David Hamilton - Achte auf deine Gedanken...

  • Autor: David Hamilton
    Titel: Achte auf deine Gedanken – warum der Geist die Materie beherrscht
    Originaltitel:It’s the thought that counts (2006 by David Hamilton)
    Verlag: Allegria / Ullstein-Taschenbuchverlag
    Ausstattung: Taschenbuch, 200 Seiten
    Preis: 8,95 EUR
    ISBN: 3548745032
    Erscheinungsdatum: Februar 2011


    Weiterführende Anmerkung zur inhaltlichen Ausstattung:
    Neben dem üblichen Schlusswort wie auch der Danksagung finden sich im Anschluss an die 200 Seiten zahlreiche Hinweise zu dem auf in diesem Buch zurückgegriffenes Referenzmaterial (23 Seiten) wie auch auf weiterführende Literatur (2 Seiten) und ein Index (8 Seiten), welches einem – sofern man das Buch einmal gelesen hat – ein zielsicheres Nachschlagen zu einzelnen Begriffen erlaubt.


    Klappentext:
    Das tiefere Bewusstsein für die Liebe. Dieses Buch erklärt populär den Hintergrund der Wirksamkeit von Affirmationen, Wünschen und Gebeten im Kontext neuester medizinischer Forschung. Seine Erkenntnisse fasst Dr. Hamilton in drei einfachen Regeln zusammen: liebe dich selbst, liebe deine Mitmenschen, liebe die Natur. Der Autor liefert damit ein einfaches Erklärungsbuch der wissenschaftlichen Hintergründe, auf denen die Arbeiten von Louise L. Hay, Bärbel Mohr, Esther Hicks, Pierre Franckh u.v.a. Bestsellerautoren beruhen.


    Meine Beurteilung im Einzelnen:


    Cover:
    Gestaltung in der typisch für das Universum repräsentierenden Farbe blau wie auch der symbolhaften Gestaltung passend zum Titel der Verbindung zwischen dem Geist und der Materie (Kreis und Viereck), wobei das Viereck ins Universum langgestreckt wird als Zeichen dafür, dass das Materielle über das Geistige erschaffen wird (werden kann).


    Inhalt:
    Nach dem Vorwort und der Einführung beginnt das eigentliche Buch auf Seite 13 – und endet auf Seite 200. Gegliedert in 14 Kapitel, das kürzeste über 3, das längste über 21 Seiten. Das Buch ist „zweigeteilt“ – einmal bezogen auf den mehr wissenschaftlichen Anteil und dann auf den spirituellen Ansatz. Sehr ausführlich stellt der Autor für den Leser die Verbindung zwischen Körper und Geist mit der wechselseitigen Beeinflussbarkeit her unter Bezugnahme auf nicht nur medizinische Versuche und deren erstaunlichen Ergebnisse. Insgesamt basieren die ersten Kapitel sehr auf dem Placeboeffekt, getreu dem Motto „Der Glaube kann Berge versetzen“, den man aber auch für den weiteren Teil des Buches übertragen kann: denn sind „eingebildete Gedanken / Vorstellungen“ nicht auch eine Art Placebo, die das Unterbewusstsein an der Nase herumführen, um im Bewusstsein etwas Neues zu erschaffen?


    Mein Leseempfinden:
    Grundsätzlich hat mir seine Art zu schreiben, sehr zugesagt. Obwohl gerade der erste Teil des Buches sehr wissenschaftlich anmutet, kann man den Ausführungen des Autors mühelos folgen. Mich angelockt bei diesem Buch hat mich insbesondere der Verweis auf medizinische Hintergründe. Aber wie es mit Lockmitteln häufig so ist, halten sie nicht, was sie versprechen. Denn es geht weniger um medizinische Hintergründe als vielmehr darum, was auch auf dem Gebiet des Gesundwerdens mit der richtig genutzten Gedankenkraft möglich ist. Wer die Funktionsweise Gedanken – Realität verstanden hat, weiß auch, wie und dass sie sich auf alle Bereiche des Seins auswirken kann, somit auch auf den gesundheitlichen. Einzeln erwähnte Bereiche (DNA Spontanheilung, Beeinflussbarkeit anderer Personen in ihrem Empfinden) waren indes interessant zu lesen, um sich einmal bildlich vor Augen zu führen, wozu unsere Gedanken, unser Glaube fähig ist. Die Begründung dessen, was sich hinderlich auf das Erfüllen von bewussten Gedanken / Wünschen auswirkt, schien hingegen für mich sehr fad und auch ein bisschen weit hergeholt, hat mich in seiner Begründung wenig überzeugt.



