Judastöchter - Markus Heitz

  • Zum Autor:
    Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte und lebt als freier Autor in Zweibrücken. Er wurde bereits mehrfach mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. Nachdem er mit seiner Romantrilogie rund um "Die Zwerge" zum Großmeister der deutschen Fantasy wurde, eroberte er mit dem Zweiteiler "Ritus" und "Sanctum" auch den Mysterybereich - und legte mit "Kinder des Judas" seinen ersten Vampirroman vor.


    Zum Inhalt:
    Die Judastochter Sia bekommt keine Atempause: Nachdem sie erst einen Anschlag auf das leben ihrer beiden Nachfahren Emma und Elena verhindert hat, wurden die beiden nun entführt und die Vampirin muss erneut bangen.
    Die Entführer wollen Sia nach Irland holen und sie dazu bringen, sich in die Machtkämpfe der dort ansässigen mythischen Gestalten einzumischen und etliche Gestaltwandler zu ermorden.
    Dabei erhält Sia Hilfe von unerwarteter Seite.


    Meine Meinung:
    Markus Heitz bringt hier die Geschichte rund um die Judastochter Theresia Sarkowitz zum Abschluss. Wie schon aus seinen anderen Büchern gewohnt, erfolgen viele kleine Hinweise auf seine anderen Bücher, wobei nicht nur die beiden Vorgängerbände gemeint sind, sondern auch Ritus, Sanctum und Blutportale. Zum unbedingten Verständnis muss man sie zwar nicht gelesen haben, ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass manches ohne diese Lektüre relativ schwammig bleibt und dem Leser nicht ganz klar wird. Das muss ich dem Autor durchaus negativ ankreiden, man kann nicht erwarten, dass wirklich sämtliche Bücher dem Leser bekannt sind.
    Die Handlung an sich ist wesentlich geradliniger als es bei Judassohn der Fall war und man muss sich nicht mit ständig wechselnden Hauptpersonen herumschlagen, ohne zu wissen, was das soll. Die Kämpfe sind gewohnt eindrucksvoll, wenn es darum geht, wie deren Ergebnis vor den normalen Menschen vertuscht werden soll, sind die Erklärungen aber ein wenig mau.
    Ansonsten versteht es Heitz durchaus, den Leser bei der Stange zu halten, die Spannung bleibt konstant erhalten. Einen bestimmten Handlungsstrang hätte man sich meines Erachtens aber ersparen können, der Intrigant o’Liar ist für den Fortgang der Handlung nicht notwendig und sein Ende wirkt eher unglaubwürdig, wozu also das Ganze?
    Die Geschichte um die Judaskinder ist soweit abgeschlossen, ein Hintertürchen für eine eventuelle Fortsetzung ist aber durchaus gegeben.
    Insgesamt vergebe ich 7 Eulenpunkte.


    Edit: ISBN macht Sinn...

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

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  • Produktinformation lt. Amazon
    Broschiert: 608 Seiten
    Verlag: Knaur HC (1. Dezember 2010)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 9783426652305
    ISBN-13: 978-3426652305
    ASIN: 3426652307
    Größe und/oder Gewicht: 21 x 13,6 x 4,4 cm
    Leseprobe


    Der Autor
    Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Seit er mehrfach mit dem Deutschen Phantastikpreis ausgezeichnet wurde, gilt er zu Recht als Großmeister der deutschen Fantasy. Mit der Bestsellerserie um "Die Zwerge" drückte er der klassischen Fantasy seinen Stempel auf und eroberte mit seinen Werwolf- und Vampirthrillern auch die Urban Fantasy. Markus Heitz lebt mit seiner Familie in Zweibrücken.



    Inhalt - in eigenen Worten
    Seitdem Emma Karkow im Koma liegt, ist ihre Tochter Elena davon besessen, eine Judastochter zu werden, um ihre Mutter beschützen zu können. Deshalb möchte die 7-jährige mit allen Mitteln sterben, doch dieser Plan wird durch Jeoffray Charles, dem ehemaligen Butler des Unterweltbosses Harm Byrne, vereitelt. Denn laut Byrnes ist der Butler dazu verpflichtet, auf die Karkows acht zu geben. Nach einem vereitelten Anschlag fliehen die Beiden aus Lepizig, allerdings ohne vorher Sia Sarkowotz, die letzte Judastochter und Elenas Ahnin, zu informieren. Und dann muss sie auch noch feststellen, dass Emma aus dem Krankenhaus entführt wurde, denn der Entführer will Sias Kräfte für seine Zwecke nutzen und lotst die mächtige Vampirin nach Irland...


