Die Tränen meiner Seele – Kim Hyun Hee

  • Stephanus Edition
    Taschenbuch: 270 Seiten
    Originaltitel: The tears of my soul
    Aus dem Amerikanischen von Almute Löber


    Kurzbeschreibung:
    Eine ehemalige nordkoreanische Geheimagentin, deren blinder Gehorsam 115 Menschen das Leben kostete, erzählt ihr Leben, eine Agenten-Story, die Einblicke hinter die Kulissen eines totalitären Regimes und in die Seelen der von ihm manipulierten Menschen gibt.


    Über die Autorin:
    http://en.wikipedia.org/wiki/Kim_Hyon_Hui


    Meine Meinung
    Dieses Buch ist kein Roman, sondern ein Tatsachenbericht, verfasst von einer Attentäterin aus Nordkorea, die im Auftrag des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-Il den Tod von 115 Menschen verursachte.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Korean-Airlines-Flug_858
    Ziel war, durch diesen Anschlag die olympischen Spiele zu verhindern. Kim Hyum Hee wurde erzählt, es könnte durch diese Mission sogar zu einer Wiedervereinigung Süd- und Nordkoreas kommen.
    Vor einem südkoreanischen Gericht wurde sie zunächst zum Tode verurteilt, dann jedoch begnadigt.


    Man erhält einen Einblick über den Ablauf der Geschehnisse und über die Indoktrination einer jungen Frau, die blindlings an den himmlischen Führer glaubte.
    Ein großer Anteil des Buches behandelt die Ausbildung und die Vorbereitungen zum Attentat. Einige Abschnitte sind aber auch derart biographisch gehalten, dass etwas über ihr Leben in der Familie erzählt wird. Ihr Vater bekleidete ein hohes Amt im Außenministerium, zeitweise lebten sie sogar in Kuba. Eine glückliche Zeit, aber später folgte das harte Leben in Nordkorea.


    Ein Sinneswandel erzählt Kim Hyun Hee, der einsetzte, nachdem sie nach dem Attentat im Krankenhaus aufwacht und zu ihrem Entsetzen ihren Selbstmordversuch (mit Beissen auf eine Giftampulle, wie angeordnet) überlebt hat. Doch es ist noch ein langer Prozess, bis sie das Leugnen aufgibt. Mit Staunen sieht sie ein Südkorea, das nicht mit den nordkoreanischen Vorstellungen von einem verarmten Land übereinstimmt.


    Kim Hyun Hee sagt, dass sie „als Werkzeug für nordkoreanische Terroraktivitäten ausgenutzt worden“ sei. Inzwischen ist sie gläubige Christin.


    Dieses Buch ist nicht literarisch, es ist jedoch betont spannend und emotional gehalten.
    Ich frage mich jedoch, wer dieses Buch jetzt wirklich geschrieben hat. Vermutlich ein amerikanischer Ghostwriter, der nicht genannt wird. Der Stil hat nichts gemein mit dem, was man von einer nordkoreanischen Frau erwartet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie die Geschichte selbst in dieser Form ausgestaltet hat.

  • Auweia, das hört sich ja nach einer propagandistisch angehauchten Erlösungsgeschichte an, mit einer erfolgreichen Missionierung als Happy End :yikes


    Ich fürchte, das muss für mich als Beitrag für Nordkorea ausfallen...

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

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