    Fazit:
    Wir müssen uns nichts vormachen: Wer sich mit der Materie schon einmal beschäftigt hat, weiß, dass Gedanken die Wirklichkeit erschaffen können, dass alles seinen fantastischen Ursprung vor allen Dingen beim Thema „Liebe“ findet und dass der Geist häufig das Körperliche zerstört oder in seiner Entfaltung hemmt. Ich kenne zahlreiche dieser Bücher und wer sie gelesen und verstanden hat, wird in jedem weiteren, welches dieses Thema zu seinem macht, keine wirklich neuen Erkenntnisse mehr finden. Als ich das Buch das erste Mal in Händen hielt und (hinten) aufschlug, folgte auch schon gleich ein Seufzer angesichts der wirklich zahlreichen Referenzseiten (23!), die den Gedanken, dass es wieder mal nur eine Art Zusammenfassung vieler Vorgängerbücher ist, festsetzten. Davon bin ich ursprünglich bei diesem Buch in solch einem Umfang nicht ausgegangen. Dass dann noch auf zahlreiche weitere Bücher verwiesen wird, die sich auch mehr oder minder diesem Thema von Geist und Materie verschrieben haben, macht es nicht sympathischer, im Gegenteil. Im Klappentext wird darauf hingewiesen, dass Dr. Hamilton das zu Papier bringt, worauf die Arbeiten zahlreicher Bestsellerautoren beruhen – doch stellt sich da nicht die Frage, ob sie es mit ihren eigenen Büchern nicht schon selbst (für die Leser) getan haben? Ganz sicher sogar, denn sonst wären sie keine Bestsellerautoren und von ihrem Erfolg weit entfernt. Analog hierzu stand für mich dann auch die Frage nach dem Sinn der Veröffentlichung dieses Buches im Raum, wenn man bedenkt, dass es bereits seit 2006 existiert und erst jetzt Platz im deutschsprachigen Raum gefunden hat, NACH den Erfolgen der erwähnten Bestsellerautoren.


    Wenn man andere Bücher dieser Art kennt und verstanden hat, wird einem hier nicht weiter geholfen, lediglich hin und wieder das Erwähnen von bestimmten Versuchen bzw. deren Ergebnisse mutet interessant an. Aber wirklich neu ist all das auch nicht. Für mich war es viel zu häufig ein „Es gab da mal… und das hatte das und das als Auswirkung“ – also ein Wiederholen, Aufwärmen, Erinnern an schon Vergangenes und zigmal Dagewesenes.


    Was das Thema der heilenden Liebe (die drei Regeln) betrifft, hat uns David Simon in seinem Buch „Liebe heilt alles“ (wie auch wiederum Vorgänger) genau das schon referiert, worauf sich auch Dr. Hamilton bezieht.


    Da ich auch viel mehr von den eigenen Erkenntnissen des Autors vermisst habe und schlussendlich mehr eine Überflutung fremder Erkenntnisse als Sammelsurium in Händen hielt (wenn auch gut dargelegt), gibt es von mir nur eine bescheidene Bewertung im knapp durchschnittlichen Bereich.


    Die Begründung auf den Untertitel „Warum der Geist die Materie beherrscht“ wurde mir zu wenig hervorgehoben, dass er es tut dagegen auf vielfältige Weise geschildert.

    Vom Preis-Leistungs-Verhältnis in meinen Augen angemessen.

  • Tja, ich bin wohl doch eher der Skeptiker unter den Kritikern...


    Grundsätzlich gibt es einiges positives zum Buch zu sagen: Es ist flüssig und verständlich geschrieben, wissenschaftliche Beweise sind aufgeführt, ohne zu stark in "Fachchinesich" zu verfallen. Viele Gedanken kommen dem Leser doch aus dem Alltag bekannt vor, z. B. aus christlichem Gedankengut. Auch die Anregung, dass es positiv denkenden Menschen oft auch besser geht, kann im Alltag nichts schaden.


    Dennoch stehe ich einigen Äußrungen sehr skeptisch gegenüber (z. B. dass Pflanzen besser wachsen, wenn sie aus einer Flasche gegossen werden, auf der z. B. "Liebe" geschrieben ist), wobei ich mir überlegt habe, diesen "Feldversuch" bei der nächsten Aussaat mal zu testen.


    Die drei Aussagen: Liebe dich selbst, liebe deinen Mitmenschen und liebe die Natur sind für mich jedoch lebensnotwendig und wollen immer wieder ins Bewusstsein gebracht werden.


    Jaune

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler