ford Prefect!). Simon Jones ist sowieso auf jeden Fall Arthur.


    Gut, die Rettung vor dem Tod war etwas konstruiert, aber was sollte Colfer da schon groß dran machen? Aber gelacht habe ich doch - hat er es immerhin versucht, die Radioshows (bzw. vor allem das Ende) noch gleich "erklärbar" in den Roman einzuarbeiten. Das fand ich eine nette Idee. :-]
    Fazit: Nicht froody, aber auch nicht schlecht, und auf jeden Fall unterhaltsam (ich verbrachte mehrere unterhaltsame, sonst von Langeweile bedrohte Stunden). Am Lustigsten fand ich allerdings diesen Satz:
    Vom Anfang (Seite 20): Arthur über Ford:
    "Immer wenn das Universum in seine Einzelteile zerfiel, war Ford Prefect ganz in der Nähe. Er und sein verfluchtes Buch. Wie hieß es noch? Ach ja: Am Anfang gab es nur Taxis.
    Oder so ähnlich."
    Das Zitat im Original lautet übrigens:
    "Whenver the Universe fell apart, Ford Prefect was never far behind. Him and that accursed book of his. What was it called? Oh, yes. The Pitchforker's Pride is a Fallacy.
    That, or something very close to it."
    :grin
    Also: 42! Und immer schön ein Handtuch dabei haben! Towel Fu! :gg:


    Das Beste sind ohnehin die englische BBC-Hörspiele, über die geht nichts (ich sage nur: Shoe Event Horizon... :gg: :eye: ). Holy Zarquon's Singing Fish!


    Wie auch immer, das war es jetzt. Alles ganz nett und lustig, aber es braucht nicht noch einen Band, bitte. Irgendwann hat sich der Werbespruch mit der "Trilogie in X Teilen" auch abgenutzt (wirkt aber immer noch, eine Kollegin fragte irritiert, was das denn solle und warum das da steht :-] ).


    "Excitement, adventure, and really wild things - and forty-nine percent of the bathroom!" -Zaphod