Tiere essen von Jonathan Safran Foer gelesen von Ralph Caspers

  • Kurzbeschreibung
    "Ich liebe Würste auch. Ich esse sie nur nicht." Jonathan Safran Foer
    Wie viele junge Menschen schwankte Bestsellerautor Jonathan Safran Foer lange zwischen Fleischgenuss und Vegetarismus hin und her. Als er Vater wurde und er und seine Frau überlegten, wie sie ihr Kind ernähren würden, bekamen seine Fragen eine neue Dringlichkeit: Warum essen wir Tiere? Würden wir sie auch essen, wenn wir wüssten, wo sie herkommen?
    "Tiere essen" ist ein leidenschaftliches Hörbuch über die Frage, was wir essen und warum. Der hoch gelobte amerikanische Romancier und Bestsellerautor Jonathan Safran Foer hat ein aufrüttelndes Buch über Fleischkonsum und dessen Folgen geschrieben, das weltweit Furore macht und bei uns mit Spannung erwartet wird.
    Foer stürzt sich mit Leib und Seele in sein Thema. Er recherchiert auf eigene Faust, bricht nachts in Tierfarmen ein, konsultiert einschlägige Studien und spricht mit zahlreichen Akteuren und Experten. Vor allem aber geht er der Frage auf den Grund, was Essen für den Menschen bedeutet. Auch Foer kennt die trostspendende Kraft einer fleischhaltigen Lieblingsmahlzeit, die seit Generationen in einer Familie gekocht wird. In einer brillanten Synthese aus Philosophie, Literatur, Wissenschaft und eigenen Under cover-Reportagen bricht Foer in »Tiere essen« eine Lanze für eine bewusste Wahl. Er hinterfragt die Geschichten, die wir uns selbst erzählen, um unser Essverhalten zu rechtfertigen, und die dazu beitragen, dass wir der Wirklichkeit der Massentierhaltung und deren Konsequenzen nicht ins Auge sehen.


    "Tiere essen" besticht durch eine elegante Sprache, überraschende Denkfiguren und viel Humor. Foer zeigt ein großes Herz für menschliche Schwächen, lässt sich aber in seinem leidenschaftlichen Plädoyer für die Möglichkeiten ethischen Handelns nicht bremsen. Eine unverzichtbare Lektüre für jeden Menschen, der über sich und die Welt – und seinen Platz in ihr – nachdenkt.


    Über den Autor
    Jonathan Safran Foer, geboren 1977, studierte in Princeton Philosophie. Er lebt und arbeitet in New York. Sein erster Roman Alles ist erleuchtet machte ihn mit einem Schlag bekannt. Im September 2005 wurde nach einem Libretto von Jonathan Safran Foer die Oper Seven Attempted Escapes from Silence in der Staatsoper Unter den Linden in Berlin uraufgeführt. Die Verfilmung von Alles ist erleuchtet (Regie: Liev Schreiber) kam mit Elijah Wood in der Hauptrolle im August 2005 in den USA in die Kinos.


    Ralph Caspers, Anfang der 1970er Jahre geboren, macht Sachgeschichten in der "Sendung mit der Maus" und moderiert den "Maus Club" und "Wissen macht Ah!". In der Kinder-Uni-Reihe hat er bereits „Hat der Weltraum eine Tür?“ und „Warum feiern wir Geburtstag?“ gelesen.


    Meine Meinung:
    Ich hab es erst in der Buchhandlung gesehen und wollte es nicht lesen, weil ich diese Moralapostelbücher in denen ich für eine normale Handlung, wie hier das Essen von Fleisch als totaler Moralversager dargestellt werde nicht leiden kann.
    Weil ich theoretisch weiß, das Massentierhaltung nicht gut, nicht gesund und nicht schön ist, weil ich mich selbst aber nicht in der Lage sehe dies zu ändern und weil ich trotzdem gerne Fleisch esse.
    Gut, ich achte darauf, daß mein Fleisch vom Metzger im Ort stammt oder zumindest den Anschein erweckt, daß das Tier nicht allzu sehr leiden mußte. Überprüfen kann ich das nicht.
    Jetzt habe ich es aber recht günstig als Hörbuch irgendwo liegen sehen und dachte, mein Gott, hörst du es dir halt mal an.
    Hab ich gemacht und meine Ewartungen wurden nicht enttäuscht. Foer schildert wortgewandt und gut informiert, Dinge die ich schon weiß. Daß Schweine in der Massentierhaltung unendlich leiden, daß teilweise noch lebende Hühnchen verbrüht werden, daß viele Maschinen, die in der Schlachtung eingesetzt werden nicht immer richtig funktionieren, daß Menschen oft sadisten sind und daß eine solche Behandlung kein Tier verdient hat.
    Foer gelingt es zwar den Hörer zum Nachdenken zu bringen, gleichzeitig sind seine Recherchen und seine Aufklärung aber so auf den amerikanischen Markt ausgerichtet, daß die Schilderungen einem Leser nur etwas bringen, wenn man grad in den USA Fleisch kaufen möchte. Viele der Firmennamen sagten mir persönlich gar nichts. Dennoch wird das Buch vorallem auch durch den guten Sprecher von mir als interessant eingestuft, als hörenswert, wenn man sich nicht so leicht den Appetit verderben läßt.
    Foer kritisiert und zeichnet leider trotzdem keine anderen Möglichkeiten auf, er schildert Ausnahmebetriebe in denen das Wohl der Tiere die Hauptrolle spielt, aber auch er kann keine Möglichkeit nennen Fleisch für jedermann zugänglich und Erschwinglich zu halten, ohne eben solche Praktiken anzuwenden. Seine Antwort darauf ist Verzicht, wer sich kein mit Hand aufgezogenes gut gepflegtes Bio-Schwein leisten kann, soll seiner Meinung nach auf Fleisch verzichten, zwar betont er, daß er keineswegs Vorschriften machen will, sagt aber im nächsten Satz, wie grausam es ist, auf sein Fleisch zu beharren.
    Natürlich läuft etwas in unserer Ernährungspolitik gänzlich falsch und nicht nur bei der Fleischproduktion gibt es immer mehr Dinge, die mich anekeln und die man sich eigentlich für sein Essen nicht vorstellen kann.
    Trotzdem fehlten mir hier einfach die Lösungsansätz und das Buch war mir an vielen Stellen zu trocken. Da wurde es lediglich vom gut lesenden Sprecher gerettet, sonst hätte ich es abgebrochen.


    Fazit:
    Informativ, nachdenklich stimmend, aber nicht die Neuerfindung des Rades... leider.