Der schwarze Steg - Asa Larsson

  • Åsa Larsson: Der schwarze Steg




    Klappentext:
    Die Anwältin Rebecka Martinsson ist nach ihrem letzten Fall, der ihr körperlich und seelisch stark zugesetzt hat, von Stockholm weggezogen. Sie lebt in dem alten Haus ihrer Großmutter nahe ihrer Geburtsstadt Kiruna und versucht innerlich zur Ruhe zu kommen. Doch schon bald wird ihr eine Stelle bei der Staatsanwaltschaft angeboten, die sie nicht ablehnen kann - und nur kurze Zeit später ist sie zusammen mit Polizeikommissarin Anna Maria Mella in einen neuen Mordfall verwickelt. Am zugefrorenen Fluss wurde eine ermordete Frau aufgefunden. Das Opfer ist schnell identifiziert: Es handelt sich um Inna Wattrang, leitende Angestellte bei Kallis Mining, einer weltweit erfolgreichen Grubengesellschaft in Kiruna. Deren Gründer, Mauri Kallis, war einst ein bettelarmer Junge. Seinen märchenhaften Aufstieg verdankte er einerseits seiner verwegenen Lust am Spekulieren, andererseits aber auch Inna und Diddi Wattrang, zwei Geschwistern aus verarmtem Hochadel mit besten gesellschaftlichen Beziehungen. Vor allem Inna gelang es immer wieder, neue Investoren ausfindig zu machen - auch wenn Mauris Geschäfte in Afrika mit verbrecherischen Regimes längst umstritten waren.
    Rebecka hat die kriminellen Machenschaften von Mauri Kallis schnell durchschaut und arbeitet fieberhaft daran, stichfeste Beweise für seine düsteren Geschäfte zu liefern. Doch mitten in diesem brisanten Fall fordern immer wieder Rebeckas Gefühle ihren Platz ein: Denn je länger sie von ihrer Kanzlei in Stockholm entfernt ist, desto stärker merkt sie, wie sie ihren ehemaligen Chef vermisst und wie sehr sie sich zu ihm hingezogen fühlt…



    Allgemeines:
    Der dritte Teil um Rebecka Martinsson:
    1. Sonnensturm (Solstorm)
    2. Weiße Nacht (Det blod som spillts)
    3. Der schwarze Steg (Svart Stig)
    4. Bis dein Zorn sich legt (Till des din vrede upphör)



    Beurteilung:
    Inna Wattrang ist aus gutem Hause, schön und charmant. Männer wickelt sie im Vorbeigehen um den kleinen Finger. So auch den armen Studenten Mauri Kallis, der sie durch ihren Bruder kennenlernt und ihr vom ersten Tag an verfallen ist. Jahre später ist aus dem armen Studenten der Chef eines internationalen Konzerns geworden und auch Inna und ihr Bruder sind Teil der Firma: als Pressesprecherin ist es Innas Aufgabe, neue Investoren für die manchmal riskanten Geschäfte zu finden. Als sie ermordet aufgefunden wird, fehlt jegliches Motiv - war es ein mißglückter Einbruch? Hatte es mit ihrer Arbeit zu tun? Ein abgewiesener Liebhaber vielleicht?


    Der Mordfall an sich ist interessant und verwickelt, denn "Kallis Mining" wird genau untersucht und die Geschäfte der Firma sind nicht unumstritten. Leider gefiel mir Rebecka Martinsson hier noch weniger als in den beiden vorigen Teilen, ihr ewiges Zaudern und Zögern fand ich einfach fürchterlich und die Liebesgeschichte nimmt zu viel Raum ein; was aber auch daran liegen kann, daß ich Liebesgeschichten in Krimis generell für unnötig halte, entweder will ich einen Krimi lesen oder eine Romanze.
    Anna Maria Mella hingegen ist, wie auch schon in den vorigen Romanen, meine Lieblingsfigur: praktisch und mit beiden Beinen auf dem Boden stehend schafft sie den Spagath zwischen Karriere und Familie.
    Schade, mit Konzentration auf den Mordfall wäre es ein guter Krimi geworden.





    Originaltitel: Svart Stig
    Übersetzerin: Gabriele Haefs
    Kategorie: Krimi / Schweden
    Hardcover
    C. Bertelsmann
    414 Seiten
    ISBN 3570009890 bzw. 978-3570009895

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • Nach ihrem Zusammenbruch am Ende von „Weiße Nacht “ sehnt sich die Anwältin Rebecka Martinsson nach Ruhe und zieht sich nach ihrer Entlassung aus der geschlossenen Anstalt in das alte Haus ihrer Großmutter in Kiruna zurück.
    Ihre ersehnte Ruhe hält aber nicht lange an als sie ein Angebot für eine Stelle bei der Staatsanwaltschaft bekommt und sofort mit den Ermittlungen im Mordfall einer leitenden Angestellten einer Grubengesellschaft betraut wird.
    Der Industriemagnat Mauri Kallis gerät dabei in den Vordergrund der Ermittlungen.
    „Der schwarze Steg“ ist Asa Larssons drittes Buch rund um die Stockholmer Anwältin Rebecka Martinsson und damit herrscht auch gleichzeitig Halbzeit der sechsteiligen Reihe.
    Bisher fand ich die Bücher immer sehr gut und Asa Larssons Schreibstil gefällt mir auch weiterhin ausgezeichnet, dennoch wird in diesem Buch viel zu viel Nebenhandlung gewichtet. So wird viel über die Vergangenheit des „Verdächtigen“ Mauri Kallis erzählt und wenig handelt von den Ermittlungen. Die Geschichte wird so sehr zäh und wenig spektakulär.
    Dadurch, dass diese Rückblenden ungefähr 2/3 der Handlung einnehmen, werden die Ermittlungen eher zu Randhandlungen degradiert und auch Rebecka wird eher zur Randfigur, da sie auch nicht wirklich in die Ermittlungen involviert ist.
    Den Ausgang fand ich dann nicht mehr wirklich interessant oder überraschend, obwohl auf den letzten 50 Seiten die ganze fehlende Spannung vorhanden war.
    Dennoch waren auch einige Lichtblicke vorhanden. So gab es auf den wenig relevanten Seiten viel über Rebecka und ihr Privatleben. Diese Handlungsstränge fand ich am besten und ich freue mich auch schon auf die weitere Entwicklung von Rebeckas und Måns Beziehung.
    Insgesamt gab es in „Der schwarze Steg“ mehr Privatleben und Einblicke in Rebeckas Vergangenheit als in Teil 2, aber leider auch weniger Handlung als in Teil 2.
    Auf die weiteren Fälle freue ich mich aber schon sehr, da ich Rebecka Martinsson einfach extrem toll und überaus sympathisch finde.
    Ich bin ein Fan von ihr!


    3 von 5 Sternen!