Boston Run, von Frank Lauenroth

  • Allgemeine Infos:Broschiert: 224 Seiten
    Verlag: Sportwelt Verlag; Auflage: 1 (16. August 2010)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3941297058
    ISBN-13: 978-3941297050


    Über den Autor
    Frank Lauenroth wurde 1963 in einem kleinen Ort geboren, welcher sich 26 Jahre später plötzlich in einem Bundesland namens Sachsen-Anhalt befinden sollte. Nach Durchlaufen der Schulen der DDR erlernte er den Beruf eines Maschinenschlossers und studierte dann in Magdeburg "Allgemeinen Maschinenbau und Konstruktion". Bereits während des Studiums erkannte er zwei Dinge: 1. sein Beruf sollte eher mit Computern als mit Getrieben zu tun haben und 2. sein Rüstzeug der deutschen Sprache sollte in Geschichten und (vor allen Dingen) Romanen Ausdruck finden. Letzteres trat dann, wenn auch mit leichter Verspätung, ein.


    Denn zuerst zog er, mit einer Zwischenstation von 5 Jahren Bad Oldesloe, nach Hamburg. Mittlerweile als Programmierer tätig und beruflich gefestigt, wartete Franks literarisches Talent auf die Initialzündung.
    (Quelle: http://www.franklauenroth.de)


    Inhalt:
    Brian Harding war immer ein guter Sportler - aber niemals ein herausragender! Der Boston-Marathon ist erst sein zweiter Start über die 42-Kilometer-Distanz, doch Brian weiß, dass er heute gewinnen wird. Ein neues Dopingmittel verleiht seinem Körper ein Mehrfaches des normalen Leistungsvermögens. Die Substanz baut sich während des Laufs ab, sodass sie nach dem Überqueren der Ziellinie nicht mehr nachweisbar sein wird.
    Ein scheinbar perfekter Plan.
    Doch außer der Siegprämie von 150.000 Dollar wartet bereits der Geheimdienst NSA auf Brian. Die Formel dieses neuen Dopingmittels ist immens wertvoll, und die NSA-Einsatzleiterin Rachel Parker weiß, dass sie an Brians Blut gelangen muss, bevor er auf die Zielgerade einbiegt.
    (Quelle: amazon.de)


    Der erste Eindruck
    Das Buch von Frank Lauenroth erschien zuerst via BoD. Die dortige Ausgabe hatte ein sehr gelungenes und aufwendiges Cover, aber auch die wohlverdiente Neuauflage in einem regulären Verlag wartet mit einem coolen Cover auf, dass einen Blick ins Buch geradezu herausfordert. Neugierig geworden schlug ich zu, als ich die BoD-Ausgabe bei Ebay entdeckte.
    Ich erwartete ein nicht allzu besonderes Buch, von einem unbekannten deutschen Thrillerautoren. Mittelprächtige Kost für zwischendurch sollte mir aber allemal geboten werden.


    Der zweite Eindruck …
    ... war eine stumme, aber dafür von Herzen kommende Entschuldigung in Richtung des Autoren!
    Das, was ich hier auf den ersten Seiten zu lesen bekam, war alles andere als einfache 08/15-Kost für zwischendurch. Im Gegenteil, ich war schneller hin und weg, als es mir bei manch bekannterem Autor passiert.
    Was war es, das mich so fesselte?
    Ganz einfach, es waren …


    … die Sprache und der Plot
    Frank Lauenroth hält sich von Beginn seines Romans nicht mit langatmigen Erklärungen auf. Wie es sich für einen Thriller gehört, setzt er schnell und ohne unnötige Schnörkel den Leser ins Bild der von ihm geschaffenen Ausgangssituation. Dabei schafft er es scheinbar mühelos, die Atmosphäre eines Marathons kurz vor dem Start wunderbar einzufangen. Hier hat mit ihm Sicherheit die eigene Erfahrung mit solchen Sportereignissen geholfen, die er erstklassig und vor allem spannend lesbar umsetzt. Ebenso bringt er dem Leser die Protagonisten mit einer Routine nahe, als würde er sein Geld mit dem Verfassen von Spannungsromanen verdienen.
    Ich war nach den ersten Seiten gespannt, ob er dieses Tempo, und diese Professionalität durchhalten würde.