    Meine Meinung
    Da dieses Buch Teil einer Trilogie ist, sollten zuerst die beiden Vorgängerbände gelesen werden, bevor ihr euch auf "Judastöchter" stürzt.


    "Judastöchter" heißt der 3. bzw. letzte Band der Judas-Trilogie, die sich um die Kinder des Judas dreht. Erfreulicherweise knüpft "Judastöchter" gleich an die Geschehnisse des 2. Bandes "Judassohn" an. Ich würde allen empfehlen, die Vorgängerbücher zu lesen, da die Bücher 1.) ganz toll sind und 2.) man sonst etwas schwer in die Geschichte hineinkommt.


    Der Prolog beginnt am 26. Januar in Großbritannien, die eigentliche Geschichte startet am 2. Feber in Leipzig, Deutschland und endet am am 24. Februar in Oslo, Norwegen. Durch den am 10. Oktober stattfindenden Epilog schließt sich der Kreis. Die Handlung führt uns in verschiedene europäische Städte und Länder, zentrale Schauplätze sind aber Deutschland und Irland.


    Die rothaarige Judastochter Theresia/Sia Sarkowitz ist auch diesmal wieder die Hauptperson. Da Judaskinder kein fließendes Wasser überqueren können, stellt es eine Herausforderung dar, nach Irland zu gelangen. Die Figur der starken Vampirin mit dem trockenen Humor und der Liebe zu ihren Nachfahren und zu ihrer Hayabusa ist mir im Laufe der Trilogie näher gekommen und hat mich überzeugt. Auch die unzähligen Nebenfiguren, deren Absichten nicht immer ganz klar sind, wurden hervorragend ausgearbeitet und fügen sich ausgezeichnet in die Handlung ein. Damit man nicht den Überblick verliert, gibt es am Buchanfang eine Beschreibung aller Mitwirkenden und eine Übersicht über die verschiedenen Vampirsorten.


    Markus Heitz präsentiert uns abermals ein Feuerwerk an Ideen und bezaubert seine Leser mit einer ausgefeilten Story, seiner Kreativität und mehreren -miteinander verwobenen- Handlungssträngen. Schnell ist man mittendrin in der rasanten und blutigen Geschichte. Trotz der Vielzahl an Charakteren wird diese Lektüre niemals langweilig, was wahrscheinlich auch an dem gelungenen Mix von Vampirthriller, Mythologie und irischer Geschichte liegt.


    Erzählt werden die packenden Begebenheiten hauptsächlich aus der Sicht von Sia, aber auch andere Figuren schildern uns die abenteuerlichen Geschehnisse aus ihrer eigenen Perspektive. Interessant finde ich auch die Gedankengänge der komatösen Emma, die zu jedem Kapitelbeginn zu finden sind.


    Bei "Kinder des Judas" hat es mir noch beim Lesen der brutalen, grausamen und bluttriefenden Passagen teilweise den Magen umgedreht - mittlerweile habe ich mich allerdings daran gewöhnt und finde den erbarmungslosen Schreibstil für diese Art von Vampirthriller passend. Trotz der 603 Seiten lässt sich dieses Werk sehr schnell und flüssig lesen. :)


    Fazit
    Mit "Judastöchter" hat Markus Heitz einen krönenden Abschluß der Judas-Trilogie erschaffen, der mit reizvollen Protagonisten, einem actionreichen & abwechslungsreichen Plot sowie nervenaufreibenden Szenarien aufwartet. Ihr könnt euch schon denken, dass ich dafür nur 10 Punkte verleihen kann.


  • Und genau DAS ist für mich ein Pluspunkt. Ich kann diese weichgespülten in der Sonne glitzernden Kuschelvampire nicht mehr sehen...bzw. lesen.
    ICH WILL BLUT!!! :schlaeger


    :lache Sorry, aber ist doch wahr!! Ein Vampir ist nix zum knuddeln und ein Werwolf auch nicht. Daher fand ich Ritus und Sanctum auch so klasse.

