Über den Autor
Louise Brown, geboren 1975 in London, war zwölf, als ihre Familie von London in ein kleines Dorf im ländlichen Ostholstein zog. Sie studierte Politikwissenschaften im nordenglischen Durham, in Kiel und Berlin. In Berlin begann sie sich ihren Kindheitstraum zu erfüllen, und trotz der Hürden der deutschen Grammatik wurde sie Journalistin. Sie schreibt für die deutsche Financial Times, die Welt am Sonntag, Deutschlandradio und den WDR. Ihre Kolumne „Fräulein Brown“ über das Leben in Großbritannien und ihre Beobachtungen als Britin in Deutschland erschien zwei Jahre lang in der Frankfurter Rundschau.
Kurzbeschreibung
Die Engländerin Eve zieht es nach fünfzehn Jahren in Deutschland zurück in ihre Heimatstadt London. Sie verlässt nicht nur Hamburg, sondern auch ihren Freund Mark. Die Beziehung war, fand Eve, perspektivlos geworden. In London will sie als Presseberaterin das angestaubte Image des traditionsreichen Hotel Rochester aufpolieren. Ihr neues Leben ist voller überraschender Begegnungen und erhoffter Herausforderungen: Der Künstler William führt sie in die ihr unbekannten Seiten Londons ein, mit dem Queen-Double Elizabeth Anderson schließt Eve enge Freundschaft. Und sie kommt Julian Sommersby näher, dem kühlen, attraktiven Hoteldirektor. Doch dann taucht Mark auf, der Eve nicht kampflos aufgeben will. Eve hat ihn immer für seine Verlässlichkeit geliebt. Sie wird sich entscheiden müssen. Es ist schließlich Elizabeth, die Eve die Augen öffnet für die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Ein kleiner großer Liebesroman über die Macht uneingestandener Gefühle.
Meine Rezension
Als Kind zog Eves Vater mit der Familie nach Deutschland. Daraufhin verlässt ihn seine Frau und zieht nach Spanien weiter. Eve, entwurzelt, bleibt mit dem Vater in Deutschland zurück. Nun ist sie erwachsen und ihre Beziehung zu Mark steht nicht zum Besten. Doch es scheint nicht nur das zu sein: Eve ist unschlüssig, was sie eigentlich von ihrem Leben will.
Sie bildet sich ein, die Lösung und ihre wahre Heimat lägen in England, das sie als Jugendliche verlassen musste. In einer eher unüberlegten Hoppladihopp-Aktion zieht sie – vorerst für ein Jahr – nach England, um dort im Hotel Rochester unter der Regie des charismatischen Hoteldirektors Julian Sommersby an der Modernisierung von Haus und Image mitzuarbeiten. Dabei scheint es so, als ab die beiden sich näher kämen – doch auch Mark lässt sich nicht einfach sang- und klanglos aus ihrem Leben streichen. Ein spannendes Jahr nimmt seinen Lauf.
Die Geschichte ist nett und unterhaltsam geschrieben, doch weist sie für mich leider einige Schwächen auf, so werden eine Handlungsstränge für mich ein wenig unbefriedigend fortgeführt:
Die Geschichte zwischen Eve und Julian bleibt „leblos“, ebenso die Beziehung zu Mark. Vor allem das Ende der Beziehung erscheint lieblos zusammengestrickt.
Ein paar der Nebenprotagonisten wie z.B. Hope bleiben, obwohl sie durchaus mehr zu bieten hätten, ein wenig zu eindimensional
Die Geschichte basiert auf guten Ideen, aber die Umsetzung hat mich nicht restlos überzeugen können. Das mag aber auch an Eve liegen, die sich aus mir völlig irrational erscheinenden Gründen von Mark getrennt hat und deren Haltung nach der Trennung ans Infantile grenzt.
Gut gefallen hat mir dagegen der Handlungsstrang um „Elizabeth“.
Es sind noch einige Fragen im Handlungsverlauf, die für mich offen blieben – auch auf das Ende des Buches trifft das zu.
Nichtsdestotrotz ist das Buch trotz einiger Schwächen unterhaltsam zu lesen und findet sicher seine Freunde. Ich habe mich zwar ganz gut unterhalten, blieb aber ein wenig unzufrieden zurück.