    Die Einsamkeit des Langstreckenläufers …
    … fängt der Autor durchgehend sehr gut im weiteren Verlauf der Handlung ein. Dazu kommen tolle Ideen, eine rasante Handlung, die niemals langweilig wird, oder solche Salti schlägt, wie sie bei anderen Thrillern manchmal üblich sind, wenn der Verfasser seine Helden in die Ecke gedrängt hat.
    Und das Beste kommt wahrhaftig wie in dem alten Sprichwort zum Schluss: Nämlich ein Ende, das mir ein breites Grinsen ins Gesicht zauberte, und mich sehr zufrieden zurückließ.


    Mein Fazit:
    Es fällt mir schwer bei dieser Rezi nicht zu spoilern. Zu dicht ist die Atmosphäre gewebt, zu rasant die Handlung. Aus diesem Grund bin ich bewusst bei einer allgemeinen Beschreibung geblieben, denn dieses Buch muss man gelesen haben, ohne zu viele Details über den Inhalt zu kennen.
    Ich bin mehr als überrascht über die hohe Qualität dieses Romans, der zuerst bei BoD erschien. Umso geringer ist meine Überraschung allerdings, dass "Boston Run" die verdiente Aufmerksamkeit eines regulären Verlags gewonnen hat.
    Ich hoffe, dass Frank Lauenroth noch viele solcher Ideen auf Lager hat, und mir noch den einen anderen Thriller serviert.


    Von mir 10 von 10 möglichen Punkten, für eine wunderbar gelungene Überraschung und ein tolles Debüt, dem hoffentlich noch viele Folgeromane dieser Qualität folgen werden.

  • Hallo Dirk,


    eigentlich müsste ich mich ein bissl schämen, weil das mein allererster Eintrag bei Büchereule ist, aber andererseits kann ich deine Kritik nicht unkommentiert lassen.
    Ich freue mich, dass mein Buch so gut bei dir angekommen ist. :anbet


    Ich werde versuchen das Level mindestens zu halten :write und da mein nächster Wurf in der SF geschehen wird, werde ich wohl mit dir wieder einen der ersten Leser haben, gell?



    Danke nochmal!
    Gruß :wave
    Frank


    ... und jetzt gehe ich die Foren erforschen :lesend

  • Ich bin äußerst positiv überrascht von diesem Buch. Ich bin vollkommen unvoreingenommen an den Roman herangegangen. Ich kenne mich mit Marathons überhaupt nicht aus, aber für dieses Buch braucht man kein Grundwissen. Alles Wichtige wird erklärt.


    Die Handlung selbst ist spannend und rasant. Alles ist wie ein Film vor meinen Augen abgelaufen und ich hatte Brian ständig vor Augen, wie er sein Rennen läuft. Ich habe mitgezittert und mitgefiebert und musste unbedingt wissen, ob er den Marathon gewinnt. Nun, ob es so war, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht :grin


    Auch die NSA spielte eine wichtige Rolle und ich muss gestehen, dass mir Rachel Parker total unsympathisch war. Was sich am Ende dann doch wieder ins Gegenteil gekehrt hat :chen
    Vom Ende war ich überrascht, wobei ich mir aber teils schon gedacht habe, wie der Hause läuft^^ Trotzdem fand ich die ganzen Zusammenhänge und Details logisch und haben keine Fragen zurückgelassen. Und trotz allem wurde ich doch überrascht.


    Ein wirklich hervorragender Thriller, der sich schnell und flüssig lesen lässt. Hätte ich nicht zwischendurch arbeiten müssen, hätte ich das Buch wohl in einem Rutsch durchgelesen. Aber so brauchte ich zwei Abende und zwei Mittagspausen :grin


    Von mir gibt es verdiente 10 von 10 Punkten für diesen Thriller der etwas anderen Art... meiner Meinung nach