  • Erst wenige Wochen ist es her, dass Sia von ihrer Familie großes Unheil abwenden konnte. Doch der Kampf gegen Harm Byrne ging nicht ohne Verluste einher. Emma Karkow stürzte von ihrem Balkon und liegt seither im Koma. Nun ist es Sias Aufgabe, sich um deren Tochter Elena zu kümmern und das ist alles andere als einfach. Sia ist eine unsterbliche Vampirin und war einst selbst Mutter, doch die Zeiten ändern sich und die Rolle als "Tante" ist alles andere als einfach.


    Derweil ist Joeffray Charles Wilson damit beschäftigt, Brynes Nachlass zu regeln und was er erfährt ist unglaublich. Es gibt Vampire (Byrne war selbst einer), Gestaltenwandler und viele andere Wesen, deren Existenz er bis dato nur als mystische Erfindung angesehen hat. Das größte Vermächtnis ist für Wilson jedoch, dass er sich von nun an um Emma und Elena kümmern soll. Wilson, der lange Jahre in Diensten Byrnes stand und diesem auch emotional sehr zugetan war, nimmt sich, entgegen seiner Natur, dieser Aufgabe an. Er beginnt, Elena zu beschatten und schafft es tatsächlich, sie vor einer Entführung zu bewahren. Mit Sias Einverständnis nimmt er sich Elenas an und flieht mit ihr vor deren Verfolgern, die dem kleinen Mädchen unbedingt habhaft werden wollen. Doch warum? Derweil wird das Krankenhaus, in dem sich Emma befindet, überfallen und sie entführt.


    Nach Elenas Entführung wird Sia kontaktiert. Als "Lösegeld" für ihre Familie soll sie in Irland eine Reihe von Gestaltenwandlern eliminieren, erst dann bekommt sie ihre Familie zurück. Sia ist verzweifelt und geht, wider ihrer Natur, auf den Deal ein, denn sie würde Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um ihre Familie wieder zu bekommen. Doch wer steckt hinter der Entführung. Sind es Nachtkelten aus Irland oder gar Gestaltwandler, die die anderen Arten ausrotten wollen. Sia ist bereit so lange das "Lösegeld" zu zahlen, bis sie weiß, wer ihr Auftraggeber ist, denn für die Entführung ihrer Familie, hat sie blutige Rache geschworen ...



    Was für ein Abschluss! Der Plot wurde detailliert und sehr actionreich ausgearbeitet, sodass ich meine Finger einfach nicht von dem Buch lassen konnte und es an einem Stück gelesen habe. Den Schreibstil empfand ich wieder als fesselnd und dramatisch, sodass ich regelrecht mitgelitten, mitgekämpft und auf jeden Fall mitgehofft habe. In diesem Band steht wieder Protagonistin Sia im Vordergrund. Sie wurde wieder ausgesprochen facettenreich erarbeitet, wobei mir hier ganz besonders ihre Gedankengänge gefallen haben, an denen der Autor den Leser teilhaben lässt. Ferner hat die kleine Elena mein Herz voll und ganz erobert. Wie viel Last so ein kleines Kind tragen muss, dass sie ihrer Rolle in der Welt jedoch schon im zarten Alter von 7 Jahren bewusst ist - einfach fantastisch. Leider endet mit diesem Band die Trilogie um die Judaskinder - schade, einen weiteren Band über Elenas Entwicklung würde ich sehr gerne noch lesen. Abschließend kann ich nur sagen, dass mir diese Reihe sehr gut gefallen hat und ich weiteren Büchern des Autoren alles andere als abgeneigt bin. Zum Glück hat er ja noch einige geschrieben.

  • Ein gelungener Abschluß der Trilogie. Ich fand mich sehr gut unterhalten.


    Habe bis jetzt alle Horror von ihm gelesen, und das neueste - Oneiros - subbt auch schon...


    Nett waren auch die "Nebenaktuere" aus seinen anderen Horror-Büchern, die hier zum Zuge kamen!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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